Mode, in seinen verschiedensten Erscheinungen, gibt es seit Tausenden von Jahren. Jedes Zeitalter ist geprägt von einem bestimmten Stil oder einer bevorzugten Körperform. Zum Glück liegen die Zeiten mit gestärkten Fischbein-Korsetts und Zylinderhüten hinter uns, aber nichtsdestotrotz befindet sich Mode in einem stetigen Wandel.

Vor allem in unserer heutigen Zeit. Technologien durchdringen fast jeden Aspekt in unserem Leben und Kleidung bildet hier keine Ausnahme.

Jede Phase der Versorgungskette unterliegt einer Transformation.

Marken wir Zara und Uniqlo haben der sofortigen Verfügbarkeit eine ganz neue Bedeutung verliehen und machen es anderen schwer mitzuhalten.

Auf der anderen Seite sehen sich hochwertige Luxusmarken mit dem Zwiespalt konfrontiert, in einem Gewerbe zugänglicher und demokratisierter zu sein, Marken, die auf dem Konzept der Exklusivität aufgebaut wurden.

Die Lücken zwischen physischer und digitaler Welt verschwimmen zunehmend, aber die Erfahrung ist wichtiger denn je. Mode- und Handelsmarken kämpfen mit der wachsenden und dynamischen Konkurrenz, während sie außerdem die Bedürfnisse des modernen und sich weiterentwickelnden Konsumenten erfüllen müssen.

Innovationen und Technologien haben schon immer eine zentrale Rolle in der Differenzierung gespielt. Das Schicksal der Marken liegt in den Händen der Konsumenten und daher ist es sehr wichtig, diese richtig einzusetzen.

Wir haben vier Beispiele herausgesucht, wie Technologien und Mode zusammenspielen können, um beim Verbraucher Neugierde und Begeisterung wecken.

Virtuelle Laufstege

Rebecca Minkoff eroberte die New York Fashion Week im Sturm, als sie Augmented Reality in ihre Show einspielte.

350 Gäste konnten die Show live miterleben, während andere die Gelegenheit hatten, die Show in einem 360 Grad-Live-Stream zu verfolgen. Das war aber noch nicht alles: mithilfe der App Zeekit konnten Fans ein vollständiges Körperbild von sich selbst hochladen und so virtuell Kleidungsstücke vom Laufsteg anprobieren.

Minkoff’s Show spricht mehrere Punkte an, wie die virtuelle und physische Welt nahtlos miteinander verbunden werden können. Mithilfe einer unvergessbaren Erfahrung werden Fans eingenommen, während sich für ein realistisches Körperbild eingesetzt wird. Letzten Endes wird der Kunde an die erste Stelle gestellt.

Mithilfe von Unlimited Historical Data sahen wir uns die Gespräche über VR und AR in der Modeindustrie an. Bisher sorgte die Show von Rebbeca Minkoff für den größten Peak in den Gesprächen, die demonstrierte, wie anhand von Differenzierung und Timing Innovationen betrieben werden können.

Interaktive Spiegel

Der Handel ist im Wandel und das in schnellem Tempo.

Mit so vielen verfügbaren Daten haben Händler die Chance, eine Erfahrung zu schaffen, die individuell auf den Konsumenten abzielt und so dem Wochenendausflug ins Einkaufszentrum Exklusivität verleiht.

Neiman Marcus experimentiert bereits mit unserem Erlebnis in der Umkleidekabine, indem er interaktive Speicher-Spiegel benutzt. Mit diesen Spiegeln kann eine 360 Grad-Sicht erlangt werden, es kann an Freunde gesendet oder auf Social Media geteilt werden.

Auch die Handelserfahrung in den Läden entwickelt sich im Social-Zeitalter weiter.

Aber wieso dort aufhören und nicht einen Smart-Spiegel im eigenen Badezimmer installieren? Sie können so eine personalisierte Beauty-Erfahrung gemütlich von Zuhause aus erhalten.

HiMirror basiert auf der Prämisse, dass mithilfe von täglichen Updates Nutzer eher proaktiv als reaktiv in den Bereichen Hautpflege und Gesundheit reagieren.

VR und Werbung

Wie viele Parfümwerbungen haben Sie bisher in Ihrem Leben gesehen? An wie viele können Sie sich erinnern? Das dachte ich mir.

Charlotte Tilbury wollte es mit dem Launch ihres ersten Parfüms „Scent of a Dream“ nicht darauf ankommen lassen. Sie kombinierte Werbung und eine der bekanntesten Persönlichkeiten in der Modebranche, Kate Moss, mit einer umfassenden 360-Grad-Virtual Reality-Erfahrung.

Tilbury konnte so:

Ein neues Publikum erreichen ✔
Eine einprägsame und simultan benutzbare Erfahrung schaffen ✔
Neues schaffen ✔
Hype und Buzz generieren ✔

Wearables

Ein Artikel über den Einfluss von Technologien in der Modebranche wäre nicht vollständig ohne die Erwähnung von Wearables. Das ist vermutlich eine der aufregendsten Bereiche, wenn es um die Zukunft der Mode geht und immer mehr Stoffe werden mit Fasern verbunden.

Ob fermentiertes Spinnenseideprotein, High-Tech Fitness und Gesundheitstracker – die Definition von „Wearables“ ist ziemlich ungenau.

Eine Modemarke, die in diesem Bereich wegweisend ist, ist The Unseen.

The Unseen ist ein forschendes Unternehmen, das Stoffe mit Materialien verbindet. The Unseen fokussiert sich darauf Wissenschaft mit Kunst, Design & Performance zu kombinieren.

The Unseen fordert unsere Wahrnehmung und aus was Kleidung bestehen kann heraus, indem sie Materialien und Kleidungsstücke erschaffen, die die Farben verändern. Die letzte Kollektion hat sich der lukrativen Haarfärbeindustrie zugewandt und das weltweit erste Haarfärbemittel kreiert, das die Farbe wechseln kann.

Es gibt weitere Beispiele aus dem Modebereich, wie Claire Danes Kleid auf der Met Gala, bis hin zu einem Augmented Reality-getriebenen Magazincover von Elle und es gibt keine Anzeichen dafür, dass diese Entwicklungen einen langsameren Kurs einschlagen werden.

Diese Innovationen verändern die Modeindustrie, wie wir sie kennen. Die Hauptmotivation liegt auf der Fokussierung des Kunden, dessen Bedürfnisse und Präferenzen.