Der Winter ist fast schon da aber wir möchten noch einmal auf den sonnigen Sommer zurückblicken und haben uns die Unterhaltungen auf Social Media rund um unsere Urlaubsvorbereitungen angesehen. Was mussten wir für den Sommerurlaub unbedingt haben?
Nicht ganz überraschend war, dass der Wunsch nach dem perfekten „Beachbody“ dabei ganz oben auf der Liste stand.
Die Vorstellung vom perfekten Beachbody wurde in diesem Jahr äußerst kontrovers diskutiert. Mehr als 60.000 Menschen haben eine Petition unterzeichnet, die Protein World aufforderte, einen Werbespot aufgrund der vermeintlichen Vermittlung eines ungesunden Körperbildes zurückzuziehen.
Vor diesem Hintergrund waren wir gespannt, wie die Menschen das Hashtag #beachbody diesen Sommer in den Sozialen Medien verwendeten und haben diesen mit Brandwatch Analytics näher untersucht.
Während der Begriff zwar vereinzelt ironisch verwendet wurde, fanden wir heraus, dass das Hashtag hauptsächlich zwei Verwendungszwecken diente: Zum einem bot es eine Möglichkeit, Serviceleistungen und Produkte, die uns zum perfekten Strandbody verhelfen sollen, zu promoten. Zum anderen wurde es von Menschen verwendet, die sich bereits um den vermeintlich perfekten Körper bemühen.
Wie genau sah diese Verwendung aus? Finden wir es heraus.
Das Hashtag als Sales und Promotion Tool
Wir haben festgestellt, dass das Hashtag von Unternehmen gezielt als Verkaufsinstrument eingesetzt wurde.
- Als Werbemittel wurde es von Fitnesstrainern genutzt, die damit ihr Trainings- und Kursangebot bewarben (insbesondere das Insanity Workout).
- Zudem wurden mit dem Hashtag spezielle Diäten, Ernährungs- und Schlankheitsprogramme beworben, die schnelle Erfolge versprachen.
Einsatz des Hashtags zur Dokumentation persönlicher Erfolge
Noch wichtiger ist jedoch, dass das Hashtag von Menschen genutzt wurde, die auf gesunde Weise abnehmen möchten.
Am häufigsten wurde es eingesetzt, um die positiven Veränderungen des eigenen Körpers zu dokumentieren. Dies geschah in Form von veröffentlichten Selfies und durch die Diskussion von Erfolgen, beispielsweise bei der Gewichtsabnahme.
Weiterhin wurde das Hashtag verwendet, um nutzergenerierte Beiträge zur gesundheitsbewussten Ernährung zu teilen, verfasst in der Regel von Autoren, die fleißig auf ihren Traumkörper hinarbeiten.
Die vielen Möglichkeiten eines Hashtags
Wenngleich uns allen klar ist, dass der Begriff „Beachbody“ kontroverse Reaktionen hervorruft, kann man einige interessante Fakten aus dieser Analyse mitnehmen. Unser Strandurlaub und der Gedanke in Badekleidung gesehen zu werden, scheinen zum einem Anreize zu sein, gewisse Körper- und Fitnessziele zu erreichen. Zum anderen instrumentalisieren Personal Trainer, Fitnesscenter und Diätanbieter unsere Vorstellung vom idealen Strandkörper als Verkaufsargumente. Es ist bewiesen, dass das Teilen von Fitness- und Diätzielen die Menschen stärker in die Verantwortung nimmt und sie somit ihre Ziele leichter erreichen.
Viele Firmen nutzen das Hashtag, um solche vermeintlich schnellen Hilfsmittel zum Abnehmen zu bewerben, anstelle eines langfristigen und stufenweisen Lebenswandels.
Für Fitnesstrainer scheint klar, dass das Angebot von Dienstleistungen und das Veröffentlichen von erreichten Erfolgen unter dem Hashtag #beachbody auf Kunden mit kurzfristigen Zielsetzungen hinweist.
Hier bietet sich Gesundheits- und Fitnessexperten die Gelegenheit, einen neuen Aspekt in die Diskussion einzubringen, und zwar den Fokus auf langfristige Lösungen.
So konzentriert man sich nicht ausschließlich auf kurzfristige Vorteile und Erfolge, sondern arbeitet vielmehr auf wertvolle und langfristige Kundenbeziehungen hin.
Tipps zum Engagement und Verständnis
Das Hashtag bietet auch anderen Marken und Anbietern direkte Engagement-Möglichkeiten.
Bekleidungsmarken könnten denjenigen Nutzern, die ihre Diätziele auf gesunde und bewusste Weise erreicht haben, Rabatte und Prämien anbieten. Beispielsweise eignen sich ein Nachlass von 10 % auf alle Online-Urlaubseinkäufe oder das Gratis-Angebot besonderer Aktivitäten gut, um erreichte Abnehmerfolge zu feiern – und gleichzeitig ein positives Markenbild zu stärken.
Marken aus dem Ernährungs- und Gesundheitsbereich können Social Listening darüber hinaus nutzen, um zu verstehen, welches die bevorzugten Fitnesssnacks und gesundheitsbewussten Lieblingsgerichte sind.
Anschließend können sie sich in die Diskussion einschalten, indem sie die Menschen auffordern, ihre Lieblingsgerichte und gesunden Rezepte zu teilen, und die besten veröffentlichten Beiträge schließlich prämieren.
Damit bietet sich eine Gelegenheit, direkt mit den Influencern in den Sozialen Medien Engagement zu betreiben und Markenbotschafter unter den Kunden zu belohnen.
Abschließend wird der Begriff #beachbody regelmäßig genutzt, um zu beweisen, dass alle Körper von Natur aus perfekt und strandtauglich sind, und dass man sich nicht unter Druck setzen lassen sollte, den vermeintlichen Idealmaßen zu entsprechen. Das hört sich doch gut an, oder?