Jetzt ist die Zeit im Jahr, in der wir einen tiefen Atemzug nehmen, zurückblicken und einen Blick auf die größten Highlights des Jahres werfen. Was haben wir gelernt? Was hat sich verändert? Was hatte einen Einfluss auf uns?
Wir teilen gerne interessante Ideen, Kampagnen und Artikel, die wir online finden, innerhalb unseres Teams. Das hilft uns dabei, zu lernen und zu wachsen.
In diesem Sinne kam uns die Idee, eine Liste mit den aufregendsten, einflussreichsten oder ungewöhnlichsten Marketingkampagnen aus 2017 zu erstellen.
Ich sprach dazu mit verschiedenen Mitgliedern aus unseren Design, Marketing und Sales Teams und sie alle haben sich Gedanken gemacht.
Spotify: Play this at my funeral
Gewählt von Jo Petty, Digital Project Manager
Spotify arbeitete zusammen mit der Werbeagentur Wieden + Kennedy New York, um eine Serie an Videos und Werbeanzeigen zu kreieren, die Playlisten von Nutzern zeigen, die durchaus obskur und lustig sind.
Die Kampagne folgte auf eine erfolgreiche Werbekampagne aus 2016, in der sie allgemeine Nutzerdaten verwendeten, um einprägsame Werbung zu kreieren, die auf riesigen Anzeigetafeln in Stadtzentren geschaltet wurde.
In der Videoserie kommentieren auch Künstler wie DNCE und D.R.A.M die seltsamen Playlisten, in denen ihre Lieder vorkommen, wie beispielsweise das Video „Play This At My Funeral“. Perfektes Meme-Material.
IKEA: The “Place” app
Gewählt von Gemma Joyce, Social Data Journalist
Es ist toll zu sehen, wie Marken mit neuen Möglichkeiten in diesem Jahr experimentieren ohne dabei Effekthascherei zu betreiben.
IKEA’s „Place“ App nutzte Augmented Reality, um zu zeigen, wie Möbelstücke in den Wohnungen und Häuser der Nutzer aussehen. Es ist ein tolles Beispiel, wie mit aktuellen Technologien eine Erfahrung mit der Marke geschaffen wird, die außerdem sehr nützlich für den Konsumenten ist.
Die App sorgte übrigens dafür, dass IKEA eine der häufigsten erwähnten Marken in den Online-Unterhaltungen rund um AR ist.
Neben all dem Spaß virtuell Wohnzimmertische mitten auf eine Straße zu stellen und die eigene Wohnung zu verschönern als würde man The Sims spielen – es hilft Konsumenten vor allem dabei, sachkundigere Entscheidungen über ihre Käufe zu treffen.
Es vermeidet außerdem schimpfwortgeladene Streitgespräche im Geschäft vor den Kindern, ob die neue Couch nun zur Farbgebung des Zimmers passt.
The New York Times: The truth is hard to find
Gewählt von Joshua Boyd, Social Data Journalist
Wir leben in seltsamen Zeiten. Und es wird oft gesagt: Das ist nicht normal. In der ganzen Welt geht ein politischer Umbruch vor sich, der die Journalismusarbeit bedeutsamer denn je macht. Stattdessen können wir ein Stolpern beobachten.
„The Truth is Hard to Find“-Kampagne von der The New York Times, zeigt die Bedeutung des Journalismus in einer Zeit, in der es nie wichtiger war.
Zusätzlich zu gedruckten Werbeanzeigen veröffentlichten sie einen Werbespot, indem Personen, die die gezeigten Fotos gemacht haben, darüber erzählen. Einer dieser Personen ist Fotojournalist Bryan Denton und seine Fotos, nachdem ein Konvoi vom ISIS bombardiert wurde.
Es ist eine eindrucksvolle, aber einfache Kampagne, die hoffentlich nicht nur The New York Times stärkt, sondern den Journalismus im Allgemeinen.
MailChimp: Did you mean MailChimp?
Gewählt von Chelsea Varney, Field Marketing Manager, EMEA
Die Email Marketing Plattform MailChimp erstellte Kurzfilme, Songs und andere verspielte und surrealle Kampagen, um zu zeigen, wie oft ihr Name falsch ausgesprochen wird. Jede falsche Aussprache hat sein eigenes Branding, Style und Botschaft, die letztendlich zurück auf die MailChimp Webseite führen.
