Fake News Week 2020 wäre nicht vollständig ohne einen Blick auf die Falsch- und Desinformationen rund um den Klimawandel.

Letztes Jahr gab es Massenproteste und verheerende Buschfeuer. Wir konnten außerdem Debatten sehen, die weiterhin über den Klimawandel geführt werden. Es ist ein polarisierendes Thema.

Werfen wir einen Blick auf die Daten.

Content mit dem höchsten Engagement rund um den Klimawandel

Wir beginnen mit Insights von BuzzSumo. Mit BuzzSumo können wir verstehen, welche Inhalte über ein bestimmtes Thema am besten online abschneiden.

Ein schockierendes Ergebnis hier war, dass der Inhalt, der rund um den Klimawandel im letzten Jahr das höchste Engagement erhielt von der Verschwörungsseite Natural News stammt.

Der Artikel erhielt 4,2 Millionen Mal Engagements und wurde häufiger als alle anderen auf unsere Liste auf Facebook geteilt.

Anmerkung: Engagements sind Shares auf Twitter, Kommentare auf Facebook, Posts auf Reddit und andere Metriken.

Während Natural News seit langem als Lieferant von Fake News angesehen wird (Forbes 2016, Fast Company 2019, The Daily Beast 2020), erhält die Seite immer noch viel Interesse via Social Media.

Das steht in Verbindung dazu, was Ania Korsunska, die Fake News aus einer strukturellen Perspektive untersucht, mit uns in der Fake News Week 2019 geteilt hat:

„Aktuelle Forschung zeigt, dass sich Falschinformationen schnell und weit verbreiten und dass Richtigstellungen hinterherhinken und nie mithalten können. Richtigstellungen werden kaum geteilt, sie verbreiten sich nie so stark wie die ursprüngliche Geschichte.“ – Ania Korsunska (Sie können das vollständige Interview hier lesen).

Unabhängig davon wie oft Falschinformationen entlarvt werden, sie verbreiten sich weiterhin schneller als die Wahrheit.

Das zeigt auch welchen Einfluss Netzwerke haben, die rund um eine bestimmte Ansicht kreisen. Ohne ein starkes unterstützendes Netzwerk könnte Natural News solche Zahlen nicht erreichen.

Die Verbreitung von fragwürdigen Angaben auf Social Media

Ende 2019 und Anfang 2020 war die Welt schockiert von den tobenden Buschbränden in Australien.

Aber neben wohlwollenden Gesten und Geschichten von mutigen Menschen gab es auch eine politische Debatte darüber, was zu den Bränden geführt hat.

Vereinfacht (wir sind uns bewusst, dass es hier mehr Nuancen gibt) drehte sich die Debatte darum, dass die eine Seite glaubte, der Hauptgrund für die Brände ist der Klimawandel, der die Bedingungen für diese Zerstörungen schuf. Die andere Seite glaubt, der Hauptgrund für die Brände ist Brandstiftung und manche beschuldigten Klimaaktivsten die Brände gelegt zu haben, um die Sorge um den Klimawandel zu verstärken.

Die Diskussionen verbreiteten sich schnell auf Social Media. An einem Punkt im Januar fanden wir 23.000 Autoren, die an der Debatte um Brandstiftung vs. Klimawandel teilnahmen.

Aber die Zahlen, die diese Behauptungen stützen, sind zweifelhaft. Wie ein Artikel von BBC Reality Check zeigt, gibt es Rosinenpickerei und Übertreibungen.

Missführende Statistiken schafften es sogar in eine Rede des britischen Unterhauses und eine Gruppe von Wissenschaftlern schrieb dazu im Guardian:

„Die Behauptung, dass Brandstiftung die Hauptursache für die Buschfeuer ist, wurde entlarvt: Feuerwehrmänner berichteten, dass der Hauptteil der Brände aufgrund von trockenen Gewitterstürmen verursacht wurde. Trotzdem werden soziale Netzwerke überschwemmt mit falschen Behauptungen,  dass Brandstiftung hier eine wichtige Rolle spielte und die Rolle des Klimawandels hier völlig außer Acht lässt.“

Vorausschauen

In den Erwähnungen, die sich mit dem Thema befassen, fanden wir viele beleidigende Kommentare.

Auch wenn Covid-19 im Moment das Hauptproblem weltweit ist, würde es uns nicht überraschen, wenn es in 2020 zu noch hitzigerem (und fieseren) Austausch sowohl on- als auch offline rund um den Klimawandel kommt.

Wenn Sie mehr zur Fake News Week 2020 lesen möchten, dann klicken Sie hier für eine Übersicht zu allen relevanten Inhalten.