Snapchat ist der neue „heiße Scheiß“. Galt es vor einiger Zeit noch als ferner Trend aus den USA, ist dieser zu uns herübergeschwappt und es wird gesnapped, was das Zeug hält. Laut einer Analyse von Similarweb kann Snapchat in Deutschland schon mehr aktive Nutzer aufweisen als Twitter.
Größte Charaktereigenschaft ist die Vergänglichkeit der Inhalte und die Möglichkeit, seine Snaps zuvor mit verschiedenen Filtern aufzupeppen. Der Messenger ist längst nicht mehr nur eine Spielerei von privaten Nutzern, sondern wird auch zunehmend von Marken genutzt. Unternehmen wie Sixt teilen via Snapchat Momente von Events oder übergeben den Account für kurze Zeit an Influencer.
Doch was macht Snapchat so besonders? Wir haben zehn deutsche Snapchat Power User befragt und wollten wissen, wie sie zu Snapchat gekommen sind, was sie an Snapchat so toll finden, wo die Schwächen liegen, wem es sich zu folgen lohnt und wie sie die Zukunft des Messengers sehen.
In alphabetischer Reihenfolge kommen spannende Aussagen von:
- 1. Andreas Schreiber
- 2. Daniel Rehn
- 3. Djure Meinen
- 4. Hubert Mayer
- 5. Ibrahim Ghubbar
- 6. Kixka Nebraska
- 7. Maike Kranaster
- 8. Romy Mlinzk
- 9. Susanne Ullrich
- 10. Thomas Schwenke
1. Andreas Schreiber
Snap-URL: https://www.snapchat.com/add/dagger-snap
Wofür nutzt Du Snapchat?
Zum multimedialen Chatten, Videotelefonie und um in den Alltag anderer Leute einzutauchen, während ich mir ihre Geschichten ansehe.
Wie siehst Du die Zukunft von Snapchat?
Positiv. Obwohl Facebook gerade Masquerade aufgekauft hat und seinen Messenger mächtig aufrüstet, wird sich Snapchat, gerade bei den Jüngeren, weiter etablieren.
Warum bist Du Snapchat Fan?
Weil man sich auf einfache Art und Weise Bilder und Videos – garniert mit Emojis, Filtern und Linsen – schicken kann. Das geht oft schneller und einfacher als reines tippen. Die Vergänglichkeit des Augenblickes kann für ein paar Sekunden eingefangen werden.
2. Daniel Rehn
Snap-URL: https://www.snapchat.com/add/danielrehn
Wofür nutzt Du Snapchat?
Snapchat ist für mich vor allem eine Spielwiese für Spontanes, das nicht in die durchgestylte Welt von Instagram, die Spitzfindigkeit von Twitter oder den Kosmos meiner üblichen Kontakte auf Facebook passt.
Hier landet alles, das woanders keinen Platz hat oder einfach nur gesehen werden will. Und ganz wichtig natürlich: Gucken, was die anderen so machen.
Welche Vorteile bietet Snapchat für das Marketing?
Es ist eine vergleichsweise unverbrauchte Fläche, auf der man sich ausprobieren kann. Alte Inhalte belasten einen nicht, und Marken könnten sich bei Bedarf jeden Tag neu erfinden, wenn sie denn wollten. Das hat ebenso seinen Reiz wie die hohe User-Bindung und -Interaktion bei 20 bis 30 Minuten Nutzung pro Tag gemäß US-Statistiken.
Warum bist Du Snapchat Fan?
Snapchat ist das kreative Chaos, das man immer wieder gerne stiftet.
3. Djure Meinen (Blog 50hz)
Snap-URL: https://www.snapchat.com/add/djure
Wofür nutzt Du Snapchat?
Snapchat macht in vielerlei Hinsicht Spaß. In meiner erweiterten Filterblase gibt es ein paar wirklich unterhaltsame Menschen, die mich via Snapchat ziemlich nah heran lassen. Übrigens auch meine Frau (marlena.meinen). Das verkürzt mir manche lange Fahrt in der U-Bahn.
