Sonntagabend, 17 Uhr, der Magen knurrt. Ein Blick in den Kühlschrank – gähnende Leere. Da bleibt den meisten nur noch der Griff zum Telefonhörer, um eine Bestellung bei einem der vielen Lieferdiensten in der Stadt aufzugeben.

Doch welches sind die beliebtesten Anbieter im Social Web? Und wann und was wird bei ihnen bestellt?

Diese und andere Fragestellungen haben wir mit der Social Intelligence-Plattform Brandwatch Analytics untersucht.

Der Analysezeitraum war hierbei vom 01.01.-15.4.2016. Gesucht wurde nach deutschsprachigen Erwähnungen der 4 ausgewählten Anbieter im gesamten Social Web.


Share of Voice


Schaut man sich zuerst die allgemeinen Online-Gespräche über die 4 ausgewählten Lieferdienste an, ergibt sich folgende Verteilung:

Lieferdienste_WettbewerbDabei fällt auf, dass über die beiden klassischen Anbieter (Lieferheld und Lieferando) öfter im Social Web gesprochen wird, als über die beiden neuartigen Restaurant-Lieferdienste Deliveroo und Foodora. Das liegt jedoch vor allem daran, dass letztere noch nicht allzu lange am Markt aktiv sind, jedoch mitunter immer bekannter werden.

 

Ein Blick in die Top-Cloud gibt Aufschluss darüber, was die meist besprochenen Themen der Community sind.

Lieferdienste_TopiccloudVor allem Gutschein und Rabatt-Aktionen sorgen für viel Social Buzz bei den Anbietern und werden vom Publikum oft geteilt. Neben bestimmten Gerichten, sorgte auch die Nachricht der Kooperation von Burger King und Lieferheld für Sichtbarkeit im Social Web.


Wann und was wird bestellt?


In einem nächsten Schritt wurde in dieser Analyse untersucht, welches Essen die User häufig bestellen. Dazu wurden mithilfe von Rules die gesammelten Treffer bestimmten Kategorien zugeordnet:

Lieferdienste_EssenMit 51% ist Pizza das beliebteste Fast Food im Social Web, wenn es darum geht, Essen zu bestellen. Rund 1/3 bestellt sich gerne einen Burger. Pasta und Sushi werden dahingegen eher selten geordert.

 

Neben dem Was lässt sich mit Brandwatch auch das Wann analysieren. Bricht man die gesamten gefunden Treffer aus dem Untersuchungszeitraum auf Stunden des Tages herunter, an denen etwas zu den Lieferdiensten gepostet wurde, ergibt sich folgende Grafik:

Lieferdienste_UhrzeitWie vermutet, wird vor allem abends – zwischen 18 und 20 Uhr – das Essen bestellt. Gerade in dieser Zeit wäre es für die Lieferdienste wichtig, auf ihren jeweiligen Social Media Kanälen für ihre (potentiellen) Kunden erreichbar zu sein, um Fragen zu klären, Angebote zu unterbreiten oder direkt Bestellungen entgegenzunehmen.


Kundenzufriedenheit


Da die Kunden sich im Web nicht nur dazu äußern, was und wo sie bestellen, sondern auch darüber, ob sie mit der Bestellung zufrieden waren, haben wir in einem weiteren Schritt die Kundenzufriedenheit analysiert:

Lieferdienste_ZufriedenheitHierbei ist deutlich zu erkennen, dass bei allen 4 Lieferdiensten eine sehr hohe Kundenzufriedenheit herrscht. Eine große Mehrheit der Community ist mit den angebotenen Speisen und Services durchaus zufrieden und äußert dies auch online – für andere sichtbar.

Eine weiterer wichtiger Aspekt für die verschiedenen Lieferservices ist das Thema „Social Selling“. Hier bieten sich gerade in dieser Branche den Unternehmen viele Chancen, mit der Community zum passenden Zeitpunkt in Kontakt zu kommen. Denn es gibt zahlreiche Äußerungen mit Inhalten wie „Ich will mir jetzt etwas zu Essen bestellen“ oder „Ich habe gerade Hunger auf …“.

Hier zwei Beispiel-Tweets:

Habe jetzt eine App, die mir nach Eingabe des Inhalts meines Kühlschranks vorschlägt, was ich so kochen könnte.
Ich soll Pizza bestellen.
— gallenbitter (@gallenbitter) January 8, 2016


Und jetzt bestelle ich mir ’ne „Pizza Quattro Stagioni e Una Coca Cola!“ #GERITA
— Mentionskinder (@Hirsch4U) March 29, 2016


 

Wissen Marken, zu welchem Zeitpunkt solche Tweets meistens abgesetzt werden, könnten sie auf ihren Kanälen genau dann z. B. auf aktuelle Aktionen und Gerichte der Woche aufmerksam machen und damit direkt per Social Media für Umsatz sorgen. Dabei sollten immer im Hinterkopf behalten, dass das A und O beim Social Selling der Aufbau von Beziehungen ist.

Und dies geschieht nicht durch das plumpe Verteilen von Verkaufsbotschaften im Social Web, sondern dadurch, den Zielgruppen den richtigen Mehrwert zum richtigen Zeitpunkt zu liefern. Dies können die bereits angesprochenen Aktionen sein – aber auch die Verlosung von Gutscheinen oder einfach ein witziger Austausch auf Augenhöhe, wie es beispielsweise die BVG mit ihrer Kampagne „Weil wir Dich lieben“ aus unserer Sicht sehr gut macht.

Gefunden werden solche Beiträge mithilfe von Social Listening-Plattformen.

Haben Sie Fragen dazu, wie Brandwatch Ihrer Marke nützlich sein kann? Dann kontaktieren Sie uns jetzt.

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