Alle reden über die Fußballer, wir reden über die Schiris! Denn die Unparteiischen gehören neben Fußballern, Trainern und Spielergebnissen zu den heimlichen Social Buzz-Siegern. Gut zwei Prozent des gesamten deutschsprachigen Online-Buzz zur WM dreht sich ausschließlich um die Männer mit der gelben und roten Karte: Fast 10.000 Schiedsrichter-Erwähnungen wurden seit dem WM-Start mit Brandwatch gemessen. Eine brandaktuelle Infografik, die wir gemeinsam mit den Agenturen Carat und Vizeum umgesetzt haben, gibt Aufschluss darüber, was die Community am meisten bewegte. >> PDF-Download der Infografik


Infografik WM 2014 Schiedsrichter

Detaillierte Erklärungen zur Infografik

Felix Brych wurde knapp 900 mal erwähnt. Als einziger deutscher Schiedsrichter in dieser WM beeindruckte er die Online-Community mit seinem tadellosen Auftritt beim Spiel Costa Rica-Uruguay souverän und ohne Fehler. Der Japaner Yuichi Nishimura löste mit seinem fatalen Elfmeterpfiff zugunsten der Brasilianer im Auftaktspiel heftige Diskussionen aus und sorgte damit für rund 600 Erwähnungen im deutschsprachigem Netz. Milorad Mazic aus Serbien ist erstmalig bei einer WM als Schiedsrichter dabei und wurde bereits über 370 mal erwähnt. Seine Leistungen sind nach Wertung der Online-Fußballgemeinde gut, doch im Spiel Argentinien-Iran stand er den Zuschauern zu oft im Weg der Spieler. Der Mexikaner Marco Rodriguez, auch bekannt als „Chiquidrácula“, hat es aufgrund der Suárez-Attacke in die Top 4 der meistbesprochenen Schiris geschafft. Mit knapp 230 Erwähnungen entbrannte die Diskussion im Netz sehr schnell.

Italien gegen Uruguay am 24.06. war wohl das bissigste Spiel der bisherigen WM: Der „Kannibale“ Luis Suárez – von der Community auch „Dracula“ genannt – biss seinen italienischen Gegner Giorgio Chiellini in die Schulter. Der Schiri Marco Rodriguez hatte dies nicht gesehen und keine rote Karte gegeben. Uruguay gewann das Spiel schließlich mit 1:0, und das Internet diskutierte eifrig über den Vorfall: Zufall oder Schicksal, dass der Social Buzz-Graph aussieht wie ein Eckzahn? :) Snickers nutzte diesen Zwischenfall sehr geschickt für eine eigene virale Kampagne, die mittlerweile fast 50.000 Mal retweeted wurde.

Torlinientechnik und Freistoßspray – beide Neuerungen haben sich bereits jetzt bei der WM bewährt. Insbesondere das Freistoßspray ist der absolute Hit der Gespräche und der heimliche Star der WM: Fußballfans sprechen unter anderem darüber, dass es eine geniale Erfindung ist, wie fasziniert sie davon sind und natürlich werden Witze gemacht. So wird das Freistoßspray oft Rasierschaum oder Sahnespray genannt und sogar mit Kreideumrissen beim #tatort in Verbindung gebracht.

Die Social-Media-Community kennt bei Fehlentscheidungen keine Gnade – es wird gelästert, kommentiert und natürlich wissen die Zuschauer sowieso viel besser, welche Bewertung richtig ist. Alleine am zweiten WM-Tag wurden über 500 Erwähnungen dazu gezählt. Die Spiele Brasilien-Kroatien, Niederlande-Spanien und Mexico-Kamerun haben die meisten Gemüter bewegt. Das Twitter-Publikum beschwerte sich sogar, bei Fußballwetten die Fehlentscheidungen der Schiris nicht berücksichtigt zu haben. Immer wieder fragte sich die Fußballgemeinde, ob die Schiris bestochen wurden oder Tomaten auf den Augen haben – bis hin zum Postillon-Artikel über die Inklusion sehbehinderter Schiedsrichter.

Mit einer humorvollen Aktion beim Spiel Spanien-Chile schoss sich der kanadische Linienrichter Joe Fletcher in die Herzen der. Er wurde bei der Begrüßung zunächst übergangen und fuhr sich spontan mit der bereits ausgestreckten Hand durch sein kurzes Haar. Schnell gab es Lob über die witzige Geste auf Twitter und das Vine-Video wurde inzwischen über 15 Millionen mal angesehen:

In diesem Sinne freuen wir uns auf ein spannendes Spiel heute Abend und wünschen unserer Mannschaft – sowie natürlich den Schiris – gutes Gelingen!


Bildnachweis Titelfoto: © Coloures-pic