Auch Live Stories sind manchmal unterhaltsam. In besonderer Erinnerung ist mir der Australia Day. Und sogar Fußball funktioniert für mich auf diesem Wege. Die Experimente von Medienmarken wie Vox.com und Sweet im Bereich Discover zeigen, wie News für die Generation meiner Kinder attraktiv verpackt werden können. Die eigentlich Kernfunktion – den Chat – nutze ich kaum.
Aber mal ehrlich: Meine Generation ist bei Snapchat, um es zu verstehen. Nicht um es zu benutzen.
Wie bist Du auf Snapchat gestoßen?
Ein kleiner Zirkel von PR-Expertinnen diskutiert Ephemeral Media (Snapchat, Periscope und Co.) seit Mitte 2015. Seitdem bin ich am Thema dran.
Warum bist Du Snapchat Fan?
An Snapchat begeistert mich vor allem der Erfolg. Die Gründer glauben an ihre Idee und haben unanständige Offerten von Facebook ausgeschlagen. Statt dessen zeigen sie jetzt, dass man im Social Web auch jenseits des blauen Riesen wirtschaftlich arbeiten kann. Dabei gelingt es bislang auf faszinierende Weise, bezahlten Content zu platzieren, ohne im geringsten aufdringlich zu werden. Ich bin sehr gespannt, welche Entwicklung das nehmen wird.
4. Hubert Mayer
Snap-URL: https://www.snapchat.com/add/hubertmayer
Wofür nutzt Du Snapchat?
Um meine Leser des Reiseblogs, aber auch meine Bekannten in der Social Media Welt, die sich dafür interessieren, mit auf meine Reisen und Ausflüge zu nehmen. Oder sie mit Essens- und Kaffeebildern zu nerven. Also tatsächlich ohne jegliche Strategie ;)
Welche Chancen und Schwierigkeiten siehst Du bei Snapchat?
Wo liegen die Schwächen?
Snapchat bietet die Chance, bei anderen ein wenig hinter die Kulissen sehen zu dürfen. Oft wird der vergleich mit Instagram bemüht: Instagram ist „Hochglanz“, Snapchat quick & dirty.
Schwierigkeiten sehe ich in Deutschland trotz (zumindest in meiner Timeline, oder wie auch immer man das bei Snapchat nennt) stark zunehmender Nutzung aufgrund der immensen Preise für mobilen Datenverkehr, der Snapchat eigentlich unbezahlbar macht in Deutschland. Leider, leider, leider! Schwächen hat Snapchat in der nicht unbedingt intuitiven Bedienung, dem immer wieder Verloren-Gehen von Snaps, die sich wegen schlechtem Netz nicht posten lassen. Und seit neuesten auch mit dem Abschneiden des Tons der ersten Sekunden und dem Ende :/
Warum bist Du Snapchat Fan?
Weil ich neugierig bin und gerne am Leben anderer teil habe ☺ Wehe, Du sagst jetzt „Stalker“ ;)
5. Ibrahim Ghubbar
Snap-URL: https://www.snapchat.com/add/flyingibi
Wofür nutzt Du Snapchat?
Ich nutze Snapchat privat, um mit Freunden witzige Momente oder andere Eindrücke zu teilen.
Wie bist Du auf Snapchat gestoßen?
Über zwei Freunde, die in ihrem Urlaub ständig gesnapped haben.
Warum bist Du Snapchat Fan?
Weil es ein echt witziges Tool ist und Spass macht, wenn man erst einmal begriffen hat, wie es funktioniert.
6. Kixka Nebraska
Snap-URL: https://www.snapchat.com/add/kixka
Wofür nutzt Du Snapchat?
Testen, Testen, testen :) Die Usability ist so anders als bei herkömmlichen Apps gedacht und entwickelt, dass Nutzer, die nicht damit herumspielen, schnell in einer Sackgasse landen. Ich probiere alles gerne aus, um es besser zu verstehen und dann gut erklären zu können. :-)
Was es bei mir zu sehen gibt? Selfies poste ich nur sehr gelegentlich, meist zeige ich Hamburger Architektur rund um die Alster und die Innenstadt. Ab und zu snappe ich von Tech-Events.
Welchen Tipp kannst Du Snapchat-Einsteigern geben?
