Entschuldigen Sie, wann fährt der nächste Zug nach Pankow? – „Jedenfalls nicht regelmäßig“ lautet die Antwort in dieser Woche.
Denn: Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) und die Deutsche Bahn konnten sich auch weiterhin nicht auf einen gemeinsamen Tarifvertrag einigen und so kündigte GDL-Chef Claus Weselsky den nun schon neunten Streik in der aktuellen Verhandlungsrunde an.
Dieser sollte 10 Tage dauern und betraf neben dem Personenverkehr auch wieder den Güterverkehr. Viele Bahnkunden wurden somit auf eine weitere harte Geduldsprobe gestellt. Heute verkündete die GDL jedoch den Bahnstreik vorzeitig beenden zu wollen.
Wir haben uns die Online-Gespräche zum Thema „Bahnstreik“ mit unserem Tool näher angeschaut und analysiert, wie, wann und wo sich Bahnreisende über den Streik der GDL äußern.
Schaut man sich zuerst das Ausmaß der Gespräche über die Tage verteilt an, erkennt man, dass am Tag der Ankündigung des Streiks (Montag) im Netz am meisten darüber debattiert wurde. Im Verlauf der Woche sank der Buzz etwas, dennoch blieb der Streik für viele das Gesprächsthema Nummer 1.
Über was wurde im Zusammenhang mit dem Bahnstreik gesprochen? Ein Blick auf die Topic Cloud verrät, dass die streikende Gewerkschaft GDL und deren Vorsitzender Claus Weselsky heiß diskutiert wurden. Jedoch taucht z. B. auch das Wort „Solidarität“ auf und zeigt, dass einige User auch Verständnis für die Arbeitsniederlegung der Lokführer haben.
Unser neuestes Feature, die Geotagged Map, zeigt derweil, wo das Thema Bahnstreik in Deutschland am meisten besprochen wurde. Egal ob Ruhrgebiet, Hamburg, Berlin oder Frankfurt: Vor allem Berufspendler in den Großstädten waren vom Streik betroffen. Sie mussten sich daher täglich mit Alternativen auseinandersetzen um doch pünktlich zur Arbeit zu kommen.
Auch wenn die Unternehmen des öffentlichen Nahverkehres bemüht waren einen Ersatzfahrplan bereitzustellen, so war es doch sehr schwierig sich an diesen zu halten. Eines darf man zudem an solchen Tagen nicht haben: Angst vor Körperkontakt mit anderen Menschen (Der Autor spricht aus eigener Erfahrung).
Der Blick auf die Tonalität der Online-Gespräche ist wenig überraschend. Schließt man neutrale Beiträge (z.B. solche von Nachrichtenseiten o.ä.) aus, so lässt sich erkennen, das nahezu drei Viertel der Internet-User genervt sind von den andauernden Streiks und deren Geduld sich langsam dem Ende nähert.
Unter den positiven Erwähnungen befinden sich allerdings auch schon freudige Posts, die sich auf die Ankündigung des Ende des Streiks am Donnerstagmorgen beziehen.
Die meisten Erwähnungen zum Thema Bahnstreik ließen sich auf Twitter finden. Einer der beliebtesten (und meiner Meinung nach der schönste) Tweets, den wir mit unserem Analytics Tool getrackt haben, war folgender:
Make Love – not Streik! #GDL #Bahn #Bahnstreik pic.twitter.com/jHwrksgwgB
— Teddy GaGa (@BehindtheBear) May 18, 2015
Wir hoffen Sie in diesen Tagen pünktlich und sicher von A nach B gekommen und wünschen Ihnen ein streikfreies Pfingstwochenende!
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