Influencer Relations – das Thema ist so aktuell wie nie und immer mehr Unternehmen erkennen die Wichtigkeit und Relevanz von Influencer Marketing. Doch was macht eine gute Influencer-Beziehung aus? Wir haben eine Influencerin gefragt.
Friederike Franze betreibt den Reise & Lifestyle Blog Freiseindesign und hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Letzte Woche sprach sie auf unserem Kundenevent #BWInspiration in einem Panel mit anderen Influencern darüber, was eine gute Kooperation mit Marken ausmacht. Wir nutzten die Chance für ein Interview und Friederike plaudert aus dem Nähkästchen.
Wie würdest Du Dich mit 3 Hashtags beschreiben?
#happyme
#lifestyleblogger_de
#innerpeace
Was macht/ist Freiseindesign?
Freiseindesign: das bin ich – Friederike und Friederike ist Freiseindesign. Damit möchte ich sagen, dass der Blog Freiseindesign, den ihr im Netz finden könnt, nicht das Ende, sondern der Anfang vieler spannender und persönlicher Herz-Geschichten ist, die es zu erfahren und zu teilen gilt! Was als Tagebuch begann, wandelte sich zum Event- und Modeblog und ist über die Jahre mit mir erwachsen geworden und hat sich zu einem bewussten und fokussierten Lifestyle Blog entwickelt, der Lebensfreude liebt, aber auch kritisch hinterfragt und es sich zur Aufgabe gemacht hat, kreative Gestaltungsideen für ein buntes Leben zu teilen.
Wie bist du zu Freiseindesign gekommen?
Freiseindesign kam zu mir. Mit meinem Umzug von Lüneburg nach Berlin begann in mir das Verlangen all die Neuerungen, das Erlebte zu teilen, zu ordnen und somit gründete ich 2009 diesen Blog. Von der ersten Stunde an ein Herzensprojekt, das sich zwar inhaltlich, wie äußerlich viel gewandelt, aber dabei nie den Kern der Sache verloren hat, mich auf meinem Lebensweg zu begleiten und als Instrument der Reflexion ebenso wie zur Information und Inspiration zu dienen.
Siehst Du Dich selbst als Influencer?
Influencer ist ein Titel – der verliehen wird. Ich weiß nicht von wem, vielleicht von Leuten, die denken man hätte Einfluss. Wie auch immer dieser aussehen soll. Ich selbst habe mich bisher noch nie so bezeichnet, weil das Wort für mich einen fahlen Beigeschmack hat. Ich bin kein Verkäufer im klassischen Sinne, der Waren feilbietet, keine Werbetrommel, die mal gehörig geschüttelt werden darf. Ich bin ein Mensch bestehend aus Herz, Kopf und vielen Bauchgefühlen und das alles offenbare ich auf meiner Seite und meinen anderen Social Media-Kanälen.
Sicherlich obliegt mir ein Einfluss, doch dieser ist fühlbar, greifbar, aber keinesfalls messbar. Durch den Hintergrund meines Pädagogikstudiums, sowie etliche Jahre Berufserfahrung im Netz weiß ich definitiv sehr wohl, welche Aufgaben und Themen mir liegen, welche Träume in mein Tun einfließen und welch immense Bedeutung für mich auch die Vorbildfunktion hat, die ich als so öffentlich lebendes, mal mehr, mal minder bekanntes Persönchen übernommen habe. Ich befehle nicht, ich instruiere nicht, ich verkaufe nicht – aber ich stelle hohe qualitative Ansprüche, an mich, meine Arbeit und die Zusammenarbeit mit meinen Kooperationspartnern. Wenn du so fragst bin ich wohl eher „Inspiratörin“.
Mit welchen Firmen arbeitest Du zusammen – sind es eher Marken oder Agenturen?
Das ist sehr unterschiedlich. Beides und noch viel mehr. Vom Künstler über Start Up, Freiberufler, Vereine, Agenturen, Gesellschaften, Non-Profit Organisationen, Hilfsorganisationen, Großkonzerne – alle sind vertreten! Und das ist auch gut so.
Was wünscht Du Dir bei der Ansprache von Marken/Agenturen?
Wenn Sie meinen Namen kennen, ist das immer ein guter Anfang und wenn ich eine persönliche, nicht umfangreiche, aber authentische Mail bekomme, einen Anruf oder einen Brief, bei denen ich merke, hier hat jemand tatsächlich mal einen weiteren Klick gemacht, oder auf Instagram nach mir und dem wofür ich stehe geschaut – dann freut mich das!
