Trend 4: Covid-19 als Auslöser für kontaktlose Zahlungsmöglichkeiten
Covid-19 erhöhte nicht nur die Anzahl der Online-Einkäufer, sondern beschleunigte auch die Umsetzung der lang angekündigten Expertenprognosen zur Änderung der Zahlungsmethoden.
Wir haben festgestellt, dass sowohl die Anzahl der Personen, die über kontaktloses Bezahlen diskutieren, als auch die Anzahl jener, die über Mobile-Wallet-Dienste (wie Apple Pay) sprechen, im Jahr 2020 um 181 % bzw. 65 % gestiegen sind. Diese Angabe versteht sich im Vergleich mit der durchschnittlichen Anzahl der Personen, die 2017, 2018 und 2019 über diese Bezahloptionen sprachen. Darüber hinaus stellten wir fest, dass Verbraucher im Zusammenhang mit Online-Zahlungen zunehmend über Kreditoptionen sprachen.
Kontaktlose Einkaufserlebnisse gehen über reine Zahlungsoptionen hinaus. Aufgrund des Mangels an Einkaufsmöglichkeiten im Geschäft experimentierten Einzelhändler mit neuen Technologien, um den Verbrauchern zu helfen, Kleidung und Accessoires anzuprobieren, ohne persönlich vor Ort sein zu müssen.
Innovatoren im Einzelhandel haben alle Anstrengungen unternommen, um potenziellen physischen Kontakt zu reduzieren und das Online-Einkaufserlebnis so nah wie möglich am Ladenerlebnis auszurichten. Werden diese virtuellen Optionen, angefangen bei der Brillenprobe zu Hause bis hin zum virtuellen Umstyling, auch langfristig akzeptiert werden? Laut den Daten von Google Trends haben die Suchen nach „virtueller Anprobe“ seit der Pandemie beständig zugenommen, somit könnte sich der virtuelle Trend auch längerfristig durchsetzen.
Trend 5: Die Verbrauchergespräche rund ums Sparen sind gemischt
Im Jahr 2020 fanden wir im Vergleich zu 2019 50 % mehr Mentions von „Saving Challenges“ oder Kosteneinsparungsplänen (beispielsweise die Challenge nur einen 1 USD pro Tag auszugeben). Angesichts der Pandemie und ihrer Auswirkungen waren die Menschen weltweit bemüht, sich ein finanzielles Sicherheitsnetz zu schaffen.
Diese Anstrengung wurde ebenfalls deutlich, als wir mithilfe von BuzzSumo, unsere Content-Analyseplattform, die Anzahl der erstellten und geteilten Artikel rund um das Thema „Kosteneinsparen“ untersucht haben. Im März 2020 beschäftigten sich 906.000 Menschen mit Einsparungsmöglichkeiten oder tauschten Inhalte zum Thema aus – dies war der absolute Höhepunkt des Trends. An diesen Erkenntnissen zeigt sich erneut das plötzliche Bedürfnis der Verbraucher, sich ein finanzielles Sicherheitsnetz aufzubauen.
Zwar werden immer noch weitere Inhalte rund um „Saving Challenges“ erstellt, doch das Engagement ist wieder auf das Level zurückgegangen, welches wir vor der Pandemie gemessen haben. Der Trend zum Sparen könnte nachlassen. Der Januar ist allgemein ein beliebter Monat für die Suche nach Sparmöglichkeiten, doch im Januar 2021 war die Anzahl der weltweiten Google-Suchen nach „Wie Sie Geld sparen können“ auf dem niedrigsten Stand seit 5 Jahren.
Trend 6: Die Auswirkungen von Covid-19 werden finanzielle Entscheidungen auch weiterhin beeinflussen
Uns allen ist klar, dass wir die Auswirkungen von Covid-19 auch in den kommenden Jahren noch spüren werden. Im Jahr 2021 werden noch viele Menschen mit den finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, in die sie infolge der Pandemie geraten sind. Dies wird sich in der gesamten Wirtschaft bemerkbar machen, da die Menschen insgesamt weniger sorglos Geld ausgeben.
Laut dem Statistischen Bundesamt musste vor allem die Textilindustrie Einbußen verzeichnen. Verbraucher kauften in 2020 wesentlich weniger Kleidung und das führt zu einem Umsatzeinbruch von 21,5%. Der große Gewinner war der Internet- und Versandhandel mit 23,4% mehr Umsatz.
Im Jahr 2021 beginnt die Welt sich langsam wieder zu öffnen. Hoffentlich hören wir bald weniger Gespräche rund um finanzielle Schwierigkeiten, und können gleichzeitig ein allgemeines Gesunden des Kaufverhaltens beobachten.