Seit Jahren ist Twitter das soziale Netzwerk für Technik-Fans und zusammen mit der Plattform entwickeln sich auch die Marketingkampagnen auf Twitter immer weiter.
Sich die enorme Twitter-Popularität zunutze zu machen, war für Firmen bislang häufig ein zweischneidiges Schwert, da sie einen Spagat zwischen Kumpelhaftigkeit und ihren zielgerichteten Werbebotschaften machen mussten.
Manche Firmen hatten Schwierigkeiten, sich den Eigenarten von Twitter anzupassen, während andere es geschafft haben, völlig darin aufzugehen und ihre Marketingziele durch gezielte, speziell auf die Verbreitung durch dieses Medium abgestimmte Kampagnen, zu erreichen.
Hier eine Handvoll Firmen, von denen wir denken, dass sie Twitter auf besonders interessante Art zu ihrem Vorteil genutzt haben:
1/ Smart
Wenn Sie unser Twitter Feed nicht wie sonst an jedem Mittwochmorgen verfolgt haben, haben Sie vielleicht unseren Hinweis auf das Twitter-Profil von Smart in Argentinien verpasst.
In einer sicherlich sehr aufwendigen und sorgfältig geplanten Produktion wurden Hunderte Tweets über einen Zeitraum von zwei Tagen veröffentlicht. Die Tweets waren zu ASCII Bildern zusammengesetzt, dabei wurde natürlich die 140-Zeichengrenze von Twitter eingehalten.
Wenn man sich durch die Tweets scrollt, entdeckt man, dass sich nach dem Daumenkinoprinzip eine Mini-Geschichte, in der ein Smart durch die Stadt flitzt, ergibt. (Kleiner Profi-Tipp: Drücken Sie „J“, dann animieren Sie das Storyboard optimal)
Ein tolles Beispiel für innovatives Denken mit dem Ziel, sein Publikum zu fesseln und gleichzeitig sein Werbematerial anzubringen.
2/ Old Spice
Viele Firmen begreifen nie, wie sehr Twitter von einflussreichen Einzelpersonen abhängt. Old Spice, die Viral-Marketing-Sensation, weiß allerdings, wie man seine Botschaft unter die Leute bringt.
Anknüpfend an den Erfolg ihres legendären Spots „I’m on a horse“, wendet sich das Marketingteam von Old Spice direkt an die einflussreichsten Nutzer und produziert perfekt auf sie zugeschnittene Inhalte.
Im Stil ihrer populären Werbung nahm der Star der Spots, Isaiah Mustafa, persönliche Videobotschaften für Blogger – unter anderem für Perez Hilton – auf, mit dem Ziel, dass diese ihrerseits die Mini-Videos in ihrem Netzwerk verbreiten sollten. Es hat funktioniert.
3/ Coca Cola
Und wieder die Argentinier! Unsere Freunde von Ogilvy planten einen Marketing-Coup für den Getränkegiganten Coca Cola, passend zu dessen Sponsorenaktivitäten beim Copa-America- Fußballturnier.
Die „Papertweetos-Kampagne“ drehte sich um die Nutzung von Twitters berühmten Hashtags, die Fans konnten ihre eigenen Tweets erstellen und diese wurden dann später als Konfetti ausgedruckt.
Über 2 Millionen Tweets schrieben die Fans in der Vorlaufphase, diese wurden dann auf einzelne Papierstreifen gedruckt und zum Copa-America-Finale ins Stadium gebracht. Dort entfesselten die argentinischen Fans entsprechend ihrer Tradition einen wahren Konfetti-Sturm.
Diese Kampagne hat Coca Cola auf jeden Fall Aufmerksamkeit und Sympathiepunkte beschert und nebenbei für Stimmung beim Finale gesorgt.
4/ KLM
In dem Versuch, die Aufmerksamkeit auf den neuen Twitter-Kundenservice der niederländischen Fluggesellschaft zu lenken, hatte sich KLM entschieden, auf eine bestimmte Anzahl Tweets persönlich zu antworten.
„Persönlich“ meinte KLM wörtlich und nutzte wirkliche Personen. 140 Mitarbeiter wurden zusammengetrommelt und mit sorgfältig ausgedruckten Blättern in der Hand aus der Vogelperspektive gefilmt. So wurde der KLM-Kundenservice in Bezug auf die Beantwortung ihrer Kundenfragen bildhaft dargestellt. Alle Mitarbeiter standen für die Kundenfragen in Position.
Wir haben bereits gezeigt, wie Unternehmen die sozialen Medien erfolgreich für ihren Kundenservice nutzen können, schauen Sie dazu mal in unser kostenloses eBook. Die interessante und sympathische (besonders wenn so ausgerechnet auf Ihre Frage geantwortet wurde) Methode von KLM, die Aufmerksamkeit der Nutzer zu gewinnen, ist in unseren Augen eine tolle Art, mit den Möglichkeiten von Twitter zu spielen.
5/ Tweetcamp
OK, Sie haben uns erwischt. Nummer 5 auf unserer Liste haben wir aus dem Brandwatch-Archiv geklaut, es geht um ein Projekt aus dem letzten Jahr.
Im Oktober 2011, hat Brandwatch mit Tweetcamp gearbeitet, um Buzz für die „unconference“ zu kreieren. Das Event benötigte eine Community, die vorher geschaffen werden musste, um so das Interesse für die Festlichkeiten zu wecken.
Brandwatch hat eine App zur Sammlung von Twitter-Daten entwickelt, alle Erwähnungen des Hashtags #tweetcamp wurden erfasst und in dieser Datenvisualisierung dargestellt.
Die Dataviz war ein virtueller Campingplatz, mit zahlreichen Spielereien und Wettbewerbselementen – damit wurde Tweetcamp viel Aufmerksamkeit beschert. Hier können Sie mehr dazu lesen.