Im Gegensatz zum ersten Triell gab es bei diesem einen sehr eindeutigen Peak um 21:48 Uhr und der bezog sich auf die Schlussstatements. Das ist außerdem der Zeitpunkt, in dem die Erwähnungen, die Freude oder Lachen ausdrücken, ihren Höchststand erreichten. Von allen drei Kandidat:innen wurde das Statement von Laschet am häufigsten gesprochen, vor allem seine Aussage „Bundeskanzler des Vertrauens“ wurde online aufgegriffen.
Welche Emotionen löste das Triell bei den Zuschauer:innen aus? Ein Blick auf die geäußerten Emotionen in den Online-Gesprächen zeigt, dass wie beim ersten Triell mit 77% Freude die vorherrschende Emotion ist. Beim zweiten Triell hat allerdings der Anteil der Erwähnungen, die Verärgerung ausdrücken zugenommen (5% im Vergleich zu 2% beim ersten Triell). In den verärgerten Gesprächen fielen häufig die Worte inkompetent und unfähig.
Während bei den Online-Gesprächen zum ersten TV-Auftritt Covid-19 das Top-Thema war, lag die Pandemie bei diesem Triell nur auf dem zweiten Platz. Dieses Mal wurde am häufigsten über die Themen Umweltschutz und Klimawandel gesprochen und im Vergleich zum ersten Auftritt wurden dieses Mal die Themen Digitalisierung und Rente häufiger genannt.
Am häufigsten wurde Laschet erwähnt, gefolgt von Baerbock und Scholz. Im Vergleich zum ersten Triell konnte vor allem Scholz aufholen. Während die Erwähnungen im Vergleich bei Laschet um 10% abnahmen, erhielt Scholz beim zweiten Triell 30% mehr Online-Erwähnungen.
Den höchsten Anteil der Erwähnungen, die Freude ausdrückten, kann Baerbock verzeichnen. 86% der Erwähnungen über sie, denen eine Emotion zugeordnet werden konnte, äußern eine frohe Stimmung. Sie erhielt dieses Mal wesentlich weniger Erwähnungen, die Abneigung ausdrückten, als die beiden anderen Kandidaten. Während 12% der Erwähnungen über Laschet und 8% der Erwähnungen über Scholz, denen eine Emotion zugeordnet werden konnte, Abneigung ausdrückten, waren es bei Baerbock nur 2%. Das zeigt, dass sie beim zweiten TV-Triell in den Online-Gesprächen positiver erwähnt wurde als Laschet und Scholz.
Wie gut waren die Wahlwerbespots? Ein Algorithmus liefert Antworten
Apropos Emotionen: Im diesem Jahr sorgen auch einige Wahlwerbespots für hitzige Diskussionen, besonders natürlich der vom schiefen Amateurgesang getragene Grünen-Spot.
Welcher Spot war denn, objektiv gesehen, eigentlich der Beste? Der Data Creativity Score (DCS), ein von TD Reply entwickelter Algorithmus zur Bewertung von Werbekampagnen, kann diese Frage genau beantworten. Auf Basis von Social-Listening-Daten, Search-Daten und objektiven Kriterien aus der aktuellen Werbewirkungsforschung analysiert der DCS die Online-Reaktionen auf die Spots und spuckt Punktzahlen aus. Diese werden für verschiedene Kategorien wie etwa die kreative Stärke oder den Aktivierungseffekt der Kampagnen vergeben. Der sich aus allen Scores ergebende Gesamtscore dient als eine finale, griffige und objektive Bewertung der Werbung wieder.
Nachfolgend hat TD Reply mit Hilfe des DCS die Wahlwerbespots der sechs wichtigsten Parteien gerankt: