Wenn ich im Jahr 2054 meinen E-Commerce Trends-Blogpost schreibe, werden die Menschen vergessen haben, wie es ist in einem Laden einzukaufen und mit Geldscheinen zu bezahlen. Ich persönlich bin mir das schon fast nicht mehr bewusst.

Vor kurzem hatte ich die Überlegung meinen Briefschlitz zu erweitern, damit eine große Pizza von Dominos durchgeschoben werden kann und ich mich mit dem Lieferboten nicht unterhalten muss. Letztendlich kam ich aufgrund der gegenwärtigen E-Commerce Trends zu dem Schluss, dass sie den Lieferboten in Zukunft mit einer Drohne ersetzen werden und ich mir keine weiteren Gedanken zu dieser Art von Optimierung mehr machen muss.

Die E-Commerce-Landschaft verändert sich ständig mit verbesserter Auffindbarkeit, Technologien, Logistik und interessanten neuen Dingen, die Konsumenten kaufen können. Hier sind meine Vorhersagen für das E-Commerce im nächsten Jahr.


Chatbots

Facebook, WhatsApp, Twitter und Google Allo stellten alle integrierte Bots vor, um das Einkaufen, Buchen und den Kundenservice zu vereinfachen. Unser erster E-Commerce Trend befasst sich damit, dass Konsumenten sich daran gewöhnen, mit Maschinen zu sprechen.

Facebook verfügt bereits über 11.000 Chatbots, allerdings gibt es bisher noch keine Daten über deren Nutzung. Eines der ersten Unternehmen, die Chatbots einsetzen, ist der Modehändler Spring. Spring hat einen Live-Messaging- und persönlichen Einkaufsservice mit dem Namen Spring Bot entwickelt.

„Kunden halten sich nicht mehr auf einer Vielzahl von Apps auf, aber Facebook Messenger kann ein hohes Maß an Engagement aufweisen“, sagt Spring-Gründer Alan Tisch. „Also bauten wir ein Erlebnis, die auf diese Plattform angepasst ist.“ Tisch bezeichnet das als interaktiven E-Commerce.

Photography of a retro tin robot and boke

Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz erreicht nun ein Level, welches den Alltag von vielen Menschen erleichtert. Der Aufstieg von digitalen Assistenten, wie zum Beispiel Amazon’s Alexo (auf dem Echo), Apple’s Siri, Microsoft’s Cortana und Google’s Assistent (untergebracht in Google Home) machten Konsumenten vertraut damit, mit Maschinen zu kommunizieren.

Das wird den E-Commcerce-Bereich beeinflussen, da in der Anfangsphase des Forschungsprozesses das Sprechen mit einem persönlichen Assistenten steht. Verschiedene Assistenten werden auf verschiedene Art und Weise reagieren: Echo ist auf Amazon Produktseiten und –bewertungen zugeschnitten, während Google Home die Top-Ergebnisse der Suchseite anzeigt.

E-Commerce Marken müssen ein Auge darauf haben, wie diese Entwicklungen die Customer Journey verändern und die Technologien rechtzeitig adaptieren, bevor sich Nutzer abwenden.


Mobile. Mobile. Mobile.

Es langweilt Sie vielleicht schon etwas, ständig über Mobile in den Artikeln zu E-Commerce Trends zu lesen, aber diese Wiederholung bedeutet nicht, dass es kein berechtigter Trend ist. Dieser „Und täglich grüßt das Murmeltier“-Eindruck beim Thema Mobile resultiert aus dem Vormarsch von Mobile.

Dieses Jahr hat der mobile Traffic den Desktop-Traffic im Web überholt. Google arbeitet außerdem an einem neuen mobile-bevorzugten Web-Index. Diese Änderungen zeigen, dass es wichtiger denn je ist, die mobile Erfahrung so gut wie möglich zu gestalten. Das bedeutet vor allem die mobile Erfahrung zu priorisieren, anstatt Webseiten nur für mobile Endgeräte zu optimieren.


Mobile Bezahlmöglichkeiten und Treue-Apps

Mobile Bazahlmöglichkeiten werden immer beliebter, da sich Nutzer zunehmend an die Möglichkeiten des kontaktlosen Bezahlens gewöhnen. Starbucks zählt zu den Wegbereitern der mobilen Bezahlung und gehörte zu einer der ersten Unternehmen, die es testeten. Und heute ist deren mobile App (im Moment nur in den USA verfügbar) ein uneingeschränkter Erfolg.