Einfach ausprobieren und zum Start „Snapchat für Erwachsene“ – Die Aufzeichnung unseres Einsteigerworkshops, den Djure Meinen @50hz und ich zusammen für die Social Media Week Hamburg 2016 entwickelt haben, ansehen :D
>> Hier geht’s zur Aufzeichnung
Warum bist Du Snapchat Fan?
1. mag ich den quick & dirty-Ansatz sehr, 2. ist es witzig bis sehr interessant, anderen Snappern zusehen zu können, wenn sie aus ihrem Alltag erzählen – und 3. liebe ich die schnelle Verfallszeit der Postings.
7. Maike Kranaster
Snap-URL: https://www.snapchat.com/add/domaedel
Wofür nutzt Du Snapchat?
Ich nutze Snapchat rein zur Unterhaltung. Manchmal habe ich durch Snapchat die Gelegenheit, spannende Orte oder Veranstaltungen mit zu besuchen, wenn die jeweiligen Snapper da gerade sind. Das ist super!
Wem muss man unbedingt auf Snapchat folgen?
Ich folge im wesentlichen Menschen, die ich auch in im echten Leben kenne und über deren Alltagsberichte ich mich freue (Snapchatnamen in Klammern):
- Juli von HeimatPOTTential (heimatpott) macht ordentliches Unterhaltungsprogramm auf Snapchat: Es wird getanzt, bei Penny eingekauft, Tagebücher vorgelesen und ähnliches. Klingt banal, ist aber unheimlich unterhaltsam.
- Tanja von Vielweib (vielweib) berichtet u. a. von ihren schönen Trips durch Nordrhein-Westfalen.
- Achim Hepp (achimhepp) arbeitet oder ist zu irgendwelchen spannenden digitalen Themen unterwegs.
- Anja von Travel on toast (travelontoast) reist viel und ich freue mich immer über ihre Fernweh-Snaps.
- Der Dagger (dagger-snap) kocht immer so lecker und ist schön viel unterwegs.
Folgende Personen kenne ich nicht persönlich, aber fühle mich auch dort gut unterhalten:
- Richard Gutjahr (richardgutjahr) ist Journalist und wurde nicht zu Unrecht Snapchater des Jahres. Ich mag seine Einblicke hinter die Kulissen.
- Andrew Knapp (andrewomerknapp) führt einen großartigen Instagram-Account zu seinem Hund Momo (Auf Instagram @andrewknapp. Ebenfalls mein Folgetipp!). Nun gibt es auch Backgroundinfos zum Entstehen der Bilder auf Snapchat. Macht Spaß!
- Lena (w_lenaa) und Christian (c_haer) leben und arbeiten zusammen. Und da gibt es unterhaltsamste Einblicke in das Leben der beiden. Häufig schön bekloppt. :-)
To be continued…
Warum bist Du Snapchat Fan?
Ich liebe Snapchat dafür, dass es so rustikal ist. Hier gibt es echte Einblicke in die sonst doch eher gestylte und „gemachte“ digitale Welt.
Hier ist mehr Raum für Albernes, Verrücktes, Geheimnisse und Peinlichkeiten als irgendwo sonst. Die Bilder und Videos sind nach 24 Stunden verschwunden, so dass die Hemmschwelle hier geringer ist.
8. Romy Mlinzk
Snap-URL: https://www.snapchat.com/add/snoopsmaus
Wofür nutzt Du Snapchat?
Wenn ich unterwegs bin, auf Reisen, um zu zeigen, wie langweilig eigentlich mein Leben ist.
Wie siehst Du die Zukunft von Snapchat?
Wir werden mehr kleines Storytelling erleben, leider aber auch immer mehr das Ausleben von Egomanie und Profilneurosen.
Wieso bist Du Snapchat Fan?
Weil es kurzlebig ist. Snapchat verzeiht auch Nonperfektionismus.
9. Susanne Ullrich
Snap-URL: https://www.snapchat.com/add/auricau
Wofür nutzt Du Snapchat? Meine Nutzung von Snapchat hat sich in den letzten Wochen etwas verändert. Am Anfang habe ich es hauptsächlich für die 1:1 Kommunikation benutzt – Videotelefonie und Verschicken von Bildern aus dem Alltag. Mittlerweile habe ich aber ein Set von Leuten, deren Geschichten ich mir gerne regelmäßig anschaue. Gleichzeitig poste ich auch selber immer mehr, v.a. von meinen Reisen oder Koch- und Backgeschichten.
