Markenreichweite erhöhen. Glaubwürdigkeit verstärken. Viele Euros einsparen.
Dies sind nur einige Vorteile von effizienten Influencer-Marketing-Strategien. Verbraucher verlassen sich auf die Meinung von Menschen, denen sie vertrauen, und folgen authentischer Mundpropaganda eher als Werbeanzeigen – schließlich kennen wir alle die omnipräsente Werbeüberflutung, die uns längst nachhaltig desensibilisiert hat.
Wenn man folglich mit den richtigen Menschen natürlich gewachsene Beziehungen und Kollaborationen entwickelt, hat man eine gute Chance, den Share of Voice zu verbessern und die Marke in neue Zielgruppen einzuführen. Schauen wir uns einmal genauer an, wie man vorgehen sollte, um genau diese Erfolge zu erzielen.
Was sind die Unterschiede zwischen Influencern und Botschaftern?
Influencer und Botschafter sind zwei verschiedene Begriffe, deren Bedeutung häufig verwechselt wird.
Ihre Markenbotschafter sind absolute Fans Ihrer Marke, dabei kann es sich um zufriedene Kunden oder einfach um Menschen handeln, die Ihrer Marke nahestehen.
Sogar Ihre eigenen Mitarbeiter können zu Markenbotschaftern werden. Botschafter lieben Ihre Produkte/Services und äußern sich in den Sozialen Medien regelmäßig positiv über Ihre Marke. Sie empfehlen Sie gerne an Ihre Freunde und Bekannte weiter.
Botschafter verfügen nicht unbedingt über große Followerzahlen oder hohe Engagementquoten, doch dafür über jede Menge ehrliche Begeisterung und Wertschätzung für die Marke!
Social Media Influencer haben Ihre Produkte vielleicht nicht selbst getestet und werden häufig bezahlt, um Werbung dafür zu machen, während Markenbotschafter die Produkte/Services selbst nutzen und von sich aus Ihre Botschaft verbreiten. Somit sind Botschafter langfristig gesehen wichtiger für die Marke, da sie vertrauenswürdig und verlässlich auf Ihre Kunden wirken.
Wie können Marken die richtigen Influencer am besten identifizieren?
Je nach Branche und den spezifischen Zielen des Influencer Marketings, können Marken clevere Social-Intelligence-Plattformen nutzen, um besonders geeignete Influencer zu entdecken.
Ein gutes Beispiel ist Brandwatchs neues Produkt, Audiences, mit dem Sie eine Datenbank mit mehr als 200 Millionen Twitternutzern durchsuchen und diese nach Schlüsselbegriffen in ihren Biografien oder Tweet-Inhalten, Geschlecht, Accounttypen, Berufen, Interessen und Standorten filtern können.
Darüber hinaus ist es sinnvoll, sich stets über die neuesten branchenrelevanten Inhalte von Vordenkern zu informieren, um einflussreiche Branchenexperten zu identifizieren und Beziehungen mit ihnen aufzubauen.
Zudem ergibt sich so ein natürlicher Weg, wichtige Themen auf intelligente Art und Weise zu diskutieren. Das Teilen von interessanten Artikeln und Branchennews in den Sozialen Medien ist eine gute Methode, um Ihr Publikum zu erweitern und einzubinden.
Wie sollten Marken sich den Influencern nähern?
Haben Sie die relevanten Influencer einmal bestimmt, müssen Sie nun auf sich aufmerksam machen.
Zeigen Sie Geduld und nehmen Sie sich Zeit, diese Beziehungen aufzubauen. Sie können damit beginnen, die Blogs der Influencer zu lesen und Ihre Meinung zu einem bestimmten Thema abzugeben – so entsteht ein erster Kontakt. Wenn Sie die Gelegenheit haben, können Sie sich bei einem Event persönlich vorstellen.
Eigentlich ergeben sich solche Gelegenheiten immer irgendwie, also ergreifen Sie die Initiative und nehmen Sie das Gespräch auf. Bieten Sie Ihre Unterstützung an und konzentrieren Sie sich beim Beziehungsaufbau mehr auf den Nutzen für den Influencer als auf den Gewinn für Ihr Unternehmen.
Welches sind die größten Probleme beim Engagement der Marken mit Influencern?
Die größte Herausforderung beim Engagement mit Influencern ist das Herausstechen aus der Masse. Die Influencer müssen schließlich erst einmal auf Sie aufmerksam werden. Haben Sie diese Hürde mithilfe eines äußerst spezialisierten, personalisierten Ansatzes überwunden, besteht der nächste Schritt darin, die Influencer für Ihr Produkt zu interessieren und zu einem Test desselben zu bewegen.
