In diesem Blogpost stellen wir die Social Media Trends vor, die wir in 2018 erwarten. Dieses Jahr könnte ein sehr interessantes für die Branche werden. Sie ist reif für einen Umbruch. Viel Geld fließt und immer wieder tauchen Kontroversen auf. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass große Player in den nächsten zwölf Monaten den gleichen Weg gehen werden wie Myspace, kann dennoch vieles passieren.

Hier sind unsere prognostizierten Social Media Trends für 2018. Es sieht nach einem Jahr der Veränderungen aus.


Die Schlacht um die Algorithmen

Das ist kein neues Problem, aber eines, das in 2018 weiter Bedeutung haben wird. Das bekannteste Beispiel ist Facebook. Durch Veränderungen am Algorithmus über die letzten Jahre konnten Marken ihre organische Reichweite schrumpfen sehen. Wir können auch Veränderungen in Instagram-Feeds beobachten, während Twitter seine „besten Tweets“ pusht und jeden, die Sie verpasst haben könnten.

In der Vergangenheit sahen Marken nach anderen Möglichkeiten, ihre Reichweite zu erhöhen, wie etwa, dazu aufzufordern, andere unter den Facebook Posts zu erwähnen. Aber Facebook geht nun hart gegen diese Taktiken vor. Es ist möglich, dass andere Plattformen einen ähnlichen Weg einschlagen.

Was bedeutet das für Marken? Es bedeutet, dass eine regelmäßige Analyse der Performance, Optimierung von Posts und Inhalten, um zu sehen, was funktioniert, und zu versuchen, mit neuen Ideen der Zeit voraus zu sein.

Leider dürfte das wohl ähnlich effektiv sein, wie mit einem Sieb Wasser zu schöpfen. Die primäre Lösung könnte unser nächster Trend sein.


Mehr Werbeausgaben, mehr Verpflichtung für Plattformen

Auch das ist ein Trend, der 2017 Fuß fasste, aber auch weiterhin in 2018 ein Thema sein wird. Facebook und andere Plattformen wollen Ihr Geld und sie stellen sicher, dass Sie, um Ihr Publikum erreichen zu können, zahlen. Es ist zu erwarten, dass dieses Jahr die Social Media-Werbeausgaben weiter zunehmen und mehr Unternehmen spezialisierte Teams dafür einstellen werden. Der Fokus bei den Social Media-Ausgaben wird vermehrt auf einem Pay-per-Click-Ansatz liegen.

Unternehmen, die dafür mehr Geld ausgeben, erwarten von Plattform eine Gegenleistung, wenn es um die Werbedienstleistungen geht.

Facebook wurde vorgeworfen, Metriken aufzubauschen, ungeschützte Personen anzuvisieren und es Werbungtreibende zu ermöglichen, Anzeigen nach rassistischen Kriterien zu schalten.

Sie hatten außerdem auch wie Google das Problem, dass Werbeanzeigen neben extremen Inhalten gezeigt wurden. YouTube hingegen hat Schwierigkeiten damit, dass Kindern automatisch bizarre Inhalte gezeigt werden und YouTuber von einer Kontroverse in die nächste stolpern.

Werbungtreibende bekommen diese Probleme negativ zu spüren und erwarten von Plattformen wie YouTube, Twitter und Facebook, dass sie diese Probleme lösen. Letztendlich ist das Gleichgewicht der Macht zwischen Plattform und Werbungtreibende, wie wir weiter bei den sich ändernden Algorithmen bereits erwähnt haben, nicht eindeutig klar. So oder so werden diejenigen, die viel Geld investieren, eine gewisse Machtposition innehalten.


Plattformen jagen nach dem Profit

Wir schrieben bereits darüber wie Plattformen wie Facebook Algorithmen nutzen, um die Werbeausgaben voranzutreiben (und bisher hat das sehr gut für sie funktioniert). Das ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit Geld zu machen. Während Facebook wahrscheinlich nur auf diese Vorgehensweise setzen könnte (was sie nicht machen werden), haben Plattformen wie Twitter und Snapchat bisher keinen Gewinn gemacht – auch wenn Twitter nah dran sein dürfte.

Das bedeutet, dass sie wahrscheinlich dieses Jahr einige neue Dinge ausprobieren werden. Twitter hat bereits den Ton angegeben und das Zeichenlimit hochgesetzt, während Snapchat mit Augmented Reality experimentiert.

