Bei Brandwatch erforschen wir die Möglichkeiten von Standortdaten aus Sozialen Daten: Was es ist, was es bedeutet und was wir damit machen können.

Im ersten Teil unserer Serie sehen wir uns an, wie Standortdaten für Werbeabsichten genutzt werden können – die Chancen, mögliche Entwicklungen und deren Grenzen.


Die Kunst der Werbeplatzierungen


Ikea AdWerbung auf Social Media steht in diesen Tagen auf dem Prüfstand. Sie befindet sich immer noch in ihren Kinderschuhen, jedoch hängen die Schicksale der bekanntesten Techfirmen der Welt von deren Erfolg oder Misserfolg ab.

Standortdaten könnten sich als Schlüsselfaktor für diesen Erfolg herausstellen.

Der Standort war schon immer ein entscheidendes Element der Werbestrategie. Eine gut platzierte Werbung kann eine Kunst für sich sein. Sei es das genial platzierte „Free Snowman“-Schild von IKEA in einer Schneewehe, oder die Platzierung von Reisewerbung mit Bildern von wunderschönen Stränden in trostlosen Pendlerzügen – der

Standort spielt eine große Rolle, da dieser Kontext liefert.

Location Strand AdFür viele fühlt sich Social Media Advertising ein bisschen wie ein ungehobeltes Instrument an – ungeschickt und aufdringlich. Aber mit mehr Daten über das Publikum, dessen Verhalten, den passende Zeitpunkt und den richtigen Standort, wächst die Social Media Werbung zu einer mächtigen Option für Marketing-Fachleute heran.

Es ist etwas sehr befriedigendes eine Werbeanzeige am richtigen Platz zu sehen (und zur richtigen Zeit). Es wirkt, als wenn sich derjenige Gedanken gemacht hätte und als würde die Werbung dort hingehören.

Anstatt Ihre Lieblings-Show im Fernsehen zu unterbrechen oder Ihre Morgenzeitung mit Anzeigen vollzustopfen, die in dieser Situation keinerlei Relevanz haben, kann eine richtig platzierte Werbung zur richtigen Zeit begeistern und informieren.

Der Zugang zu sehr genauen Standortdaten von Social Media bietet Digital-Marketingfachleuten viele Möglichkeiten im Bereich Marktforschung, aber auch die Gelegenheit, die Kreativität und Genialität von den brillanten Werbetafel-Designern anzufachen.


Diese Ziele erreichen


Adam Levy weist darauf hin, dass sich für die Werbeindustrie große Chancen bieten, wenn neue Technologien eingesetzt werden. Ein Beispiel dafür wäre eine Buchungsoberfläche, die von Twitter für die Atlanta Hawks oder Konzerte der Band Slayer getestet wurde.

Mit Social Media können Zielgruppen auf der ganzen Welt erreicht werden. Der wahre Wert, der echte Social Media ROI, liegt allerdings in der Ansprache der richtigen Zielgruppe. Der Standort bietet einen einflussreichen Kontext, mit dem dieses Publikum aufgebaut werden kann.

Werbeanzeigen, die zum Beispiel auf Leute abgezielt werden, die vor kurzem in einem bestimmten Einkaufszentrum oder Flughafen waren, können relevante Angebote für diese Zielgruppe bieten, um sie zu weiteren Besuchen zu animieren.

Geotagging AirportsAds, die sich an Besucher von Sport- oder Musikevents richten, könnten Promis enthalten, die sie vor kurzem gesehen haben. Und um auf das Beispiel weiter oben mit den Pendlerzügen zurückzukommen: Ein Werbeanzeige könnte die Menschen ansprechen, die regelmäßig diese gleiche Strecke fahren.


Wie viel Einfluss hat das Publikum?


Jede platzierte Werbung, egal wo, ist heutzutage stark davon abhängig wie wir, das Publikum, uns entscheiden, diese wahrzunehmen und wie viele unserer Daten wir preisgeben wollen.

Facebook stellte vor kurzem die Möglichkeit vor, Werbung gezielt auf eine spezielle Adresse zu schalten. Dafür wird die Adresse des Unternehmens und ein gewünschter Radius eingegeben.

Location Ad TargetAuf Twitter kann auch mit Postleitzahl und einer steigenden Anzahl an Regionen und Nachbarschaften weltweit abgezielt werden. Neben dem abgezielten Publikum können auch eigene Listen, die auf eigenen Recherchen basieren, hochgeladen werden. Auch wenn es noch nicht oft angewendet wird, können geotagged Tweets den Standort des Tweeters genau angeben.

Das große Aber ist allerdings, dass die Option, Tweets um Standortkoordinaten zu ergänzen, manuell aktiviert werden muss (sie ist in der Voreinstellung deaktiviert).

Das bedeutet, dass nur ein kleiner Prozentsatz aller Tweets geotagged sind. Ob dieser Prozentsatz steigt, weil die jüngere Generation weniger Probleme hat, ihren Standort mitzuteilen oder ob die Anzahl sinkt, weil sich unsere Gesellschaft nach mehr Privatsphäre und Datenschutz sehnt – das wird sich zeigen. Das ist natürlich nicht der einzige Hinweis, wo sich derjenige gerade aufhält. Die Sprache, Hashtags und sogar Fotos können potenzielle Hinweise auf den Standort liefern.

Eines ist allerdings sicher: Werbetreibende werden in diesem Bereich weiter experimentieren und Innovationen vorantreiben.

Erfahren Sie hier mehr über die neuen Standort-Features von Brandwatch.