Das sich das neue iPhone leicht verbiegen lässt, dürfte jeder, der sich in den letzten Wochen auf Twitter, Facebook und Co. bewegt hat, bereits mitbekommen haben. Eine Schwachstelle im Rahmen des Geräts ist für den Defekt verantwortlich, der häufig beim Tragen in der Hosentasche entsteht. Natürlich ging direkt ein Aufschrei durch das Netz: #bendgate (bzw. #bentgate) war geboren.
Der eventuell entstandene Image-Schaden für Apple soll diesmal jedoch nicht das Thema sein – zum Thema Reputationsmanagement gibt es hier eine ausführliche Betrachtung. Viel mehr hat die Aufregung um den neuen Taschenapfel gezeigt, wie Real-Time Marketing funktionieren kann.
Nur kurze Zeit nach dem Auftauchen des ersten Videos, das mittlerweile über 55 Millonen Views hat, reagierten die ersten Marken auf des Thema und platzierten geschickt ihre eigenen Werbebotschaften. Mit einem Augenzwinkern wurde sich über Apple lustig gemacht und gleichzeitig die Vorteile der eigenen Produkte in den Vordergrund gerückt.
So zum Beispiel bei KitKat, die meinten, man sollte doch lieber brechen statt biegen.
We don't bend, we #break. #bendgate #iPhone6plus pic.twitter.com/uippCg4kCi
— KITKAT (@KITKAT) 24. September 2014
Für LG war das gebogene iPhone erst Recht ein gefundenes Fressen. Mit dem LG Flex bietet das Unternehmen ein (absichtlich) gebogenes Smartphone an und bewarb dieses in seinen Seitenhieb auf Apple.
Our phone doesn't bend, it flexes…on purpose. #bendgate pic.twitter.com/d1DudxDQgf
— LG USA Mobile (@LGUSAMobile) 24. September 2014
Sogar deutsche Marken nutzten den Twitter-Trend um sich etwas Aufmerksamkeit der Netzgemeinde zu sichern. Ritter Sport rief dazu auf, statt des eigenen Telefons doch besser eine Tafel ihrer Schokolade zu knicken.
Wenn schon, dann richtig: Wer braucht schon eine Biege-Funktion, wir knicken direkt. ;-) #bentgate pic.twitter.com/k5U6jMicgj
— RITTER SPORT DE (@RITTER_SPORT_DE) 24. September 2014
All diese schnellen Reaktionen auf ein aktuelles Thema sind gute Beispiele dafür, wie man auf Social Media mit Realtime Marketing Aufmerksamkeit erzeugen und Kunden gewinnen kann. Wie soll man aber nun vorgehen?
Themen und Gespräche identifizieren
Um auf Themen wie das #bentgate geschickt und zeitnah reagieren zu können, muss man aufmerksam sein: die Trendliste auf Twitter ist beispielsweise ein guter Anhaltspunkt. Beim Prozess des „Social Sellings“, den wir bereits im Blog näher betrachtet haben, muss man schon tiefer graben. Mit Social Media Monitoring können potentielle Kunden in den sozialen Medien identifiziert und anschließend gewonnen werden. Hierbei wird aktiv auf einzelne Personen zugegangen, die zuvor eine Kaufabsicht oder Probleme mit einem Produkt bzw. einer Dienstleistung geäußert haben.
In der Praxis könnte zum Beispiel ein Internetprovider das Monitoring nutzen, um verärgerte Kunden der Konkurrenz zu finden. Viele beschweren sich bei Twitter oder Facebook über mangelnde Netzabdeckung oder schlechten Kundenservice. Diese Tweets und Posts werden in Echtzeit erfasst, sodass der Provider direkt darauf antworten könnte, indem er eigene Produkte oder Dienstleistungen als Alternative zum Konkurrenzangebot anbietet. Ist das Angebot attraktiv genug, kann so schnell und ohne großen Aufwand ein neuer Kunde gewonnen werden.
Flexibel sein
Das bloße Identifizieren von Hashtags, Themen oder Gesprächen ist nur der erste Schritt. Marketing und Design müssen flexibel genug sein um kurzfristig mit Bildern, Texten oder Videos reagieren zu können. Auch muss das Management diesen Abteilungen die Freiheit lassen, bissig und schnell zu reagieren.
Aufpassen!
Bei aller Schadenfreude über andere Marken und Unternehmen sollte man immer besonders vorsichtig sein, nicht selbst einen Fehler zu machen und sich so selbst zu blamieren. Seien Sie daher trotz schneller Reaktion doppelt vorsichtig. Sonst passiert Ihnen vielleicht ein Ausrutscher wie LG Frankreich, die sich in einem Tweet über das iPhone lustig machten und das eigene Telefon bewerben wollten – gepostet von einen iPhone.
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