Als Community Manager weiß ich, dass alle, die in den sozialen Medien arbeiten, auf der ewigen Suche nach dem ultimativen Tweet sind: 140 Zeichen pure Perfektion, die das Engagement ihrer sorgfältig gepflegten Follower-Gemeinde auf die Spitze treibt.
Manchmal gelingt einem tatsächlich ein großer Wurf und ein Tweet fasziniert das Publikum. Manchmal gibt es allerdings Fälle, da feilen Sie eine halbe Ewigkeit an einem Update, das dann ohne jegliche Beachtung untergeht.
Sie möchten sicher nicht enden wie der ‘45 day tweet’ – in Twitter-Sphären mittlerweile berühmt-berüchtigt, nachdem dieser nach seiner langen Schaffungsphase nicht zum erhofften Engagement der Follower führte.
Sie möchten einen Ellen– oder Barack Obama-Tweet (okay, in einem realistischen Rahmen)!
Aber wie kreiert man einen Tweet, der zu erfolgreichem Engagement führt?
Eine Gruppe von Wissenschaftlern der Cornell University und von Google glaubt, das ultimative Rezept für sozialen Erfolg gefunden zu haben.
Chenhao Tan und seine genialen Kollegen haben Hunderte Tweets analysiert, um die Schlüsselfaktoren zu identifizieren, die eine reiche Retweet-Ernte einfahren.
Sie behaupten, dass man bei Beachtung dieser Schlüsselfaktoren seine Tweets optimieren und das Engagement erhöhen kann.
Wir haben uns die Forschungsergebnisse einmal angesehen und versuchen einige der interessantesten Erkenntnisse hier zu präsentieren.
Rufen Sie zum Teilen auf
Wer nicht fragt, bekommt auch nichts. Ein Sprichwort, das durchaus auch auf Tweets zutrifft.
Es klingt naheliegend und ist auch eine Tatsache: Menschen teilen Inhalte mit größerer Wahrscheinlichkeit, wenn Sie darum gebeten werden.
Die Verwendung von Worten wie ‘RT’, ‘retweet’, ‘teilen’ und ‘bitte’ zum Ausdruck bestimmter Wünsche wie „bitte retweeten” kann dem Anstieg der Retweet-Zahlen dienlich sein. Manchmal gelangt man einfach mit Direktheit an sein Ziel.
Seien Sie informativ
Tweets, die Ihrem Publikum Informationen geben, die sie nützlich findet, haben einen erhöhten sozialen Austauschswert. Das heißt, diese Tweets haben aufgrund ihres neuen und unbekannten Wissens einen hohen Wert in der Social Media Community.
Menschen haben das Bedürfnis Tweets zu teilen, die von grundsätzlichem Interesse für sie oder ihre Follower sind.
Es gibt unterschiedliche Theorien darüber, ob die Länge eines Tweets im Zusammenhang mit seinem Informationsgehalt und dem Retweet-Interesse steht.
Beispielsweise wird ein Tweet mit längerem Text mit größerer Wahrscheinlichkeit geteilt, da er mehr Informationen enthält als ein kürzerer Tweet. Doch es gibt auch Argumente, die knappen und prägnanten Tweets größeren Einfluss zusprechen – folglich kann es schwierig sein, die Balance zwischen diesen Optionen zu finden.
Passen Sie sich Ihrer Community an
Sich der Art und dem Kommunikationsstil der Community anzupassen wird zu einer höheren Beachtung und Identifizierung des Publikums führen.
Wenn Sie persönlich mit Menschen aus dem Finanzdienstleistungsbereich oder Personen in öffentlichen Ämtern sprechen, duzen Sie diese wahrscheinlich auch nicht oder sprechen sie an wie Ihren besten Kumpel.
Wenn Sie Ihr Publikum und deren bevorzugten Umgangston kennen, können Sie die Erwartungen leichter erfüllen. Wenn Sie es schaffen, den richtigen Ton zu treffen, werden Ihre Gedanken eher angenommen und von Ihren Followern geteilt.
Argoshelpers antworteten auf besonders gewitzte Weise auf einen Tweet, indem sie die Ausdrucksweise des frustrierten Kunden imitierten. Dadurch gewannen sie den Respekt Ihrer Community und über 9.500 Retweets.
Lassen Sie sich von News Headlines inspirieren
Zeitungen bedienen sich der Macht fesselnder Überschriften, um die Aufmerksamkeit der Leser zu erlangen. Sie erfassen den Kern einer Story auf eine Art, die einen packt und animiert weiter zu lesen.
Ein solch formulierter Satz zusammen mit einem Link wird den Leser eher dazu verleiten, sich durch zu klicken und den Artikel mit anderen zu teilen.
Verwenden Sie positive und negative Begriffe
Indem Sie eine emotionale Sprache verwenden – die entweder positiv oder negativ sein kann – lösen Sie eine Reaktion bei Ihrem Publikum aus.
Wenn Sie stets neutral bleiben und keine Emotionen zeigen, verliert Ihr Publikum am Ende das Interesse.
Niemand will fades Blabla retweeten… alle möchten ein Sahnestückchen oder etwas Feuriges!
Die Leser müssen sich mit dem Tweet identifizieren, um diesen mit ihrer Community zu teilen.
Bleiben Sie allgemein
Mit Hilfe von kulturellen Referenzen lässt sich eine Verbindung mit der Community herstellen, die nicht provoziert, sondern auf Identifikation mit den Inhalten setzt.
Zitate aus Büchern, Filmen oder Songs werden mit höherer Wahrscheinlichkeit geteilt, da sie auf vielfältige Weise interpretiert werden können. Das ist zum Beispiel ein Zitat aus dem Film Love Story:
“Love means never having to say you’re sorry.”
Alle, die den Film gesehen haben, können sich sofort mit dem Tweet identifizieren. Doch auch andere, die den Film nicht gesehen haben, verbinden etwas mit dem Gedanken, der hinter dem Tweet steckt – also wird der Tweet grundsätzlich für viele interessant. Bingo!
Nun kennen Sie die Tricks zur Erstellung des ultimativen Tweets! Sie könnten die nächste Ellen werden!