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Digital Marketing Trends 2023

Entdecken Sie die größten Marketingtrends, die Ihr Unternehmen im Jahr 2023 beeinflussen werden.

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REPORTDigital Marketing Trends 2023
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Eines ist klar für das Jahr 2023: „Business as usual“ können Sie vergessen! In diesem Jahr müssen Marketer die neuen Regeln erlernen, die von neuen Technologien und aufkommenden Plattformen aufgestellt werden. 

Als Marketer suchen und finden wir ständig neue Wege, um mit der Power der digitalen Technologien Verbindungen zu schaffen und eine Anhängerschaft für unsere Marken aufzubauen. Ob durch Partnerschaften mit Influencer:innen, die Entwicklung einer Metaverse-Strategie oder die Nutzung des NFT-Megatrends – die Möglichkeiten zum Markenaufbau sind allgegenwärtig. Aber wie können wir sinnvoll vorgehen? Wie können wir Fallstricke und risikoreiche Verlockungen vermeiden?

Wir haben unsere Daten zu Rate gezogen und sind tief in die Zahlen eingetaucht. Dieser Bericht vermittelt Ihnen ein klares Bild davon, wo es in der Welt des digitalen Marketings hingeht. Sie erfahren, wie führende Marken neue Wege erschließen und welche Maßnahmen Ihre Marke ergreifen kann, um ebenfalls auf die Überholspur zu kommen. 

Einige dieser Trends gibt es in der einen oder anderen Form zwar schon länger, doch niemals war einer von ihnen so mächtig wie heute – im Jahr 2023. Seit Jahren sprechen wir über Influencer Marketing, den Aufstieg von Communities und Augmented Reality. Aber ebenso wie sich das Internet meilenweit von der klobigen, modembasierten Version der 90er Jahre wegentwickelt hat, erreichen diese Bewegungen neue Höhepunkte – und wir beobachten, wie sich neue Trends innerhalb der Trends entwickeln. 

Mit anderen Worten: Hier kommen die Trends, die jeder Marketer auf dem Schirm haben muss!

Trend Nr. 1: Der Scrappy Content Boom 

Als Marketer müssen wir viel mit wenig erreichen: Wir müssen kreativ werden.

Als die Welt im Lockdown verharrte, war es für Marken unmöglich, Teams zusammenzustellen, um professionelles Filmmaterial zu drehen. So wurde ein völlig neuer Trend geboren. Statt aufwendig produzierter Videos eroberten ungeschliffene, „rohe“ Inhalte das Netz – Scrappy Content. Seitdem steht das Internet im Bann dieses Trends, und die Marken gehen immer weiter an seine Grenzen.

Besonders deutlich wird dies in den sozialen Medien, wie Sie im Abschnitt „Early Movers“ weiter unten sehen. Aber einige Marken sind noch einen Schritt weiter gegangen und haben sehr einfache, vermutlich kostengünstige Produktionsmethoden an Orten eingesetzt, an denen man sie niemals erwarten würde. Der meistgenannte Werbespot rund um den Super Bowl 2022 gehörte zum Beispiel zu Coinbase. Die Anzeige bestand lediglich aus einem QR-Code, der auf dem Bildschirm herumsprang und dennoch während des Spiels mehr als 79.000 Online-Erwähnungen generierte.

Ungeschliffene Inhalte sind nicht vom Aussterben bedroht – im Gegenteil, es sieht so aus, als ob wir den Höhepunkt ihrer Popularität noch vor uns haben. Und angesichts schrumpfender Marketingbudgets in Zeiten wirtschaftlicher Schwierigkeiten könnte dies ein Segen für die Content Teams sein. 

Verspielte und kreative B2C-Marken haben ihren Spaß an diesem Trend, doch Unternehmen, die Wert auf eine ausgefeilte Ästhetik legen oder sich Sorgen machen, ihren seriösen Ruf zu verlieren, bereitet er noch Kopfzerbrechen.

