Die allerersten Follower bei einem neuen Twitter-Account sind immer etwas ganz Besonderes. Und auch wenn dieses Gefühl später immer mehr verblasst, so ist doch letztendlich jeder neue Follower ein kleiner erfreulicher Anlaß. Oft passiert es aber eben, dass Follower wieder verschwinden. Und das kann durchaus an verschiedenen Punkten liegen.
Hier daher 10 mögliche Gründe, warum du bei Twitter Follower verlierst (und noch ein Bonusgrund):
1. Du twitterst nicht über das, worüber du twittern wolltest.
Kann gerade bei Business-Accounts schnell passieren. Denn auch wenn es gerne auch mal menscheln darf (sogar gelegentlicher Cat-Content denkbar sein kann), so sollte man doch nah an den signalisierten Themen bleiben.
2. Du diskutierst zu viel und zu öffentlich.
Ausgedehnte Diskussionen (gerne auch mit der Geschwindigkeit und dem Charakter eines Chats) sind für die nicht beteiligten Follower oft eine Qual. Wie im richtigen Leben auch sollte man sich irgendwann etwas zurückziehen und die wilde Grundsatzdiskussion nicht „mitten im Saal“ fortführen.
Besonders fies: Das konsequente Voranstellen eines Punktes („.“) vor den Account des Diskussionspartners. Denn so zeigt Twitter allen deinen Followern jede deiner Nachrichten an diese Person, selbst wenn sie der anderen Person nicht folgen (sonst werden diese freundlicherweise ausgeblendet).
3. Deine Frequenz passt nicht.
Eigentlich ganz einfach: Sendefrequenz und Nutzungsform sollten kompatibel sein. Wenn jemand nur einigen hundert Twitterern folgt und von diesen alles lesen will, wird ein Twitterer, der sehr, sehr viel twittert, schnell zu einem Problem. Andererseits kann aber auch ein extrem schweigsamer Twitterer schwierig sein – dann kann es passieren, dass seine Posts einfach untergehen.
4. Du twitterst nicht, du retweetest.
Wenn man nur Tweets von anderen zu lesen bekommt, kann man gleich zu den anderen gehen. Wobei ein Retweet natürlich nicht schlimm ist, aber es sollten auch eigene Tweets vorkommen ;-)
5. Statt zu twittern, postest du automatisiert Links und Check-Ins.
Vollautomatisch gepostete Links zu Pressemeldungen, Blogposts oder eben zu irgendwelchen Foursquare-Check-Ins sind auch nicht wirklich Tweets. Natürlich kann man das mal machen, aber man sollte nie vergessen: Die Dosis macht das Gift.
6. Du antwortest nicht.
Mit am schlimmsten, gerade bei Business-Accounts: Das Ignorieren von Anfragen anderer Twitterer. Natürlich muss man nicht jede Diskussion in entsprechender Ausführlichkeit führen, aber eine Antwort sollte immer drin sein. Und sei es nur, um den Gesprächspartner gegebenenfalls auf einen anderen, eventuell sichereren Kanal zu verweisen.
7. Fehlerhafte Grammatik & Rechtschreibung
Gramatikalisch fahlsch oder einfach chlampig gechriebene Texte nerven eigentlich immer auch – bei Twitter. Vor allem, wenn das regelmäßig passiert. Es gibt nahezu überall eine Rechtschreibprüfung – benutze sie.
8. Du #benutzt #zuviele #hashtags.
Ok, auch wenn wir Hashtags lieben und sie auf dem aufsteigenden Ast sind (auch bei Veranstaltungen), so sollte man es nicht übertreiben. Spätestens ab 5 Hashtags sollte Schluss sein, sonst werden Tweets immer schlechter lesbar.
9. Du veränderst deinen Avatar zu oft.
Das gilt sicher eher für private Accounts, aber es wird schnell anstrengend. Denn die Follower gewöhnen sich schnell an einen Avatar (bzw. an die Avatare derer, denen sie folgen) und müssen so nicht mehr die Namen dazu lesen. Wenn dann Accounts zum Teil wöchentlich den Avatar ändern, sorgt das schnell für Unruhe und stört oft den Lesefluss.
10. Du bist zu gierig und machst zuviel Werbung.
Es ist absolut ok, mal auf ein eigenes / externes Angebot hinzuweisen oder deine Follower mal um einen Retweet zu bitten. aber auch hier gilt: Dosis und Gift und so – irgendwann wird es einfach zu viel des Guten. Und der Follower verschwindet…
Außer Konkurrenz, weil wirklich sinnfrei:
Du folgst nicht zurück.
Jeder kennt das Phänomen: Jemand, der dir erst seit kurzem folgt, entfolgt dir schnell wieder. Das ist nicht deine Schuld, denn es gibt viele Accounts, die dem eigenen Account folgen, um kurz dessen Aufmerksamkeit zu bekommen und eventuell diesen ebenfalls als Follower gewinnen zu können – oft wird nämlich eine große Followerzahl mit realer Reichweite oder gar Relevanz verwechselt.
Wenn dann der eigene Account nicht in einer bestimmten Zeit zurückfolgt, entfolgt ihn der andere Account wieder. Deutlicher kann der andere Account sein eigentliches Desinteresse an deinem Account nicht signalisieren, insofern sollte man das umgehend abhaken – mit „inhaltlichen“ Aspekten (wie in den 10 Gründen genannt) hat das nämlich nichts zu tun.
Und der wichtigste Grund – quasi der Bonusgrund:
Du folgst zu sehr festen Regeln.
Twittern hat viel auch mit Instinkt zu tun – wer da einfach stupide irgendwelchen allgemeinen Regeln folgt, wird schnell unauthentisch und uninteressant. Stattdessen sollte man viel probieren und den eigenen Weg finden. Oder wie man früher bei den klassischen „Top Ten Regeln für ein erfolgreiches XY“ als letzten Punkt gesagt hat: Vergiss die Regeln ;)
Fehlen Gründe? Dann ab damit in die Kommentare. Und natürlich können wir gerne auch bei Twitter weiterdiskutieren – unter @BrandwatchDE sind wir fast durchgehend erreichbar.
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