Eine gut geplante reaktive Marketingstrategie schafft die Möglichkeit, Ihre Marke einem globalen Publikum näher zu bringen, die Bekanntheit zu steigern und Leads für Ihr Unternehmen zu generieren. Außerdem ermöglichen die digitalen Medienkanäle schnelllebigen Marken mit einem kleinen Budget mit etablierten Marktführern konkurrieren zu können.

Auch wenn das reaktive Marketing erhebliche Chancen liefert, gibt es auch Risiken.

In diesem Blogpost sehen wir uns die Entwicklung einer reaktiven Marketingstrategie für Ihren Blog und Social-Media-Kanäle näher an. Wir sehen uns die besten Vorgehensweisen an und was man vermeiden sollte. Zuerst sehen wir uns allerdings an, was reaktives Marketing ist.

Was ist reaktives Marketing?

Ereignisse von außen können die Chance liefern, Ihre Inhalte Ihrem Zielpublikum zu präsentieren.

Reaktives Marketing lässt sich in zwei Bereiche gliedern:

  1. Saisonal: Diese Art des reaktiven Marketings dreht sich um saisonale Zeitpunkte. Zum Beispiel, wenn Online-Shops Cyber Monday oder Black Friday anvisieren. Sie werden oft schon Monate vorher geplant und sind Teil einer koordinierten Kampagne.
  2. Neuigkeiten und aktuelle Ereignisse: Diese Art des reaktiven Marketings kann sich auf eine aufkommende Neuigkeit stützen. Inhalte müssen schnell erstellt werden und es ist selten Teil einer koordinierten Kampagne.

Auch wenn diese zwei Bereiche des reaktiven Marketings charakteristisch sind, können sie sich überschneiden. Im Folgenden sehen wir uns diese beiden Bereiche näher an.

Reaktives Marketing: Saisonale Ereignisse

Saisonale Marketingkampagnen sind ein wesentlicher Fokus für Einzelhändler und auch wenn diese reaktiv sind, werden sie für gewöhnlich Monate im Voraus geplant. Denken Sie beispielsweise nur an die Feiertage.

Laut einem Report von Advertising Association gaben Unternehmen in Großbritannien 2018 6,5 Milliarden Dollar für Weihnachtswerbung aus. Hier ist ein Beispiel von einer Kampagne von John Lewis, die 2018 im Brandwatch Weihnachtswerbung-Ranking den ersten Platz erreichte.

Die Kampagne mit dem Namen “Elton John Lewis“ bestand aus:

  • Fernsehkampagne
  • Social-Media-Kampagne mit dem Hashtag #EltonJohnLewis
  • Traditionelle PR-Kampagne
  • Content-Marketing-Kampagne
  • Werbung im Laden: Die Marke baute sogar Teile der Kulisse aus der Werbung in ihrem Geschäft in der Oxford Street nach

Die Kampagne war ein zentraler Bestandteil des jährlichen Marketingkalenders des Unternehmens. Die Geschäftsstrategie erforderte eine beträchtliche Investition an Arbeitsreserven und finanziellen Ressourcen.

Reaktives Marketing: Neuigkeiten & aktuelle Ereignisse

Das reaktive Marketing, basierend auf Neuigkeiten und aktuellen Ereignissen, erfordert im Allgemeinen weniger Planung und ist selten Teil einer Kampagne. Als zum Beispiel die John Lewis Weihnachtskampagne lief, schickte die Marketingabteilung von Lidl (die ihre eigene Weihnachtskampagne hatten) als Reaktion diesen Tweet:

Der Tweet war sehr erfolgreich, auch wenn es eine ziemlich schnelle Reaktion auf die John Lewis Werbung war. Die Kosten waren gering und es generierte für Lidl eine große Reichweite bei ihrer Zielgruppe.

Sie können sich mit dieser Art von Content bei Ihrer Zielgruppe präsentieren, der Nachteil ist allerdings, dass die Ausführung zeitkritisch ist und das schnelle Erstellen von Inhalten riskant sein kann. In diesem Leitfaden werfen wir einen Blick darauf, wie reaktive Inhalte erstellt werden können, die die bestmöglichen Ergebnisse liefern.