Early Movers

Es überrascht vielleicht nicht, dass die Plattform, auf der ungeschliffene Inhalte am besten gedeihen, TikTok ist. Hier sind drei Accounts aus drei sehr unterschiedlichen Bereichen, die mit ungeschliffenen, aber sehr unterhaltsamen Inhalten viel Aufmerksamkeit erregen.

Pleasing kreiert Buzz 

Die von Harry Styles gegründete Nagellackmarke war schon immer ein Social-Media-Hit. In neueren TikToks kreierte die Marke surreale Geschichten mit den sammelbaren Glasfläschchen, in denen der Nagellack aufbewahrt wird, kreiert, und die Zuschauer sind entsprechend „pleased“.

Mailchimp ist der Hit unter den B2B-Marken

Auch wenn sie nicht mit jedem Video enorme Zuschauerzahlen erzielen, zeigt der relativ neue TikTok-Account von Mailchimp, dass es auch für B2B-Marken einen Platz gibt. Es scheint, dass Marketing-Hacks und Humor der Weg zum Erfolg sind.

Das Maskottchen von Duolingo erobert TikTok

Duo, die kultige Eule, hat sich auf TikTok eine große Fangemeinde aufgebaut, und das ist wohlverdient. Ihre Tanzeinlagen, die Halloween-Kostüme und die allgemeinen Späßchen im Büro machen gute Laune und sind eine praktische Erinnerung an den täglichen Sprachunterricht.

Trend Nr. 2: Das Influencer Marketing ist erwachsen geworden

Die Art und Weise, wie das Influencer Marketing funktioniert, entwickelt sich weiter. Marken müssen sich dementsprechend anpassen, um an der Spitze zu bleiben.

Influencer Marketing ist nichts Neues. Allerdings ändert sich die Art und Weise, wie Marken Influencer:innen einsetzen. Von der Arbeit mit kleineren Influencer:innen bis hin zu groß angelegten Multi-Influencer-Kampagnen – Influencer Marketing ist eine hervorragende Möglichkeit für Marken, mit ihrem Publikum in Kontakt zu treten.

Im Jahr 2022 betrug der Wert des globalen Influencer Marktes 16,4 Milliarden US-Dollar – das ist mehr als viermal so viel wie die Werbeeinnahmen von TikTok. Marken, die nicht auf den Influencer-Marketing-Zug aufspringen, laufen Gefahr, den Anschluss zu verlieren.

„Influencer Marketing wächst weiterhin jedes Jahr in zweistelligen Raten. Das kommt daher, dass es schlicht und einfach effektiv ist. Wir sind die klassischen Werbeunterbrechungen leid und vertrauen den Empfehlungen der Menschen, denen wir folgen. Die logische Konsequenz ist, dass immer mehr Marken mit Influencer:innen zusammenarbeiten, um ihre Produkte zu bewerben.“
— James Creech, SVP of Strategy bei Brandwatch

Wie wird sich also dieser Markt im Jahr 2023 verändern?

Content Creators vs. Big Influencers

Im Jahr 2023 wird der Unterschied zwischen Content Creators und Influencers immer deutlicher. In der Vergangenheit konnten alle Content Creators als Influencers gelten – und umgekehrt. Jetzt haben sich die Definitionen klarer abgegrenzt.

Da Influencer:innen immer beliebter werden – manchmal haben sie Millionen von Follower:innen –, hat sich eine Kluft zwischen denjenigen mit einer hohen Follower-Anzahl und denjenigen ohne große Anhängerschaft entwickelt. Nun sind zwar alle Influencer:innen automatisch Content Creators, aber nicht alle Content Creators sind Influencer:innen.

Der Begriff „Influencer“ hat sich entwickelt, um Personen mit einer großen Fangemeinde zu beschreiben, die in der Regel teurer in der Zusammenarbeit sind und eine bereits etablierte Plattform haben. Content Creators hingegen arbeiten etwas anders. Diese kleineren Influencer:innen produzieren qualitativ hochwertige Inhalte im Influencer-Stil – jedoch ohne allzu großes Honorar. 

Marken können mit Content Creators zusammenarbeiten, die brillante soziale Inhalte für ihre sozialen Plattformen produzieren können, ohne dass diese eine etablierte Präsenz in den sozialen Medien haben müssen.

