Die diesjährige Weihnachtssaison wird offensichtlich sehr anders sein als die Jahre zuvor. Aber wie wird sich das Verbraucherverhalten in dieser Zeit ändern?

Wir untersuchten mit Brandwatch Consumer Research Erwähnungen rund um die Feiertage auf Social Media, um das herauszufinden.

Jahr des Online-Shoppings

In den Gesprächen rund um den Weihnachtseinkauf tauchte vor allem ein Wort auf: Lieferung.

Wir fanden mit unserer Consumer-Research-Plattform 25 Mio. englischsprachige Social-Media-Erwähnungen vom 1. November bis 30. November 2020 rund um Weihnachten und Lieferung.

Das Thema Lieferung war tatsächlich das ganze Jahr ein großes Gesprächsthema. Wir konnten sehen, dass die Erwähnungen rund um Lieferung in 2020 vom 1. Januar bis 30. November um 89% höher lagen als die durchschnittlichen Gespräche im gleichen Zeitraum in den Jahren 2017, 2018 und 2019.

Die Erwähnungen rund um Online Shopping lagen ebenfalls in diesem Jahr höher: Die Gespräche in diesem Jahr stiegen um 35% im Vergleich zu den Durchschnittswerten im gleichen Zeitraum in 2017, 2018 und 2019 an.

Verbraucher wollen Sicherheit

In unserem Blogpost zu Black Friday fanden wir 235.000 Mentions von Menschen, die sagten, dass sie lieber online einkaufen, weil sie sich entweder in Geschäften nicht wohl fühlen oder Zuhause bleiben mussten.

Lieber Zuhause zu bleiben setzte sich in den Gesprächen rund ums Einkaufen im November fort. Wir fanden 525.000 Social-Media-Erwähnungen darüber, dass sich Verbraucher derzeit nicht wohl dabei fühlen, in Geschäften einzukaufen.

Die Vorbereitungen für Weihnachten laufen seit Monaten

Als wir uns die Erwähnungen rund um Weihnachten seit dem Ausbruch von Covid-19 ansahen, fanden wir heraus, dass Verbraucher sehr beschäftigt mit den Feiertagen sind. Einige bereiten sich seit Monaten vor.

Der Hype um Weihnachten ist offensichtlich.

Menschen kümmern sich früh um die Geschenke, legen die Füße hoch und entspannen sich nach einem stressreichen Jahr.

Echt oder künstlich?

In Punkto frühe Vorbereitung zeigt sich auch, dass die Gespräche rund um Weihnachtsdeko in diesem November um 14% höher liegen als die durchschnittlichen Gespräche im gleichen Zeitraum in 2017-2019.

Frischgeschnittene Bäume waren in den Dekogesprächen auf Social Media ein großes Thema. Im November fanden wir dazu 292.000 Erwähnungen, eine Steigerung von 10% im Vergleich zu November 2019. Baumverkäufer in Großbritannien und den USA verzeichnen bereits Rekordverkäufe.

Das könnte ein Hinweis sein, dass die Familienfeiern dieses Jahr zwar kleiner ausfallen werden, aber dafür viele mehr Zeit damit verbringen, ihr Heim so festlich wie möglich zu gestalten und dafür mehr für Dekorationen ausgeben. Und es geht nicht nur darum, wie Dinge aussehen.

Es duftet

Eine wichtige Rolle bei Weihnachten spielen auch Düfte. Unsere Recherche zeigt, dass im November und Dezember mehr über Düfte gesprochen wurde als in allen anderen Monaten.

Aber welche Gerüche werden erwähnt, wenn Menschen über Weihnachten sprechen? Ist es der Weihnachtsbraten? Glühwein? Oder frisch gebackene Plätzchen?

Der Geruch von Nadelbäumen ist der beliebteste Weihnachtsduft in den letzten drei Jahren mit 59.000 Mentions auf Social Media.

Auf dem zweiten und dritten Platz liegen Gebäck (26.000 Erwähnungen) und Zimt (15.000 Erwähnungen).

Der Duft von Zuckerstangen war auch sehr beliebt. Wir fanden dazu 9.000 Erwähnungen auf Social Media und 8.000 Erwähnungen zu Lebkuchen. Überraschenderweise drehen sich hier die Gespräche vor allem um Duftkerzen anstatt der echten Süßigkeiten.

Was steht auf der Wunschliste?

Der Konsolenkrieg ist gestartet. In diesem Jahr gab es 292.000 Erwähnungen (davon 161.000 Erwähnungen die sich um die nächste Generation drehten) darüber, dass Verbraucher sich eine Konsole als Geschenk für sich selbst oder für andere kaufen möchten.

Verbraucher erwähnen außerdem handgemachte Geschenke auf Social Media. Dazu gab es 153.000 Erwähnungen vom 1. bis 30. November über handgefertigte Geschenke und 52.000 Erwähnungen zu Etsy, eine Verkaufsplattform für handgemachte Produkte.

Smartphones sind auch eine beliebte Geschenkwahl mit 308.000 Erwähnungen, sowie elektronische Geräte wie Laptops und Tablets (248.000 Mentions) und technisches Zubehör wie Kopfhörer und Smart Watches (189.000 Mentions).

Interessanterweise konnten wir sehen, dass die Erwähnungen zu Geschenkgutscheinen in diesem Jahr vom 1. März bis 30. November um 46% im Vergleich zu den Durchschnittsgesprächen in 2017, 2018 und 2019 gesunken sind. Auch wenn es in Social-Distancing-Zeiten ein Geschenk wäre, das einfach zu übergeben ist, ist wohl die Sorge, ob die Geschäfte, um die Gutschein einzulösen, in den nächsten Wochen geöffnet bleiben, ein Punkt, der viele in diesem Jahr davon abhält, Gutscheine zu verschenken.

Für Kinder sprechen Menschen auf Social Media darüber Kleidung (96.000 Erwähnungen, 56.000 Mentions erwähnten hier bestimmte Marken), Bücher (43.000 Erwähnungen) und Spiele (18.000 Erwähnungen) verschenken zu wollen.

Wir fanden außerdem 461.000 Erwähnungen zu „Christmas Eve Boxes“, ein Trend, der in Großbritannien beliebt ist. Diese werden vor allem für Kinder gepackt und enthalten zum Beispiel einige Süßigkeiten und Pyjamas und dürfen an Heiligabend ausgepackt werden. Die Erwähnungen zu diesen Boxen nahmen über die Jahre (2017-2020) um 15% zu.

Was ist an Weihnachten los?

Aber die große Frage, die sich viele stellen: Werden Menschen in diesem Jahr Weihnachten mit Familie und Freunden feiern?

Zwischen März und November 2020 fanden wir 3 Mio. Online-Diskussionen über Weihnachten und Familie und Freunde.

Festliche Aktivitäten, wie Weihnachtsmärkte und Filmvorführungen, sind immer noch ein Thema, aber sie finden entweder draußen (1 Mio. Mentions) oder online statt (175.000 Mentions).

Und Kinder, die den Weihnachtsmann sehen möchten, müssen dieses Jahr nichts versäumen. 158.000 Erwähnungen drehten sich um virtuelle Events oder persönliche Besuche mit ausreichend Abstand.

Auch wenn dieses Jahr sehr anders ist, lassen sich Menschen nicht von dem Virus demotivieren und freuen sich auf Weihnachten.

Stattdessen bereiten sich viele früher als in den Vorjahren vor, um stressige Weihnachtseinkäufe zu vermeiden und wollen die Feiertage so gut wie möglich und soweit es die Covid-19-Beschränkungen zulassen, genießen.