Das Jahr 2022 war ein Jahr mit vielen Herausforderungen. Während die europäische Wirtschaft bereits mit hoher Inflation und Versorgungsproblemen zu kämpfen hat, trübt der anhaltende Krieg in der Ukraine die Aussichten auf eine wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie weiter ein. Letztlich steigen die Preise immer weiter, so dass Verbraucher:innen verzweifelt nach Möglichkeiten suchen, Geld zu sparen.

Die Mobilität ist unter anderem ein Bereich, in dem die Verbraucher:innen nach Möglichkeiten zum Sparen suchen. Die hohen Benzinpreise und die steigenden Versicherungs- und Reparaturkosten haben die Ausgaben für Autobesitzer:innen in die Höhe getrieben. In diesem Blogpost sehen wir uns an, wie Verbraucher:innen online über Mobilität und steigende Lebenshaltungskosten sprechen, welche Emotionen sie zum Ausdruck bringen und welche Veränderungen sie planen. 

Kraftstoffpreise sind ein wichtiges Thema

Die steigenden Lebenshaltungskosten sind online ein großes Thema. In unserem Report "Lebenshaltungskosten und globales Verbraucherverhalten“ haben wir über 8 Mio. Erwähnungen vom 1. Januar bis 31. August 2022 analysiert. Die Verbraucher:innen diskutieren über die neuesten Entwicklungen und Maßnahmen der Regierungen, über ihre eigenen Pläne und fragen um Rat, was andere tun. Es überrascht nicht, dass dieses Thema nicht viel Positives hervorruft: 92 % der Erwähnungen, denen ein Sentiment zugeordnet werden konnte, sind negativ.

In diesen Verbrauchergesprächen sind die steigenden Kraftstoffpreise eines der meist diskutierten Themen, das nach Lebensmitteln, Strom und anderen Rechnungen an dritter Stelle steht. Steigende Kraftstoffpreise gehören in Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch zu den drei wichtigsten Gesprächsthemen rund um Lebenshaltungskosten. In deutschsprachigen Gesprächen stehen sie sogar an erster Stelle. Dort führen die Maßnahmen der Regierung, die Auswirkungen der steigenden Kraftstoffpreise zu verringern, zu vielen Online-Diskussionen.

Steigende Autopreise und Versorgungsprobleme sorgen für Frustration

Für die einen ist das Autofahren Teile ihres Lifestyles. Für andere ist es die einzige Möglichkeit, von A nach B zu kommen, insbesondere in ländlichen Gebieten. Steigende Kraftstoffpreise haben große finanzielle Auswirkungen auf Menschen, die auf das Autofahren angewiesen sind. Mit Consumer Research können wir durch die Analyse der Online-Gespräche besser verstehen, welche Emotionen ausgedrückt werden.

Die am häufigsten ausgedrückte Emotion in den Verbrauchergesprächen rund um Autos ist Wut. Neben Beschwerden über das Verhalten anderer Autofahrer:innen und die Zeit, die es braucht, um das Auto in einer Werkstatt reparieren zu lassen, ist Geld einer der wichtigsten Punkte, die online genannt werden.

Engpässe in der Lieferkette sind ein weiteres großes Thema in den wütenden Gesprächen über Autos. Lieferprobleme und der weltweite Chipmangel haben zu langen Wartezeiten für Autokäufer:innen und letztlich zu höheren Preisen geführt. Da der Kauf von Neuwagen schwieriger geworden ist, wenden sich mehr Verbraucher:innen dem Gebrauchtwagenmarkt zu. Die steigende Nachfrage nach Gebrauchtwagen hat auch hier die Preise in die Höhe getrieben. Da die Preise in vielen Ländern weiter steigen, wird sich dieses Problem auch 2023 fortsetzen.

Umstieg auf E-Autos in der Hoffnung, Geld zu sparen

Welche Maßnahmen wollen Verbraucher:innen ergreifen, um sich an die steigenden Lebenshaltungskosten anzupassen? Ein Top-Thema: E-Autos.

Einige Verbraucher:innen denken über den Umstieg auf E-Autos nach und hoffen, damit langfristig Geld zu sparen. Andere diskutieren darüber, wie lange sie sich ihr Benzin- oder Dieselauto noch leisten können. Verbraucher:innen sprechen auch über die Erschwinglichkeit von E-Autos und darüber, wie viel es kostet, ein E-Auto aufzuladen.

Was die Emotionen betrifft, so äußern Verbraucher:innen viel Traurigkeit in ihren E-Auto-Diskussionen. Von allen analysierten Themen in den Verbrauchergesprächen zu Mobilität, haben E-Autos den höchsten Prozentsatz an traurigen Erwähnungen, was auf den hohen Preis von E-Autos zurückzuführen ist. Die Leute sagen, dass sie gerne ein E-Auto kaufen würden, es sich aber einfach nicht leisten können.

Mehr öffentliche Verkehrsmittel, weniger Autofahren

Während die Pandemie dazu führte, dass die Menschen aus Sicherheitsgründen und aufgrund von Lockdowns weniger öffentliche Verkehrsmittel nutzten, hat sich die Situation nach der Pandemie geändert. Unsere Daten zeigen, dass die Verbraucher:innen entweder mehr öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder vollständig auf Bus, U-Bahn oder Zug umsteigen wollen. Dies geht Hand in Hand mit der Aussage der Verbraucher:innen, dass sie weniger Auto fahren wollen. Die Menschen versuchen, Geld zu sparen, indem sie auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen und das Auto zu Hause lassen.

Das Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel ist in deutsch- und französischsprachigen Gesprächen viel wichtiger als in anderen analysierten Sprachen. Die Regierungen ergreifen Maßnahmen, um die Menschen zu motivieren, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Die deutsche Regierung bot im Sommer ein spezielles ÖPNV-Ticket zu einem erschwinglichen Preis an. In Spanien ist das Reisen mit der Bahn von September bis Ende des Jahres kostenlos.

Möglichkeiten, sparsamer zu fahren

Menschen, für die es keine Option ist, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, suchen nach anderen Möglichkeiten, um Kraftstoff zu sparen. Sparsameres Fahren ist eines der Hauptthemen in den Diskussionen rund um Lebenshaltungskosten und Mobilität. Dazu gehört ein gleichmäßigeres Tempo zu fahren oder eine Strecke zu wählen, die weniger Kraftstoff verbraucht.

Ein Blick auf die geäußerten Emotionen zeigt, dass deutschsprachige Autofahrer:innen von der Idee des sparsamen Fahrens überhaupt nicht begeistert sind, im Vergleich zu englischen, französischen, italienischen oder spanischen Fahrer:innen. Dies wird vor allem durch die Diskussion um die Einführung eines Tempolimits auf deutschen Autobahnen befeuert, die viele negative Nennungen hervorrief.

Lebenshaltungskosten und globales Verbraucherverhalten

Das Verbraucherverhalten ändert sich rasant und wird sich in absehbarer Zeit nicht verlangsamen. Marken müssen sich dieser Veränderungen bewusst sein, um ihren Mitbewerbern einen Schritt voraus zu sein. In unserem Report werfen wir einen Blick auf die Verbrauchergespräche rund um Lebenshaltungskosten und decken die neuesten Verbrauchertrends sowie deren Veränderungen im Verhalten und beim Einkaufen ab.

Lesen Sie hier mehr aktuelle Verbraucher-Insights in unserem Report über Lebenshaltungskosten.