Was werden sie noch tun? Es ist schwer vorherzusagen, aber es wird wahrscheinlich noch mehr Ansätze geben, um mit großen Marken zusammenzuarbeiten und so Umsatz zu generieren, sowie neue Features, um Nutzer-Zahlen und die Nutzung anzukurbeln. In anderen Worten wird es wahrscheinlich ein interessantes Jahr mit vielen Veränderungen.


Kreativere und kühnere Markenstimmen

Marken werden aufgrund der verschärfteren Algorithmen mehr Risiken eingehen, wenn es um den Online-Auftritt geht. Unternehmen, wie das britische Wettunternehmen Paddy Power, präsentieren eine scherzhafte Seite ihrer Marke auf Social Media. Während hingegen Twitter Accounts wie der von Waterstones’ Oxford Geschäft, einen einzigartigen und kreativen Weg gehen, was das Tweeten angeht.

In letzter Zeit sorgte vor allem ein Unternehmen für Aufmerksamkeit: Wendy’s.

Die amerikanische Schnellrestaurantkette nimmt auf seinem Twitter-Account Wettbewerber aufs Korn, postet Memes und gibt bissige Antworten an die Follower. Auch wenn alles scherzhaft gemeint ist, bewegen sich viele Fälle an der Grenze des guten Geschmacks und viele Social Media Manager würden nicht einmal im Traum an solch eine Vorgehensweise denken.

Nichtsdestotrotz scheint sich diese Methode auszuzahlen. Sie beschert Wendy’s viel Aufmerksamkeit, einschließlich der Möglichkeit, ein eigenes Reddit AMA (Aks Me Anything) abzuhalten, welches über 9.000 Kommentare verzeichnen kann. Das ist viel Aufmerksamkeit für kostengünstiges Twittern.

Das wird wahrscheinlich zu einigen Nachahmern führen und einigen Wegbereitern, die etwas anderes ausprobieren. Eine kühne Vorgehensweise kann sich für manche Unternehmen auszahlen. Allerdings sieht es so aus, als hätten wir dazu dieses Jahr bereits die erste Bruchlandung, als Virgin sich bereits die ersten zwei Tage von 2018 Ärger einhandelte.


Virtual und Augmented Reality

Sie langweilen sich wahrscheinlich beim Lesen genauso sehr, wie ich, als ich es schrieb, aber es könnte sein, dass 2018 endlich das Jahr ist, in dem VR und AR den Fuß in Social Media fassen.

VR und AR sind bei weitem keine neuen Technologien, aber sie werden immer alltäglicher und immer mehr private Haushalte verfügen über Headsets. Hauptsächlich wird es für das Gaming einsetzt, aber es gibt keinen Grund, warum Social Media Plattformen sich nicht damit befassen sollten. Twitter hat vor einigen Jahren ein VR-Team eingestellt und wie wir bereits erwähnt haben, arbeitet Snapchat bereits mit dieser Technologie.

Das Problem ist, dass Social Media überall und unterwegs genutzt werden kann, während die Nutzung von VR-Headsets ziemlich ortsgebunden vonstatten geht. Ob eine Plattform die richtige Vorgehensweise findet, ist schwer zu sagen, aber in den nächsten zwölf Monaten wird es dazu sicherlich einige Versuche geben, vor allem wenn die Technologie mobiler wird.


Platform-Abwanderung und Dezentralisierung

Wie jedes Jahr werden einige neue Social Media-Plattformen auftauchen, sie werden gehypt und voraussichtlich wieder verschwinden. Aber hin und wieder hat eines seinen Durchbruch und 2018 scheint ein gutes Jahr zu sein.

Algorithmen und Kontroversen, Bedenken zum Datenschutz und eine immer wachsende Zahl an Personen, die Social Media nutzen und es als selbstverständlich betrachten – die richtige Idee könnte viel Anklang finden. Discord konnte etwas ähnliches letztes Jahr erreichen, eine Plattform, die aufgrund von spezifischen Interessen Menschen zusammenbringt mit der Option anonym zu bleiben (das hat gute und schlechte Seiten).

Discord könnte ein Zeichen dafür sein, wohin sich Social Media bewegen könnte: eine Form der Dezentralisierung. Anstatt dass sich alle auf den großen Plattformen wie Facebook und Instagram aufhalten, könnten sich mehr und mehr Nutzer gezielterten und Nischen-Plattformen zuwenden (man könnte hier auch Snapchat hinzuzählen).

Social Media ist in unserer Gesellschaft mittlerweile allgegenwärtig, was heißt, dass es immer mehr Demographien nutzen. Der Zielmarkt für Ideen hat sich dadurch vergrößert und Ideen haben heute Chancen, für die es vor fünf Jahren noch kein Publikum gab.