Gerade die Reisetagebücher per Snapchat finde ich super praktisch: Man kann schnell multimediale Inhalte mit Text, Video und Emojis erstellen und anschließend die eigene Geschichte herunterladen. So habe ich immer eine schöne Erinnerung an meine Reisen, die meist noch emotionaler ist als Fotos.
Was sollte man auf Snapchat auf keinen Fall machen? Aufgeben, die Anwendung zu nutzen. Ich habe mich am Anfang wirklich schwer getan mit der Snapchat Usability. Und es hat einige Anläufe und Überredungskünste gebraucht, bis ich endlich zum „Power User“ wurde. Aber es hat sich gelohnt. Daher mein Tipp an alle, die in den ersten Stunden mit Snapchat verzweifeln: Bleibt am Ball, nach einiger Zeit macht es wirklich Spaß.
Warum bist Du Snapchat Fan? Weil die App es ermöglicht, den Alltag und die Erinnerungen schnell und einfach einzufangen. Außerdem fördert Snapchat die Kreativität, denn mit den Filtern, Emojis und Texten lassen sich ohne großen Aufwand tolle, witzige Bilder und Videos erstellen. Es macht einfach Spaß, selber Snapchat Art zu machen und die Kunstwerke anderer anzuschauen.
10. Thomas Schwenke
Snap-URL:http://www.snapchat.com/add/thschwenke
Wofür nutzt Du Snapchat?
Zum einen nutze ich Snapchat als Messenger. Ich antworte lieber per Video, als Text einzutippen.Ferner ist Snapchat für mich eine Art Begleiter, ganz besonders auf Reisen. Dank der Unmittelbarkeit und der Flüchtigkeit der Inhalte, ist es, also ob man bekannte Personen um sich hat, denen man die eigenen Gedanken oder Beobachtungen mitteilen kann.
Allerdings ist es mir ein Anliegen zu unterhalten oder zu informieren. D.h. wenn gerade nichts Interessantes passiert, dann snappe ich nicht bloß um des Snappens willen.
Du hast Deine große Reise über Snapchat begleitet. Würdest Du es wieder tun und warum?
Die letzten sechs Wochen habe ich per Snapchat meine Reise nach Neuseeland und Australien begleitet. Das werde ich auch gerne beim nächsten Mal tun und das hoffentlich bald. Auch wenn es ein paar Schattenseiten gibt.
Pros:
Es ist zum einen das Gefühl der geteilten Freude, die sich verdoppelt, wenn man sie mit anderen teilt. Facebook oder Instagram dient m.E. zu großen Teilen uns selbst als Erinnerung, ein bisschen wie ein offenes Tagebuch. Snapchat dient nur dem Teilen von Inhalten mit anderen Menschen.
Des Weiteren kann ich so meine Kreativität auf Trab halten, Bilder zeichnen oder Geschichten erzählen. Die müssen nicht immer perfekt sein, aber Übung macht den Meister.
Snapchat liefert zwar nur eine beschränkte Anzahl an Werkzeugen (Texte, Emoticons, Videogeschwindigkeiten, Fingerpainting), allerdings fordert diese Begrenzung gerade die Kreativität heraus. Ich muss nicht wie bei Instagram ewig an der Wahl der Filter verzweifeln. :)
Auch die Befreiung von Likes und Shares ist gewissermaßen eine Erleichterung, da die Nachbereitung entfällt. Das gilt natürlich auch für die Vorbereitung, da der Druck der Perfektion geringer ist, wenn die Inhalte spätestens nach 24 Stunden verschwinden.
Spannend finde ich auch, dass Snapchat eine eigene Herangehensweise an das User Interface hat und erst verstanden werden will. Das mag anfangs herausfordern,
aber nachdem sich Plattformen und Apps sonst so sehr gleichen, finde ich ein neues Konzept sehr erfrischend.
