Viele Schüler, Studenten, Lehrer und Dozenten erleben derzeit einen Unterrichtsalltag, der noch vor ein paar Wochen unmöglich schien: E-Learning.

Anstatt nebeneinander in der Klasse zu sitzen, loggen sich Schüler virtuell in ein Videomeeting ein, anstatt Hefte abzugeben, wird das Geschriebene per Email geschickt.

Wie hat sich der Unterricht für Lehrer, Dozenten, Schüler und Studenten in den letzten Wochen geändert? Vor welchen Herausforderungen stehen sie und liefern die Änderungen Chancen? Mit Brandwatch Consumer Research haben wir deutschsprachige Online-Gespräche rund um Online-Unterricht und -Vorlesungen im März und April 2020 näher untersucht.

Bei einem Blick auf die Entwicklung der Social-Media-Gespräche rund um Digitalunterricht, Online-Vorlesungen und #HomeSchooling zeigt sich: Im März und April sind die Erwähnungen im Vergleich zu den Vormonaten um 490% angestiegen.

Der Anteil der negativen und positiven Erwähnungen ist zwar gleich hoch (jeweils 26% der Mentions konnte ein positives oder negatives Sentiment zugeordnet werden). Allerdings sind die negativen Gespräche in den letzten vier Wochen um mehr als 60% angestiegen. Was hat zu der negativen Entwicklung geführt?

Bei einem Blick auf die Gespräche, die sich um Schwierigkeiten und Probleme drehen, zeigt sich, dass Überforderung und Stress derzeit das größte Problem sind. Seien es Lehrer, die neue Unterrichtsstrategien entwickeln müssen oder nicht über das nötige technische Wissen verfügen, Eltern, die durch Home Office und Kinderbetreuung einer Doppelbelastung ausgesetzt sind, bis hin zu den Schülern und Studenten, die sich stundenlang vor einem Computer konzentrieren müssen oder von der Menge an gestellten Aufgaben überfordert sind.

Häufig genannt wurde auch der soziale Aspekt. Schüler und Lehrer können sich zwar per Video sehen und hören, allerdings kommt es nicht an das Erlebnis heran, direkt im Klassenzimmer zu sitzen. Die rein digitale Kommunikation erschwert auch das Arbeiten z. B. bei Gruppenarbeiten. Der Online-Unterricht erfordert von Schülern mehr Konzentration und Selbstdisziplin. Im Netz äußern sich Schüler und Studenten, dass sie sich schwer konzentrieren können und schnell ablenken lassen. Anzumerken ist, dass sie dafür manchmal nichts können. Sei es der Dozent, der seinen Hintergrund während der Online-Vorlesung etwas kreativer gestaltet oder wenn ein Vierbeiner vorbeischaut – es ist nicht immer einfach, sich nicht ablenken zu lassen:

Auch wenn die derzeitige Situationen viele Beteiligte, seien es Lehrer, Eltern oder Schüler frustriert, und sie in den sozialen Netzwerken ihren Unmut äußern, findet zum Beispiel auf Twitter ein reger Austausch statt, wie der digitale Unterricht interessant und lehrreich gestaltet werden kann. Mit dem Hashtag #Twitterlehrerzimmer haben sich Lehrer vernetzt und teilen ihre Gedanken, Ideen und Erfahrungen. In diesem YouTube-Video stellen teilnehmende Lehrer das Konzept näher vor:

Dabei teilen sie nicht nur Tipps für den Online-Unterricht, sondern auch, wie mit dem zusätzlichen Stress und der Belastung, die die neue Art des Unterrichts und deren Vorbereitung mit sich bringt, umgegangen werden kann. In diesem Tweet teilt z. B. eine Lehrerin eine Not-To-Do-Liste – nicht nur geeignet für Lehrer:

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