Neben der Kostenersparnis gibt es noch einen weiteren Vorteil bei der Zusammenarbeit mit Content Creators – man kann sich leicht mit ihnen identifizieren. Sie sind in der Regel nicht an die Zusammenarbeit mit großen Marken gebunden und haben möglicherweise keine etablierten Ansichten und Stile, so dass Ihr Publikum meist keine vorgefasste Meinung zu ihnen hat. Ihre Fähigkeit, neutral zu sein und einen Bezug herzustellen, bedeutet, dass sie das perfekte neue Social-Media-Gesicht für Ihre Marke sein könnten. UNiDAYs nutzt diesen Trend hervorragend, um ein studentisches Publikum anzusprechen – mehr Details finden Sie im Abschnitt „Early Movers“ weiter unten.

Virtuelle Influencer

Virtuelle Influencer sind ein interessantes Konzept – ein Konzept, das Marketer verstehen müssen, um der Zeit voraus zu sein. Ein virtueller Influencer ist eine künstlich erzeugte, fiktive Figur in den sozialen Medien. Diese virtuellen Influencer werden von Unternehmen oder Einzelpersonen geschaffen und erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Die Menschen sind neugierig auf virtuelle Influencer, weshalb diese in den sozialen Medien so erfolgreich sind.

Das Konzept gibt es zwar schon seit einiger Zeit, aber der Hype um diese moderne Art der Beeinflussung wächst. Tatsächlich haben im Jahr 2022 35 % der amerikanischen Verbraucher:innen ein Produkt oder eine Dienstleistung gekauft, das/die von virtuellen Influencern beworben wurde, wobei 40 % von ihnen der Generation Z oder den Millennials angehören.

Eine Reihe bekannter Marken hat sich im Jahr 2022 virtueller Influencer bedient, und diese haben ihren Job hervorragend erledigt. Prada hat sich mit der Kreation von Prada Candy dem Trend zu virtuellen Influencern angeschlossen. Candy ist eine computergenerierte Prominente, eine virtuelle Muse für das gleichnamige Parfüm des Modehauses.

Obwohl es sich um ein etwas seltsames Konzept handelt, haben sich virtuelle Influencer in kurzer Zeit immer mehr durchgesetzt. Das Interesse an diesem neuen Phänomen wächst, und es wird erwartet, dass die Marktgröße bis 2025 um 26 % von 4,6 Mrd. USD wächst. Vielleicht schafft das Interesse am Metaverse eine neue Begeisterungswelle für virtuelle Influencer, wobei einige virtuellen Charaktere ihre eigenen Bereiche schaffen.

Early Movers

UNiDAYS und die Content Creators

Die Studentenrabatt-Website UNiDAYS hat eine TikTok-Strategie eingeführt, die Millionen von Aufrufen generiert. Sie arbeiten mit Hunderten von Autor:innen zusammen, um unterhaltsame Videos für ihre Plattform zu erstellen, die das studentische Publikum direkt ansprechen.

@myunidays

Money saving tips for college students!! @ethanckelly #studentlife #UNiDAYS #college #US

♬ original sound - myunidays

PacSun arbeitet mit virtuellen Influencern

PacSun arbeitete mit der bekannten virtuellen Influencerin Lil Miquela, um ihren neuen Soho Store im Rahmen ihrer #pacpartner-Initiative zu bewerben. Die Marke hat mit ihrem Hashtag #pacpartner mit über 6.000 Beiträgen einen großen Erfolg erzielt.

Trend Nr. 3: Ethisches Verhalten liegt im Trend

Ethische Marken sind statistisch gesehen profitabler. Es ist Zeit, sich zu engagieren.

Laut Investopedia ist es für Unternehmen, die in allen Bereichen der Geschäftstätigkeit einen ethischen Rahmen schaffen, wahrscheinlicher, profitabel zu werden und zu bleiben, als für Unternehmen, die keinen Wert auf ethische Grundsätze legen. Außerdem übertreffen Unternehmen, die auf der Ethisphere-Liste der World's Most Ethical Companies aufgeführt sind, ihre Vergleichsunternehmen durchweg um etwa 7 %.