Es geht nicht darum in kleinen kurzen Schritten zu denken: Produktplatzierung. Man sucht sich ja auch seine anderen Beziehungen im Leben eher langfristiger aus und zielt nicht nur darauf ab, dass im Bett neben einem jemand liegt, oder man nicht alleine in der Kantine sitzt. Es geht um das Eingehen von Beziehungen, von Partnerschaften, so sollte man gerne an Kooperationen herangehen, munter, offen, fröhlich, auf Augenhöhe und mutig! Immerhin weiß man am Anfang nie, was so alles aus einem ersten Kontakt erwachsen kann.
Wie sieht eine faire Kooperation für Dich aus?
Wahrscheinlich habe ich die Frage eben schon ansatzweise beantwortet. Ich füge mal noch ein paar Dinge hinzu: Klar strukturiert und gut organisiert, transparent, angemessen vergütet, inhaltliche voller Fülle und sie darf gerne Lust auf tolle Ergebnisse und weitere Zusammenarbeiten machen! Das Ziel kann nur sein, dass alle 3 Parteien ins Boot geholt werden und zufrieden sind: Der Auftraggeber, weil er etwas erhalten hat, was er sich gewünscht hat, vielleicht sogar froh ist, einen mutigen Schritt gegangen zu sein. Ich als Bloggerin bin umso engagierter, umso mehr Freiraum ich (innerhalb eines gesteckten Rahmens) habe, meine Ideen und Kreativität für das Projekt fließen zu lassen um zu kreieren und zu schaffen! Im besten Falle hochmotiviert angespornt durch ein megamäßiges Budget und die Lust auf weitere Projekte. Und natürlich die Leser, die Neues erfahren, Inspiration finden und durch das fertige Produkt nicht nur etwas lernen und erfahren, sondern dadurch selbst wieder auf neue Ideen gebracht werden.
Was war das spannendste Projekt, das Du bisher als Influencer durchgeführt hast?
Ich bin ja kein Influencer und so ein Projekt gibt es auch nicht. Freiseindesign ist mein spannendstes Projekt, eben weil es authentisch ist, weil wir aus einem Guss sind. Mein Unternehmen tickt wie ich, es entwickelt sich mit mir, es ist ihm erlaubt zu funktionieren und an Stellen, an denen es hackt wird nachgebessert. Der ständige Wandel, die Lust auf Verbesserung aber auch der Mut bewusste Pausen einzulegen, inne zu halten, zu analysieren, zu hinterfragen, zu verstehen und dann Veränderungen herbei zu führen, den Mut zu haben Entscheidungen zu treffen und ihre Konsequenzen zu tragen, Ja und Nein zu sagen, dass lässt mich täglich in einem sehr sanften Spannungsgefüge wirken. Authentisch sein bedeutet nicht so sein wie man ist, sondern Authentizität bedeutet für mich – den Mumm in den Knochen zu haben, Neuem und Potentialen gegenüber offen zu sein, mit Stärken und Schwächen bewusst zu agieren und Persönlichkeitsentwicklung und nachhaltiges Denken auch innerhalb der eigenen Arbeitswelt zu leben und transparent nach außen zugänglich zu machen.
Welche tollen Projekte planst Du gerade – kannst Du schon etwas verraten?
Mittlerweile habe ich sehr gut gelernt mit mehr als nur einem Ball zu jonglieren. Und so rauschen aktuell einige bunte Kugeln durch die Luft, doch der Knackpunkt dabei ist, nicht alle Kugeln mit gleichem Tempo zu halten, sondern sie, wenn ich sie einige Runden durch Kopf, Herz und Hand gedreht habe, frei zu geben und sich ihre eigenen Bahnen finden zu lassen, sie denen zuzuspielen, mit denen man gemeinsam im Ring steht. Natürlich wird an dieser Stelle noch keine Zukunftsmusik geblasen, aber ich freue mich in den kommenden Monaten darauf, wieder viel unterwegs zu sein und meine Leidenschaft für Natur, Bewegung und tolle Produktneuheiten gehörig miteinander verknüpfen zu können. Aber keine Sorge, in meinem Koffer ist noch Platz und meinen Laptop und mein Handy habe ich auch dabei, also nur Mut – Melden Sie sich doch einfach mal mit Ihrer Projektidee, denn auf Gipfeln und der Laufbahn kommen mir oft die besten Ideen für zukünftige Kooperationen!
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Friederike für das spannende Interview! Mehr Informationen zu ihr und ihrem Projekt finden Sie auf ihrem Blog Freiseindesign, unter anderem eine Zusammenfassung ihres Vortrags auf unserem #BWInspiration-Kundenevent.
Fotos: © Freiseindesign