Ein weiteres Problem ist das verfrühte Erwarten von Ergebnissen. Beim Influencer Marketing ist das Aufbauen von Beziehungen das A und O – und wir alle wissen, dass gesunde und starke Beziehungen sich nicht von heute auf morgen entwickeln.
Marken, die alle Aussagen, Aktionen und Inhalte der Influencer kontrollieren möchten, verfehlen den eigentlichen Sinn und Zweck der Influencer-Zusammenarbeit. Marken sollten ihre Influencer nicht nur nach deren Beliebtheit und der Fähigkeit, Schlagzeilen zu generieren, aussuchen, sondern zusätzlich darauf achten, dass die Influencer mit ihnen auf einer Linie liegen, insbesondere bei wichtigen Themen. Sie müssen darauf vertrauen können, dass die Influencer nach gemeinsamen Richtlinien Inhalte erstellen und promoten.
Darüber hinaus sieht Misha Talavera eine der größten Herausforderungen im Beweis des ROI – „Marken haben Schwierigkeiten, den ROI ihres Influencer Marketings zu messen, somit ist es schwierig, den Wert der Influencer korrekt zu bestimmen.“
Weiter sagt er: „Viele Marken konzentrieren sich vor allem auf die Reichweite der Influencer und vernachlässigen dabei die Authentizität. Sie verfolgen den Ansatz der Dauerbefeuerung, bei dem viel Geld für ungewisse Resultate ausgegeben wird, anstatt langfristige Beziehungen mit den richtigen Influencern aufzubauen.“
Worin liegt das Geheimnis des erfolgreichen Influencer Marketings?
Das Geheimnis des Influencer Marketings liegt ganz klar in den Beziehungen. Fehlen gemeinsame Interessen und Werte, dann sind die Kollaborationen mit Influencern nicht mehr als oberflächliche Werbung. Teilt man allerdings gemeinsame Ziele und gemeinsame Werte, erhält die Kollaboration von Influencern und Marken diese ganz besondere Dynamik, die eine Community überzeugen, inspirieren und erschließen kann.
Die Auswahl der richtigen Influencer für die Zusammenarbeit ist vielleicht die schwierigste und wichtigste Aufgabe eines Influence Managers.
Es folgen einige wesentliche Tipps, die man beachten sollte:
• Die Relevanz ist entscheidend. Wenn Sie die Influencer auflisten, die für Sie von Interesse sind, dann achten Sie darauf, dass diese mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls Interesse an Ihren Produkten/Services haben. So erhöhen Sie die Chancen, dass die Kontaktaufnahme erfolgreich verläuft und eine langlebige Beziehung wachsen kann.
• Tracken Sie Reputations- und Engagementlevel. Gehen Sie über bloße Followerzahlen hinaus und nutzen Sie fortgeschrittene Analysetools, um die Qualität der Online-Interaktionen und das Sentiment in Verbindung mit den Influencern, die geteilten Inhalte etc. zu untersuchen.
• Mit intelligenten Analyseplattformen wie Audiences können Sie tracken, welche Influencer auf Twitter wesentlichen Einfluss haben. Könnten diese Twitterer potenzielle Kunden/Fans Ihrer Marke sein? Wenn Sie diese Frage bejahen können, dann können Sie sicher sein, dass die Influencer hervorragend zu Ihrer Marke passen.
• Zu guter Letzt sollten Sie ein Auge auf das Online-Verhalten der Influencer haben und bestimmen, ob deren Werte, Social-Media-Gewohnheiten, Storys und Vorlieben zu Ihrer Marke passen.
Wie sieht die Zukunft aus?
In Zukunft dürfen wir vom Influencer Marketing noch einiges erwarten. Seine Bedeutung wird weiter wachsen, da immer mehr Marken die zahlreichen Vorteile und den bedeutenden Einfluss auf das Markenwachstum erkennen.
Marken werden sich stärker auf langfristige Influencer-Sponsoraktivitäten konzentrieren, die dem Botschaftermodell ähneln und authentischere Inhalte und bessere Resultate erzielen. Man wird neue Wege zur Ergebnismessung von Influencer-Kampagnen implementieren, während Marken und Agenturen ihr Influencer-Marketing verstärkt firmenintern durchführen werden, um einerseits die Kosten zu senken und andererseits einen direkten Kommunikationskanal mit ihren Influencern zu erstellen.