Das Jahr 2020 haben wir uns alle anders vorgestellt. Covid-19 brachte viele Einschränkungen und eine neue Realität mit sich, an die wir uns derzeit gewöhnen müssen.
Um den Kopf von derzeitigen Ereignissen freizubekommen und der Realität zumindest für einige Zeit zu entfliehen, sind die Sims wohl das beste Game. Die Spieler kreieren ihre individuellen Sims und gestalten eine eigene Realität ganz nach ihren Wünschen.
Mithilfe von Brandwatch Consumer Research haben wir eine Analyse zum Sims Game durchgeführt und dafür über 700.000 englischsprachige Online-Gespräche im Zeitraum vom 1. Januar 2020 bis zum 25. Juni 2020 auf Foren, Blogs, Twitter und Instagram untersucht.
Zunächst sehen wir uns den Verlauf des Gesprächsvolumens zu den Sims an.
Das Chart zeigt Mitte März einen Anstieg der Online-Gespräche. Dieser Peak kann durch den Ausbruch der Corona-Pandemie erklärt werden, denn in diesem Zeitraum erließen viele Länder erste Beschränkungen in Form von Kontaktsperren, Reisewarnungen und Schließungen von Bars und Restaurants.
Anfang Juni kommt es zu einem weiteren Peak, der durch den Release vom ‘Eco Lifestyle‘ Erweiterungspack enstand.
Menschen blieben in ihren vier Wänden und suchten Beschäftigungen, um diese Zeit bestmöglich zu überbrücken. Während die einen ihr Bananenbrot perfektionierten, fleißig Homeworkouts machten, spielten viele Leute auch Games, wie zum Beispiel die Sims.
Wir sahen uns die Daten genauer an und fanden heraus, zu welcher Uhrzeit die meisten Gespräche zu den Sims stattfinden.
Wenn die Online-Erwähnungen nach den Uhrzeiten betrachtet werden, finden die meisten Gespräche zum Abend hin statt und erreichen um 20 Uhr ihren Höhepunkt. Diese nehmen danach langsam ab und strecken sich dabei bis in die frühen Morgenstunden. Was die Wochentage betrifft, gab es in der Nacht zwischen Mittwoch und Donnerstag das größte Gesprächsvolumen.
Eine Analyse der Themen zeigte, dass rund 60% der Gespräche von Häusern handeln. Gamer berichteten über den Bau und die Einrichtung ihrer Häuser und posteten oft die Endergebnisse:
Darüber hinaus wurden auch Cheat Codes besprochen, denn das Game erlaubt den Spielern an einigen Stellen gewisse Codes zu verwenden, sei es beispielsweise für mehr Simoleons (Geld) oder das Auffüllen der Bedürfnisse ihrer Sims.
Ein weiteres Thema waren technische Probleme beim Spielen, welche primär in Foren diskutiert worden sind.
Erweiterungspacks wurden zu 9% besprochen, welche genau dabei erwähnt wurden, zeigt das nächste Chart:
Den größten Buzz verzeichnet das ‘Discover University’ Pack mit insgesamt 34%, gefolgt von der ‘Eco Lifestyle’ Erweiterung mit 19%, die seit Juni zum Download verfügbar ist. Ebenso beliebt ist das ‘Seasons Pack’ , welches das Spiel durch die vier Jahreszeiten erweitert.
Ein Stück Realität
Auch wenn Spiele für einige eine Flucht aus der Realität bieten können, zeigten sich im Game dennoch Dinge, die auch wirklich stattfanden. Der Tod von George Floyd löste eine große Welle der Black Lives Matter Bewegung aus und brachte tausende von Menschen auf die Straßen, um gegen Rassismus zu protestieren.
Diese bewegenden Ereignisse spiegelten sich im Game wieder: Die Streamerin EbonixSims rufte Spieler unter dem #BLMSimsRally zu einer virtuellen Demonstration auf.
Sie tat dies zum Teil mit Blick auf diejenigen, die nicht an echten Demonstrationen teilnehmen konnten, sei es wegen Immunschwächen, Behinderungen oder anderen Vorerkrankungen, die den Verlauf von Covid-19 lebensgefährlich machen können. Somit hatten auch diese Menschen eine Möglichkeit, ihre Solidarität ausdrücken.
Auch der Pridemonth ist an den Sims nicht vorbeigezogen. Die bunten Paraden mussten wegen der Pandemie verschoben werden und konnten leider nicht wie gewöhnlich gefeiert werden. Was im Juni nicht möglich war, wurde einfach im Spiel in Form von einer Sims Pride umgesetzt:
Letzendlich hat das Coronavirus dennoch seinen Weg in das Sims Game gefunden. Ein Streamer schickte seine Sims in Quarantäne:
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