Einer der Kampagnen, Kale Limp, zeigt die Herkunft des Gemüses. In diesem fantasievollen Kurzfilm bestellt ein Paar Grünkohl in einem verlassenen Restaurant. Der Kellner geht darauf, um das Gemüse zu holen und wir sehen, dass das Grünzeug von einem Hund stammt, dessen Fehl komplett aus Grünkohl besteht. Schräg.
MailChimp’s Werbung zeichnet sich dadurch aus, dass sie auf mehreren Medien gespielt wird und abstrakt ist. Es zielt darauf ab, ein Publikum in verschiedenen Umgebungen anzusprechen, ob das nun ein Kino, eine Website oder Spotify ist.
Apple: “The Earth” Werbung
Gewählt von Emma Shanahan, Product Marketing Manager
Als loyaler Android-Nutzer habe ich gemischte Gefühle gegenüber Apple und seinen Produkten, aber diese Kampagne kann ich nicht unerwähnt lassen. Das Konzept ist nicht neu, aber die Botschaft könnte nicht relevanter sein.
Zum einen ist die Werbung fast ein direkter Schlag gegen Donald Trump’s Entscheidung, dass die US aus dem Pariser Klimaabkommen austritt. Diese Art von politisch geprägtem Marketing kann immer häufige beobachtet werden und das ist keine schlechte Sache.
Marken haben für gewöhnlich eine sehr loyale Anhängerschaft und in diesem Zug gewinnt Apple. Sie haben die Chance ergriffen, eine Veränderung zu beeinflussen oder zumindest eine Diskussion anzustoßen.
Zum anderen ist die Werbung sehr emotional. Das könnte an der „Baz Luhrmann“-esken Erzählweise liegen oder der starken Bildsprache, die an David Attenborough’s Planet Earth erinnert.
So oder so hätte ich starke Probleme gehabt, dass meine Augen trocken bleiben, wenn ich den Spot verkatert geguckt hätte. Außerdem sendet der Spot eine sehr starke Botschaft auf eine effektive Art und Weise und betont außerdem ein Alleinstellungsmerkmal ihres Produktes. In meinen Augen sehr gut gemacht.
Heineken: World’s Apart
Gewählt von Natalie Kate Stewart, Head of Content and Social
Im April 2017 gab es zwei Werbekampagnen mit ähnlichen Konzepten – aber eines wurde nach nur 24 Stunden zurückgezogen, während das andere weltweiten Beifall einheimsen konnte. Es waren die Kampagnen von Pepsi und Heineken, die zeigen, wie Menschen im Geiste der Harmonie zusammenkommen.
Ich werde hier nicht auf Pepsi’s unbedachten, gespürlosen Versuch eingehen – das haben wir einem anderen Blogpost bereits getan. Stattdessen möchte ich Heineken’s „World’s Apart“ feiern, die in meinen Augen einer der besten Kampagnen des Jahres ist.
Darin können wir echte Personen sehen, die sich zum ersten Mal treffen und zusammen Möbel zusammenbauen ohne sich dabei mit dem Werkzeug die Köpf einzuschlagen (das ist sehr unrealistisch, was jeder bestätigen kann, der schon einmal mit jemandem Möbel zusammengebaut hat).
Als sie sich dann an einer Holztheke sitzen, die sie zuvor zusammen zusammenbauten und ein Video ansehen, erkennen sie, dass sie mit ihrem „Gegenstück“ zusammengeführt wurden – eine Feministin mit einem Mann der Neuen Rechten, ein Umweltaktivist mit einem Klimawandelleugner, eine Transgenderfrau mit einem Mann, der Transgender nicht für richtig hält.
Gehen sie oder genießen sie zusammen ein eiskaltes Heineken und legen ihre Differenzen zur Seite?
Natürlich wählen sie das Bier. Trotz allem ist eine Werbekampagne. Aber es sprach mich an und zeigte, dass große Marken mit der richtigen Ausführungen bedeutende soziale und politische Probleme ansprechen können, ohne dabei eine Bruchlandung hinzulegen.
McDonald’s: Search It
Gewählt von Jonny Phipps, Social Intelligence Specialist
Es ist wenig überraschend, dass McDonald’s online das weltweit sichtbarste Logo hat. Was allerdings überrascht, ist, dass ihre jüngste Kampagne die Marke in keiner Sekunde erwähnt.
„We Are Unlimited“, Omnicom’s Werbeagentur für McDonald’s, launchte eine Werbekampagne, die uns dazu auffordert, online danach zu suchen, wo es die beste Coca Cola gibt.
Im Spot taucht Mindy Kaling auf, die zuvor ihre Liebe zu McDonald’s auf Twitter zum Ausdruck brachte und in 2015 in Partnerschaft mit Umami Burger ihren eigenen Mindy Burger herausbrachte.