Starbucks hat das Bezahlsystem modernisiert und ein Treue-Programm hinzugefügt – etwas, wonach sich Konsumenten aus anderen Ländern sehnten.

Hands of Person shopping in Internet making instant Mobile Telephone Payment Transaction

22 Prozent der Starbuck’s Kunden zahlen nun über die App, welches den Umsatz um 12 Prozent erhöhte. Der Vorteil für Starbucks ist, dass sie mit der App wertvolle Informationen zum Kundenverhalten sammeln können, mit denen sie den Service weiter verbessern können. Richtig durchgeführt gehen Menschen eine Beziehung mit einer Marke ein, aber nur solange es für beide Seiten Vorteile mit sich bringt.

Der Erfolg von dieser Art von Apps und der Bedarf an Personalisierung (siehe unten) wird die Anzahl an Treue- und Bezahl-Apps in die Höhe steigen lassen.


Personalisierung und Kundenanpassung

Mit der Fülle an verfügbaren Daten können Inhalte, Ads und Produkte zunehmend an die richtigen Personen zur richtigen Zeit über das Web und sozialen Netzwerke gerichtet werden. Die zunehmende Kundenanpassung ist ein weiterer E-Commerce Trend für 2017.

Ein Teil des Erfolges der Starbucks App sind die Daten, die gesammelt werden. Mit diesen Daten können personalisierte Angebote der Produkte erstellt werden, die der Kunde bereits kauft. Im Zeitalter der Kunden ist die Kundenerfahrung, einschließlich Personalisierung, unverzichtbar, um sich von der Konkurrenz abzuheben und die Absprungrate von Karteninhabern zu verringern.


Zunahme von Same Day Delivery

Lieferung per Drohne mag immer noch ein entfernter Traum sein, aber im nächsten Jahr wird es mehr lokale Abnahmestellen und Same Day Delivery-Services geben. Ein Report von Forrester gibt an, dass 29 Prozent der Konsumenten bereit sind, für Same Day Delivery mehr zu bezahlen.

Während Amazon Prime den Trend ankurbelte, werden die Möglichkeiten an Lieferoptionen zunehmen, wenn es darum geht im E-Commerce ein Unterscheidungsmerkmal inne zu haben. UberRush und Postmates sind zwei Unternehmen, die sich diesem E-Commerce Trend zuwenden.

Lieferungen und Rückgaben waren immer einer der Schmerzpunkte bei der Online-Einkaufserfahrung, aber es werden Schritte unternommen, um die Lieferung schnell und einfach zu ermöglichen.

Drone carrying parcel

Social Selling

Ein anderes Konzept, das in vielen E-Commerce Trends Artikeln genannt wurde, aber bisher nie wirklich ein Momentum erreichte. Und auch wenn ich nicht denke, dass es einen gewaltigen Teil des Marktes in 2017 einnehmen wird, werde ich es hier auflisten.

Warum? Soziale Netzwerke haben ein eigennütziges Interesse daran und für Marken wäre es auch eine gute Sache.

Facebook CFO Dave Wehner skizzierte vor kurzem wie der Ad Load (das relative Werbevolumen versus Inhalte auf einer Seite) in der nahen Zukunft weniger effektiv sein wird. „Wir erwarten weiterhin, dass Ad Load ein geringerer Faktor für das Ertragswachstum ab der zweiten Hälfte von 2017 spielen wird.“

Facebook muss seine Einnahmequellen variieren, wenn es seine Stakeholder bei Laune halten will. Mehrere Netzwerke haben mehr Verkaufsoptionen ausgerollt. Marken können Umsatzsteigerungen und sogar Produkte verzeichnen, die dank Mundpropaganda viral gehen und eine hohe Reichweite erreichen.

Das sind die sieben E-Commerce Trends, die ich für die Hauptthemen im nächsten Jahr sehe. Allerdings bin ich mir sicher, dass im nächsten Jahr ein Trend aus heiterem Himmel auftauchen und mein Redakteur mich darauf hinweisen wird, dass ich falsch lag.