Schlaue Marketing-Experten entdecken weitere einzigartige Wege, das enorme Potential der sozialen Medien maximal zu nutzen.

Marketing-Abteilungen auf der ganzen Welt finden immer neue Möglichkeiten, die online-Welt der sozialen Netzwerke und das wirkliche Leben miteinander zu vermischen – da die Grenze zwischen den beiden Welten mehr und mehr verschwimmt.

Der neueste Trend, den Firmen gerade erforschen, dreht sich um die Möglichkeit, dass Kunden und Besucher sich mit Hilfe ihrer sozialen Netzwerke aussuchen können, neben wem sie während eines Fluges, im Theater oder sogar während eines Sport-Events sitzen möchten.

Airlines haben kürzlich begonnen, diese neu entdeckte Fähigkeit der sozialen Medien zu nutzen.

Im letzten Jahr hat Malaysia Airlines als erste Fluggesellschaft die Funktion der Sitzwahl basierend auf sozialen Medien eingeführt.

Reisende gewähren der Airline Zugang zu ihrem Profil, daraufhin werden sie zusammen mit anderen Reisenden, die nach einem geeigneten Flugnachbarn suchen, in einen Datenpool aufgenommen.

Andere Fluggesellschaften haben schnell Wind von der Neuerung bekommen.  KLM erlaubt seinen Kunden in diesem Monat testweise, ihre Facebook- oder Linkedin-Profile zu übermitteln, um auf einfache Weise “passende“ Reisenachbarn zu finden.

Doch es gibt auch Stolperfallen und Stimmen, die sich besorgt über den neuen Service äußern.

Manche Menschen bevorzugen während des Fluges ihre Ruhe und möchten vielleicht schlafen.  Wenn Sie z.B. Mitglied einer Band, die kurz vor dem Durchbruch steht, sind und neben dem Manager eines Plattenlabels platziert werden, ist dieser vielleicht nicht ganz so begeistert wie Sie.

Etwas vorsichtiger veranlagte Menschen haben ernst zu nehmende Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre, Stalking-Gefahr und potentiellen Bedrohungen geäußert.

Diese Programme der Sitzplatzwahl befinden sich noch in der Entwicklung – momentan sind sie vielleicht am ehesten für Rucksack-Touristen, Geschäftsleute und besonders extrovertierte Reisende geeignet.

Doch auch außerhalb der Flugbranche entwickelt sich die Sitzplatzreservierung über soziale Medien auf neuen Wegen weiter.

Das Cincinnati Symphonieorchester (CSO) hat seinen Gästen eine fortschrittliche und entgegenkommende Option namens „Tweet Seats“ zur Verfügung gestellt.

Orchester und Theater stehen seit Jahren im Konflikt mit ihren Richtlinien zur Benutzung von Smart Phones. Das CSO hat sich nun entschieden, 25 Sitze an Gäste zu vergeben, die während der Vorstellung tweeten möchten.

Die entsprechenden Besucher bekommen für die Vorführung ein Hashtag und dank Echtzeit-Informationen des zweiten Dirigenten aus dem Backstage-Bereich, können Sie alles live mitverfolgen.

Das tweetende Publikum kann antworten und es entsteht eine natürliche Kommunikation.  Nun können Besucher von Theater und Oper tendenziell eher traditionell eingestellt sein, also ist es unwahrscheinlich, dass der Tweet-Wahnsinn demnächst Ihre lokalen Kultureinrichtungen überrennt.

Beide Sitzplatz-Experimente zeigen neue Möglichkeiten, soziale Medien in den Bereich Reise und Unterhaltung einzubinden – eine interessante Entwicklung, die man auf jeden Fall im Auge behalten sollte.

Firmen, die ein geschicktes Händchen im Umgang mit den sozialen Medien haben, werden diese innovativen Funktionen annehmen und die Chance nutzen, soziale Medien in weitere Lebensbereiche der Kunden zu integrieren.

Denken Sie an Logenplätze, Plätze in den ersten oder letzten Reihen, Rangplätze, etc. – und all die Chancen, das Erlebnis des Kunden zu bereichern, wachsen ins Unermessliche.

Sportveranstaltungen, Comedy Shows, Konzerte, Kreuzfahrt-Dinner, Bootstouren, Gruppenreisen: Alle verfügen plötzlich über die perfekten Voraussetzungen zur Social-Media-Integration.

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