Und letztendlich entspricht Snapchat auch einem Zeitgeistgefühl, das ich empfinde. Nachdem die zurückliegenden Jahre von einem Hunger nach der Konservierung des Lebens in Bildern und Informationen bestimmt waren, wird nunmehr die informatorische Exklusivität zu etwas Besonderem. Dieser Trend lässt sich auch bei anderen Apps, wie z. B. Tribe, beobachten.
Cons:
Man benötigt andere Kanäle, um den eigenen Snapchat-Account bekannt zu machen. Snapchat bietet leider keine gute Discoverability. D.h. der Start bei Snapchat ist schwer, wenn man nicht bereits über eine breite Followerbase andernorts verfügt.
Es ist schwer die Übersicht über die Kanäle der Snapchatfreunde zu behalten. Es fehlen z. B. Beschreibungen zu deren Profilen, was sie gerade machen etc. So kann man einen Snapchatter für langweilig befinden, weil er einen unspannenden Tag hat und so spannende Geschichten der Folgetage verpassen.
Die Abhängigkeit vom Internet ist ein Nachteil. Vor allem im australischen Outback konnte ich mangels Netzzugang oft keine Snaps publizieren. Deren Verfallsdauer beginnt jedoch mit deren Erstellung. D.h. es gab Tage, an denen meine Snaps schlicht verpufften, ohne dass jemand sie sah. Es gibt zwar Drittanbietertools, mit denen man Snaps nachträglich hochladen kann. Allerdings geht damit die Spontaneität verloren und die Qualität der Uploads ist schlechter.
Manche Snapchat Stories möchte man doch behalten. Dazu müssen externe Kanäle bemüht werden. Ich habe sie z. B. als Videos in meinem Facebookaccount gesichert.
Das ständige Snappen und die Suche nach einer Internetverbindung kann Begleitpersonen auf Reisen nerven. Erst wenn man sie überzeugt hat selbst Snapchat zu nutzen, lässt das ein bisschen nach. ☺
Welche rechtlichen Risiken muss man bei Snapchat beachten?
Neben den Aspekten aus Nutzersicht interessiert mich Snapchat auch rechtlich. Zumal es für mich als Anwalt für Marketingrecht notwendig ist, die von meinen Mandanten eingesetzten Plattformen und Tools zu kennen.
Rechtlich betrachtet ist Snapchat grundsätzlich sicherer als andere Marketingkanäle. Der Grund liegt vor allem darin, dass die Inhalte nach 24 Stunden gelöscht werden. Zugleich kann diese gefühlte Sicherheit dennoch zu Rechtsverstößen führen.
Vor allem im Bereich der Urheberrechte herrscht ein geringeres Risiko, dass Rechtsverstöße entdeckt und verfolgt werden. So beobachte ich z. B. bei vielen Brands, dass in Snaps passende Musik spontan zugespielt wird und frage mich, ob wohl die Lizenzrechte an der Musik geklärt wurden. In derzeitiger Experimentierphase, mag dies noch nicht auffallen, jedoch sollte hier eine Gefahr mit zunehmender Etablierung von Snapchat berücksichtigt werden.
Auch bei Persönlichkeitsrechten hilft die Flüchtigkeit. Das gilt bereits wenn es um die Frage der Einwilligung geht. So merkte ich beim Reisen, dass Menschen viel entspannter waren, nachdem ich sie darauf hinwies, dass ich Aufnahmen von ihnen nur bei Snapchat veröffentliche.
Beim Influencer-Marketing dürfte Snapchat jedoch noch mehr zu einem Verzicht auf die nötigen Werbe- und Sponsoringhinweise verleiten, was in einer Zunahme rechtswidriger Schleichwerbung münden kann.
Für eine vertiefende rechtliche Betrachtung verweise ich auf meinen Blogbeitrag „Snapchat, Marketing & Recht – 12 Punkte, die Sie wissen müssen“, in dem ich u.a. die leidige Frage nach dem Impressum beantworte.
Was halten Sie von Snapchat? Für welchen Anwendungszweck nutzen Sie die Plattform? Verraten Sie es uns in der Kommentarsektion oder twittern sie uns via @BrandwatchDE.