Eine reaktive Marketingstrategie entwickeln

Bei der effektiven Erstellung von reaktiven Inhalten sollte Ihre Marketingabteilung folgende vier Schritte beachten:

  1. Legen Sie Richtlinien für verschiedene Arten von Inhalten, die Ihre Abteilung erstellt, fest
  2. Erstellen Sie ein System, um mögliche Themen für reaktives Marketing finden zu können
  3. Entwickeln Sie Ihre Content-Marketing-Strategie für die Inhalte
  4. Reagieren Sie auf die Marketingchance schneller als Ihre Konkurrenz

Wie Sie sehen können, sind die Fundamente für eine reaktive Marketingstrategie einfach. Es ist die Ausführung, bei der die meisten stolpern. Sehen wir uns die Schritte genauer an.

1. Reaktive Content-Richtlinien sind ein grundlegender Schritt

Meist gibt es einen Unterschied, wie Sie sich vorstellen, wie Ihre Marketingkampagne ankommen wird und wie die Öffentlichkeit darauf reagiert. Manchmal wird eine Marketingkampagne so schlecht aufgenommen, dass sie der Marke schaden kann.

Diese Marketingunfälle passieren eher, wenn Inhalte in Eile aufgrund einer knappen Deadline erstellt werden. Hier ist zum Beispiel ein reaktiver und für seine Unüberlegtheit berühmter Tweet:

Dieser Tweet, der eigentlich darauf abzielte, Carrie Fisher zu gedenken, kam sehr schlecht an und wurde schnell wieder gelöscht. Die Marke hat sich dafür entschuldigt.

Anstößiges Marketing kann die Marke noch lange Zeit nach dem Ende einer Kampagne schaden. Dieses Beispiel wurde vor drei Jahren gepostet und wird immer noch als Beispiel für katastrophales reaktives Marketing aufgeführt.

Sie können einige einfache Dinge tun, um diese Unfälle zu vermeiden. Vermeiden Sie jedes Thema, das sich um Tod, Zerstörung, Verwüstung und Politik dreht, um Ihr Publikum nicht zu verletzen, außer es gibt einen guten Grund dafür. Sie wären erstaunt, wie viele schlechte reaktive Marketing-Stunts in diese Kategorien fallen.

2. Chancen für die reaktive Content-Erstellung finden

Teams, die reaktive Inhalte erstellen möchten, müssen immer nach potenziellen Möglichkeiten Ausschau halten und der Zeitpunkt ist hierbei auch ein wichtiger Faktor.

Um sicherzustellen, dass keine Chancen verpasst werden, muss das Team vielen verschiedenen Quellen aufgeschlossen sein und die Themen oder Ereignisse identifizieren, die die Grundlage für den nächsten viralen Post liefern könnten. Hier sind einige Möglichkeiten, wie Sie sich vorbereiten können:

  • Erstellen Sie einen anpassbaren Feed, der Neuigkeiten aus Ihrer Branche anzeigt, zum Beispiel mit BuzzSumo. Sie können so sicherstellen, dass Sie keine großen Branchengeschichten oder -trends verpassen
  • Behalten Sie ein Auge auf Twitter Trends und die Top-Posts in relevanten Subreddits, sowie der Startseite von Reddit, um von großen Trends zu erfahren
  • Monitoren Sie Online-Gespräche rund um Ihre Marke und Ihre Wettbewerber und erstellen Sie Email-Alerts, damit Ihr Team gegebenenfalls schnell auf große Geschichten rund um die Konkurrenz reagieren kann.

3. Ihre Content-Marketing-Strategie entwickeln

Ein wichtiger Faktor bei erfolgreichem Marketing in Social Media ist der richtige Zeitpunkt für das Veröffentlichen. Das ist leider nichts, das man lehren kann. Allerdings kann Humor zu tollen Ergebnissen führen.

Hier ist ein gutes Beispiel:

Mehrere Marken haben clevere Social Marketing Teams, die erhellenden Content kreieren: Wenn Sie auch Humor in Ihr reaktives Social Media Marketing einbauen wollen, lohnt es sich, einigen für Inspiration zu folgen. Sie können viel darüber herausfinden, was auf Twitter funktioniert, indem Sie die Feeds analysieren. Selbstironie und Wortwitze sind gute Möglichkeiten online Witz zu verbreiten, wenn Sie festhängen.