Da versteht es sich von selbst, dass die Nummer 1 der Schnellrestaurantketten bei Brandwatch’s Social Index, darauf hofft, ihren Einfluss zu erweitern und Coca Cola-Trinkern das Fast Food schmackhaft zu machen.
Als Mitglied unseres Sales Team bin ich ein Fan davon, Beziehungen in Schwung zu bringen und die Macht des Einflusses zu nutzen, um neue Kunden zu gewinnen. Ich bin gespannt, wie McDonald’s in 2018 noch andere Unternehmen und Influencer beeinflussen und so den Umsatz befeuern kann.
Guinness: Hop House 13 lager
Gewählt von Phill Agnew, Product Marketing Manager
Als ich über die beste Kampagne des Jahres nachdachte, durchsuchte ich nicht das Web, sondern sah mir meine Kontoauszüge an.
Ich suchte nach einer Kampagne, die mich dazu brachte, etwas zu kaufen. Das passiert allerdings nicht oft.
Natürlich mochte ich „Fearless Girl“, aber wir nutzen McCann nicht
Ich mochte #Breaking2 von Nike, aber ich kaufe nicht deren Laufschuhe.
Ich fand Heinekens „World’s apart“ toll, aber ich kaufe deren Bier nicht.
Meine beste Kampagne ist also folgende: Eine Kampagne für eine neue Biersorte. Ich trinke jetzt das Bier.
Lassen Sie sich nicht einfangen von der Behauptung, dass Ihre Marke geliebt werden muss, dass Sie leidenschaftliche Fans brauchen. Sie müssen nur präsent in den Köpfen der Verbraucher sein, wenn diese einen Kauf tätigen.
Patagonia: Fighting for public lands
Gewählt von Rebecca Harrison, Art Director
Tage bevor die Regierung von Trump darüber debattierte, 27 nationale Denkmäler abzuschaffen, launchte Patagonia seine allererste TV-Werbung.
Die Kampagne ist ein Manifest. Ein mutiger, dennoch bescheidener Monolog, welcher von Bildern von beeindruckenden Bergketten, sich auf und ab bewegende Ölpumpen und gefällten Bäume untermalt wird und zeigt, wie Katastrophen ökologisch unbemerkt vonstatten gehen können.
Nicht nur ermutigt es dazu, die Welt für zukünftige Generationen zu schützen, sondern auch, wie unternehmerische Verantwortung und Umweltbewusstsein einen Platz auf der Marketing Agenda haben sollten.
Man kann Marketingleuten unterstellen, dass sie stereotypisch eine kapitalistische Agenda befolgen, ungeachtet vom Inhalt der Werbung. Allerdings rufen Unternehmen wie Patagonia und Kampagnen wie diese zum Handeln auf.
Evil doesn’t have to be an overt act; it can be merely the absence of good. If you have the ability, the resources, and the opportunity to do good and you do nothing, that can be evil. – Let My People Go Surfing, Yvon Chouinard
Nike: #Breaking2
Gewählt von Kellan Terry, PR Data Manager
Man muss die Entschlossenheit einer Kampagne einfach lieben, die das Risiko eingeht zu scheitern. Das ist der beste Teil an der Nike’s #Breaking2 Kampagne. Um seine VaporFly Elite Laufschuhe zu bewerben, nahm sich Nike etwas vor, was noch nie geschafft wurde: Einen Marathon in weniger als zwei Stunden zu schaffen.
Dieses Vorhaben erscheint menschlich unmöglich und als alles vorbei war, verpassten Nike’s Läufer das Ziel buchstäblich um Sekunden.
Man kann nur vermuten, ob die Kampagne erfolgreicher gewesen wäre, wenn die Läufer die Zielgeraden in unter zwei Stunden geschafft hätten, aber ich habe noch nie einen Hashtag gesehen, der so viele Impressions erreichte. Billionen an Impressions.
Vielleicht mag ich die Kampagne, weil ich einen Lehrer in der Schule hatte, der mir und meinen Klassenkameraden regelmäßig sagte: „Fail Harder“ und das seitdem in mir nachhallte. Trotz allem ist Nike eine Marke, die seine Kunden dazu ermutigt, an ihre Grenzen zu gehen und diese Kampagne hat diese Einstellung perfekt präsentiert.
Haben wir wichtige Kampagnen vergessen? Was war Ihr Liebling? Lassen Sie es uns wissen und hinterlassen einen Kommentar.
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