Von Nachhaltigkeit bis hin zu Inklusivität: Der Aufbau eines Unternehmens auf ethischen Grundlagen ist der Schlüssel. Er verbessert die Beziehungen einer Marke zu Kund:innen, Mitarbeitenden und Geschäftspartnern. Und dabei geht es nicht nur um den Gewinn. Mitarbeiter neigen dazu, einem Unternehmen mit hohen ethischen Standards treu zu bleiben und mehr für das Unternehmen zu leisten.

Marken, die diese Grundsätze in ihrer gesamten digitalen Strategie umsetzen, werden im Jahr 2023 sehr wahrscheinlich die Früchte ihrer Bemühungen ernten.

Nachhaltigkeit in der Wirtschaft

Es ist nichts Neues, dass das Thema Nachhaltigkeit wichtiger denn je ist. In den letzten drei Jahren hat die Diskussion rund um dieses Thema erheblich zugenommen. Im Jahr 2022 erreichte es mit fast 1,5 Millionen Erwähnungen pro Monat im September und Oktober seinen Höhepunkt.

Die Bedeutung der Nachhaltigkeit sickert weltweit in die Geschäftspraktiken ein. In einer Studie aus dem Jahr 2022, an der 850 Unternehmen teilnahmen, gaben 80 % an, dass sie ihre Investitionen in die Nachhaltigkeit erhöhen wollen. Capgemini berichtet, dass 77 % der Konsumgüter- und Einzelhandelsunternehmen festgestellt haben, dass Nachhaltigkeit zu einer stärkeren Kundenbindung führt.

Vor diesem Hintergrund müssen sich Marken der sich wandelnden Diskussion und der großen Bedeutung nachhaltiger Geschäftspraktiken bewusst sein. Da immer mehr Verbraucher:innen Nachhaltigkeit und grüne Initiativen der Marken, bei denen sie einkaufen, schätzen, laufen Unternehmen Gefahr, Kund:innen zu verlieren, wenn sie der Nachhaltigkeit keine Priorität einräumen.

Inklusives Marketing

Die Verbraucher:innen wollen sich selbst in den Marken wiedererkennen, von denen sie kaufen. Unternehmen sollten ihre Marketingmaßnahmen so anpassen, dass sie unterschiedliche Bevölkerungsgruppen ansprechen.

Im Jahr 2022 fand Nielsen heraus, dass 59 % der Schwarzen Fernsehzuschauer:innen eher von Marken kaufen, in deren Werbung jemand aus ihrer Identitätsgruppe vorkommt. Darüber hinaus hat Twitter herausgefunden, dass die LGBTQ+-Community loyale und einflussreiche Fürsprecher:innen für Marken sind, mit denen sie sich identifizieren können, was bedeutet, dass Marken ihre Stimme erheben und die Community authentisch unterstützen sollten. Außerdem gaben 72 % der Generation Z an, dass sie die politische Ausrichtung von Marken berücksichtigen würden, bevor sie einen Kauf tätigen.

Im Jahr 2023 müssen Marken bei ihren Marketingbemühungen auf digitalen Plattformen aktiv inklusiv agieren. Auf diese Weise können Marken ihre Reichweite bei potenziellen Kund:innen in den sozialen Medien maximieren.

Early Movers

Fentys Inklusivität macht Milliarden

Im Jahr 2022 wurde Rihanna die jüngste Selfmade-Milliardärin der USA und die erste Milliardärin von Barbados. Dies ist vor allem auf ihre unternehmerischen Aktivitäten wie Fenty Beauty zurückzuführen. Fenty Beauty zielt darauf ab, dass sich Frauen einbezogen und gestärkt fühlen – mit einer Reihe von Farbtönen für Menschen aller Hautfarben.

Roccamore belohnt Energiesparen am Black Friday

Der Schuheinzelhändler Roccamore hat eine Initiative ins Leben gerufen, um die Verbraucher:innen zu inspirieren, am Black Friday Energie zu sparen. Wenn ein Kunde in einer bestimmten Woche 30 % Energie spart, wird er mit einem Rabattcode von 30 % für seinen nächsten Einkauf belohnt.

