Nur noch zwei Tage bis zur Präsidentschaftswahl in den USA am Dienstag und man merkt, dass der Druck, noch mehr Wähler zu erreichen und zu mobilisieren, bei beiden Kandidaten immer noch weiter steigt. Der Wahlkampf war bisher sehr knapp, so dass wir uns mit unserem Tool Brandwatch die Gespräche im Social Web angesehen haben, um besser einschätzen zu können, was „die Menschen“ vor Ort wirklich denken. Denn Social Media wird auch als Basis für die Einschätzung politscher Haltungen immer wichtiger – gerade in den Vereinigten Staaten.
Deshalb gibt es bei Brandwatch seit wenigen Tagen den US Election Compass. Der „Kompaß“ soll bei der Orienterung in Sachen Wählermeinung und -willen helfen. Er zeigt die Gedanken der Wähler, legt die wirklich wichtigen Wählerthemen frei und macht auch die Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesstaaten deutlich.
Wir haben dabei Tweets und die „traditionellen“ Online-Medien sowohl im Hinblick auf Romney als auch auf Obama untersucht und die Ergebnisse nach Bundesstaaten verteilt um zu zeigen, wie die einzelnen Bundesstaaten die Bedeutung der einzelnen Themen bewerten.
Im Tool wählt man zunächst auf der linken Seite einen der 50 Bundesstaaten. Die Woche (gemessen wurde seit Juli) kann dann unten ausgewählt werden. Auf der rechten Seite sieht man übrigens ein Ranking der 30 wichtigsten politischen Themen im ausgewählten Bundesstaat.
Der Compass in der Mitte zeigt die Statistiken über die einzelnen Themen, aufgeteilt auf Obama und Romney sowie auf Twitter / Medien.
Und jetzt viel Spaß und interessante Einsichten mit dem „US Electoral Compass„. Und für diejenigen, die in der Wahlnacht „live“ dabei sein wollen, haben wir nachfolgend noch einen Fahrplan zusammengestellt…
Der Fahrplan für die Wahlnacht
Erfahrungsgemäß trudeln kurz nach der Schließung der Wahllokale die ersten Hochrechnungen ein, insofern lohnt es sich eigentlich eher, früh schlafen zu gehen und dann den Wecker auf (frühestens) 2 Uhr zu stellen – vorher ist keinesfalls mit konkreten Zahlen rechnen.
Dann werden aber nach und nach auch die Wahllokale in den sog. Swing States (Bundesstaaten, die in den Umfragen keine klare Tendenz für einen der beiden Kandidaten gezeigt haben, siehe auch Spiegel Online) geschlossen und es fängt, spannend zu werden. Wer sich die Uhrzeiten ganz genau ansehen will, wann wo die Wahllokale schließen, dem sei diese Tabelle empfohlen. Eine gute Visualisierung der Stimmungslage in den Bundesstaaten gibt es unter http://www.electoral-vote.com/
2 Uhr
Die Abstimmung für die erste Hälfte der „Electoral votes“ ist abgeschlossen, nun wird gezählt – auch in den Swing States Virginia (13 Electoral votes), Ohio (15), North Carolina (18), New Hampshire (4) und Florida (29).
3 Uhr
Mittlerweile sind die Stimmen für 80% aller Wahlmänner abgegeben worden – ausgezählt werden auch die Stimmen in den Swing States Wisconsin (10) und Colorado (9),
4 Uhr
Langsam könnte sich ein konkreter Trend abzeichnen, während nun auch in den letzten beiden Swing States Iowa (6) und Nevada (6) die Wahllokale geschlossen sind.
5 Uhr
Bei der letzten Präsidentschaftswahl 2008 stand um diese Uhrzeit fest, dass Barrack Obama auch den wichtigen Bundesstaat Florida geholt und die Wahl gewonnen hatte – eine Stunde später trat er dann vor hunderttausend Menschen in Chicago auf und hielt seine Siegesrede (siehe auch taz-Liveticker).
Eine Fülle von weiteren Infos und guten Links zum Thema Präsidentschaftswahl findet sich übrigens noch auf www.wahlrecht.de sowie auf www.wahlrecht.de[2].
photo credit: kristin_a (Meringue Bake Shop) via photopin cc