Millennials stehen nicht nur auf Avocado Toast, sondern auch auf eine andere Sache, die das Leben „vergrünt“: Pflanzen.
Pflanzen spielten schon immer eine Rolle in der Raumgestaltung, allerdings beschränkte sich das meist auf ein paar Pflanzen in der Ecke oder auf der Fensterbank und am häufigsten wurden in den Läden Pflanzen verkauft, die besonders robust und wenig Pflege benötigen, wie etwa die Grünlilie. Das hat sich in den letzten Jahren geändert. Immer mehr Großstädter verwandeln ihre Wohnungen in kleine grüne Oasen. Kein Wunder, dass Instagram Accounts, die sich auf dieses Thema spezialisiert haben und ihren Followern Inspiration zur Raumgestaltung liefern, besonders beliebt sind. Der Account Urban Jungle Bloggers zum Beispiel hab über 900.000 Follower. In den USA, der Ursprung des Trends, haben sich die Umsätze im Pflanzenhandel in den letzten drei Jahren fast verdoppelt.
„Natürlich herrscht auch bei Pflanzen der Jäger- und Sammler-Instinkt. Raritäten sind sehr gefragt, und werden teilweise zu horrenden Preisen verkauft“
– Hanni Schermaul von The Botanical Room –
Woher kommt diese zunehmende Begeisterung für das Grüne? Dazu gibt es einige Mutmaßungen. Die einen sehen darin eine Gesellschaft, die zunehmend auf kleinem Raum mit immer weniger Grün lebt und dadurch eine Entfremdung zur Natur, andere sehen darin die mangelnde Bereitschaft Verantwortung für Kinder oder Haustiere zu übernehmen, aber die Sehnsucht, sich um etwas zu kümmern. Was die Gründe auch sein mögen, Pflanzen haben positive Effekte auf uns Menschen: Sie entspannen und verbessern das Raumklima.
Auf Instagram und anderen sozialen Netzwerken werden Bilder der Pflanzen geteilt und die Pflanzenliebhaber tauschen sich zur Pflege aus und geben sich gegenseitig Tipps. Diese Social-Media-Gespräche können dabei helfen, herauszufinden, warum Pflanzen immer beliebter werden, welche Trends es gerade bei Pflanzen gibt und was den Pflanzenliebhabern wichtig ist.
Social Insights rund um Urban Jungle
Für die Analyse untersuchten wir deutschsprachige, öffentlich zugängliche Social-Media-Erwähnungen vom 1. August bis 10. Oktober 2019. Betrachtet wurden nicht nur soziale Netzwerke, wie Instagram und Twitter, sondern auch News-Seiten, Foren und Blogs.