Für das Online-Magazin medienmilch.de haben wir einen Gastbeitrag über den Social Buzz zum Dschungelcamp geschrieben, der vergangenen Freitag veröffentlicht wurde. Nachdem die diesjährige #ibes-Staffel am Samstag ihr großes Finale hatte, geben wir heute in unserem Blog ein Update zu den Buzz-Zahlen rund um die Show.
Good morning in the morning! Diesem Spruch konnte keiner entkommen, der in den letzten beiden Wochen das Dschungelcamp eingeschaltet hat. Vom 17. Januar bis zum vergangenen Samstag hausten 11 mehr oder weniger bekannte Prominente im australischen Dschungel. Nach und nach hat einer nach dem anderen das Camp verlassen – alles live begleitet von RTL. Die aktuelle Staffel von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ hatte zu Spitzenzeiten höhere Quoten als mancher Tatort. Damit gehört die Show, mittlerweile die Achte infolge, zu den erfolgreichsten Dschungelcamp-Staffeln ever, ever, ever. Doch wie stand es im Social Web um den Urwald-Spaß? Mit unserem Social Media Monitoring Tool Brandwatch haben wir einen Blick hinter die Kulissen geworfen.
Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Seit Beginn der Sendung bis zum 02.02.2014 wurden über 426.000 Erwähnungen im deutschsprachigen Social Web gemessen. Das Interesse der Online-Community war groß. Insbesondere auf Twitter (93%) fand ein reger Austausch zu Kandidaten, Dschungelprüfungen & Co. statt. Doch auch auf Foren und News-Seiten war die tägliche Show jederzeit ein begehrtes Thema.
Zum Start der Staffel wurden mit großem Abstand die meisten Gespräche in den Sozialen Netzwerken geführt. Seitdem sind die Diskussionen zwar abgeflacht, bewegten sich jedoch mit ca. 20.000 Mentions pro Tag – und damit pro Sendung – dennoch auf einem beachtlichen Niveau. Am Tag des Finales (01.02.2013) wurden immerhin noch über 31.500 Erwähnungen gemessen, auch wenn dieser Wert nicht an die Buzz-Zahlen zum Start der Sendung heranreicht.
Den zweithöchsten Ausschlag im Diagramm haben wir Schlagerkönig Michael Wendler zu verdanken, der mit den Worten „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ das Camp auf eigenen Wunsch vorzeitig verlassen hat. Die Entrüstungswelle darüber tobte nicht nur innerhalb der Urwald-WG, sondern auch im Social Web.
Auf Tageszeiten heruntergebrochen zeigt sich auch hier der Siegeszug des „Second Screen“. Die Community war während der Show, vor allem während der ersten Stunde der Sendung, am aktivsten, wie das folgende Chart am Beispiel der ersten vier Sendungstage zeigt:
Trotz des schnellen Ausstieges von Wendler aus dem Camp ist eines geblieben: sein Spruch „Good morning in the morning“, der von den Moderatoren Sonja Zietlow und Daniel Hartwich ohne Gnade ständig wiederholt wurde. Auch „ever, ever, ever“ wurde im australischen Dschungel geprägt und entsprechend oft im Social Web besprochen. Seinen Peak erreichte dieser Spruch am Tag des Finales:
Gesprächsthemen zu den beiden neugeprägten „Buzz Words“ sind vor allem der Gebrauch in einem ironischen Kontext oder Fragen nach der Herkunft. Für „ever, ever, ever“ gibt es dazu sogar schon eigene Artikel. Am Finaltag wurde dieser Spruch vor allem verwendet, um zu sagen, dass diese Sendung das „erfolgreichste Dschungelcamp ever, ever, ever war“ bzw. Larissa die „fairste Kandidatin“ ever, ever… Sie wissen schon :).
Männer und Frauen twittern quantitativ nahezu gleich viel zum Dschungelcamp. Auch hinsichtlich der grundsätzlichen Themen gibt es keine merklichen Unterschiede zwischen beiden Geschlechtern. Es scheint sich also um eine Sendung zu handeln, die tatsächlich pärchenfreundlich ist.
Und noch ein Thema, bei dem sich alle einig waren: Model Larissa Marolt war die spannendste Person der diesjährigen Dschungel-Runde. Sie polarisierte und es wird wohl immer ungeklärt bleiben, ob sie tatsächlich so ist wie sie war oder ob sie den Oskar für ihre Rolle im Camp verdient hat. In der Topic Cloud steht das Model ganz klar im Fokus:
Besonders interessant in der Topic Cloud ist auch das kleine, aber doch deutliche Wort „Fresse“. In knapp 5.000 Tweets wurde dieses Wörtchen im Zusammenhang mit dem Dschungelcamp verwendet – und das in unterschiedlichsten Varianten: „meine Fresse“, „ich fresse Luft“, „die Fresse halten“ oder auch im Hinblick auf die „Fresse“ einiger Stars. Immerhin ist innerhalb der im Zusammenhang verwendeten Worte eine gewisse Abwechslung zu erkennen.
Doch nun kommen wir zur Krönung des Social Buzz Dschungelkönigs… bzw. der Dschungelkönigin. Wenn es ausschließlich nach Anzahl der Kommentare im Social Web gegangen wäre, hätte Larissa gewonnen:
Der Wendler und Ex-Viva-Moderator Mola Adebisi haben genauso wie Larissa die Gemüter Deutschlands gespalten, kleinere „Shitstörmchen“ über sich ergehen lassen und liegen damit auf den vorderen Plätzen. Auch, wenn ihre Erwähnungen nach Verlassen des Dschungelcamps langsam abnahmen, haben sie während ihrer prominenten Auftritte genügend Share-of-Buzz-Vorsprung gesammelt, wie das folgende Chart verdeutlicht:
Zum Hintergrund: Michael Wendler hat am 20. Januar aufgegeben und damit die Aufmerksamkeit der Community am Tag danach deutlich in die Höhe getrieben. Mola wurde am zehnten Tag vom Publikum aus dem Camp gewählt. Er zog aber bereits vorher die Aufmerksamkeit auf sich, indem er eine Dschungelprüfung freiwillig abbrach und dafür redlich von der Online-Community getadelt wurde.
Die eigentliche Gewinnerin und damit durch Publikumsanrufe gekrönte Dschungelkönigin Melanie hat zwar die Krone geholt, lag aber beim Social Buzz hinter Larissa. Auch laut den Twitter-Kommentaren, wer denn nun gewinnen soll, lag Larissa bis zum Schluss vorne… obwohl das Ergebnis von Stunde zu Stunde knapper wurde:
Hätten die Personen, die für Larissa getwittert haben, auch tatsächlich am Telefon-Voting teilgenommen, wäre das Ergebnis wohl ein anderes gewesen.Ein großer Spaß war das Dschungelcamp auf alle Fälle, auch wenn der große Unterhaltungsfaktor für viele Tweeter nicht in der Sendung selbst, sondern in nebenbei laufenden Second-Screen-Aktivitäten lag. Um einen kleinen Einblick zu geben, worüber sich die Onliner während der Show amüsierten, folgen zum Abschluss die mit Brandwatch Twitter Insights ermittelten Top 3 Tweets anhand der Anzahl ihrer Retweets:
In diesem Sinne einen herzlichen Glückwunsch an Melanie und wir sind schon jetzt gespannt, mit welchen Kandidaten es in 2015 weitergeht!