Sie müssen aber nicht Humor verwenden, um positive Reaktionen zu erhalten.Wichtig ist allerdings, dass Sie dem Gespräch etwas beifügen, das nur Ihre Marke kann. Zum Beispiel:

  1. Seien Sie die Quelle: Seien Sie die Quelle von nischenspezifischen Nachrichten für Ihr Publikum.
  2. Wert liefern: Verleihen Sie der Geschichte mehr Tiefe, indem Sie Insights von Nutzern oder Experten über ein Thema einholen, die der Leser andernorts nicht erhalten würde. Ob Sie nun Ihre eigenen Daten oder Bemerkungen einfließen lassen, stellen Sie sicher, dass Ihre Herangehensweise einzigartig ist.
  3. Seien Sie aktuell: Stellen Sie bei Ihrem existierenden Content einen aktuellen Bezug her. Ein älterer Inhalt zum Beispiel, der sich um die Markenwahrnehmung dreht, könnte in „Was uns die Olympischen Spiele über die Markenwahrnehmung weltweit lehren können“ verwandelt werden.

Wenn Sie reaktiven Content für Ihr Unternehmen erstellen, ist es sehr wichtig, dass der Inhalt für Ihre Leser einen Nutzen darstellt. Relevanz und Nutzen für Ihr Publikum sind entscheidend.

4. Die Bedeutung der schnellen Handlung

Der größte Knackpunkt bei reaktiven Inhalten ist, die Genehmigung für den Content zu erhalten. Um Spannungen zu reduzieren, müssen Sie Ihr Marketing autorisieren und Bürokratie und Zeiten für die Genehmigungen minimieren. Zusätzlich dazu muss Ihr Content-Kalender anpassungsfähig genug sein, damit Sie Inhalte zurückhalten können, die keine hohe Priorität haben, wenn eine Chance aufkommt. Trotz der Dringlichkeit ist es wichtig, die Richtlinien einzuhalten.

Es gibt außerdem bestimmte Zeiten, an denen Sie Ihre reaktiven Inhalte schneller rausbringen können, indem Sie proaktiv vorgehen. Sie können Neuigkeiten schwer vorhersagen, aber es gibt Zeiten, da können Sie davon ausgehen, dass es Nachrichten geben wird. Nehmen wir an, es gibt ein großes Event in Ihrer Branche, wie etwa die Veröffentlichung eines neuen iPhones. Wenn Sie den Launch aufgreifen möchten, können Sie ein Gerüst Ihrer Story vorbereiten und die Details später entwerfen, wenn es angekündigt wurde. Das ist eine Strategie, die auch Nachrichtenabteilungen anwenden.

Sie sollten auch über die Methode der Verbreitung nachdenken. Manchmal ist ein einfacher Tweet völlig ausreichend, aber Sie sollten auch überlegen, ob eine Paid Ad, ein Post auf Reddit, das Herantreten an Journalisten sinnvoll ist oder sicherstellen, dass Ihr Inhalt suchmaschinenfreundlich ist. Es kann dabei helfen, die nötige Reichweite zu erhalten, die dafür nötig ist, damit der Inhalt viral geht.

Fazit

Reaktives Marketing ist ein effektiver Weg, um das Meiste aus aktuellen Ereignissen herauszuholen und Marketingchancen für Unternehmen zu schaffen. Mit der richtigen Strategie ist reaktives Marketing eine kostengünstige Möglichkeit, um an Ihre Zielgruppe heranzutreten.

In diesem Leitfaden haben wir Ihnen das Gerüst geliefert, mit dem Sie reaktives Marketing für Ihre Social-Media-Kanäle und Ihren Blog erstellen können. Dieser Blogpost beleuchtet einige der Probleme in dem Bereich und warum es so wichtig ist, klare, redaktionelle Richtlinien für den Content, den Sie erstellen, festzulegen.

Mit Übung können Sie sich mit reaktiven Content die Neid Ihrer Konkurrenz einheimsen und dabei helfen, eine Verbindung mit Ihrer Zielgruppe herzustellen. Was Sie vorab allerdings entscheiden sollten, ist, ob reaktives Marketing die richtige Strategie für Ihre Unternehmen ist.