Patagonia – konsistent gelebte Unternehmensethik

Im Jahr 2022 ging der Gründer von Patagonia so weit, das gesamte Unternehmen an eine gemeinnützige Stiftung zu spenden, die den Klimawandel bekämpft – ein Schritt, der natürlich großes Aufsehen erregte. Schon immer hat die Marke ihre Ethik gelebt und spendet weiterhin ein Prozent ihres Gesamtumsatzes an Umweltgruppen. 

Trend Nr. 4: Eine Zukunft ohne Cookies

Ohne Cookies wird es immer schwieriger, die Nutzer:innen im Web zu tracken. Es ist Zeit, sich vorzubereiten.

Cookies sind ein zentrales Tool der meisten Marketingteams. Von der Datenerfassung bis zum Tracking der Nutzerströme helfen Cookies, wichtige Informationen über die Kundenbasis herauszufinden. Änderungen in der Cookie-Strategie von Google könnten sich jedoch im Jahr 2023 auf das Ad-Tracking auswirken und die Art und Weise, wie wir Cookies verwenden, für immer verändern. 

Google plant, Cookies von Drittanbietern in Chrome-Browsern im Jahr 2023 auslaufen zu lassen, nicht lange nachdem Apple den Zugriff auf Gerätekennungen in iOS abgeschafft hat. Im Oktober 2022 hat Chrome einen Marktanteil von 65 % bei den Internetbrowsern, Safari liegt mit 19 % an zweiter Stelle. Da sich ein so großer Prozentsatz der Internetnutzer für Chrome als Standardbrowser entscheidet, werden die Marketer von dieser Änderung stark betroffen sein.

Die Forderung der Nutzer:innen nach mehr Datenschutz ist einer der Hauptgründe für die Entscheidung von Google. Ist dies also das Ende der Cookies? Und wie können Marketer in einer Zukunft ohne Cookies neue Wege zur Erfassung wichtiger Daten einschlagen?

41 % der Marketer sind der Ansicht, dass die größte Herausforderung, die die Cookie-Änderungen von Google mit sich bringen, die Unfähigkeit ist, die richtigen Daten zu tracken. Wenn Sie also ein Marketer sind, der sich auf solide Daten für Online-Werbung, Pop-up-Anzeigen oder eine gezielte Zielgruppenstrategie verlässt, müssen Sie sich neue Wege überlegen, um Ihre Daten zu finden.

Für das Jahr 2023 erwarten wir eine Neuverteilung der Ausgaben für digitale Werbung, die mehr Markenbildung und weniger Over-Targeting beinhaltet. Digitale Werbetreibende müssen bei ihren Marketingbemühungen proaktiv sein, um eine positive Markenidentität für die Verbraucher:innen als Ganzes zu schaffen – und sich weniger auf spezifisches Targeting konzentrieren. Eine starke Markenidentität ist der Schlüssel, damit die Verbraucher:innen Ihr Image über Ihre gesamte digitale Präsenz hinweg erkennen können.

„Der Wandel hin zu einer Zukunft ohne Cookies beunruhigt natürlich viele von uns. Aber trotzen Sie dem Sturm. Auf der anderen Seite erwartet uns eine transparentere, kreativere und ethischere Art des Marketings.“
— Kiril Kirov, Senior Digital Growth Manager bei Brandwatch

Early Movers

Automated Creative nutzt Social Listening zum Testen von Anzeigen

Das Technologieunternehmen Automated Creative hat eine innovative Methode entwickelt, um neue Anzeigen für Kund:innen zu testen. Anstatt sich einfach auf Verbraucherdaten von Werbeplattformen zu verlassen, trifft das Unternehmen datengestützte Entscheidungen auf der Grundlage dessen, was Verbrauch:innen online sagen. Die Analyst:innen von Automated Creative testen, welche Themen in Anzeigen verwendet werden sollen, und zwar auf der Grundlage von Daten aus dem Tool Brandwatch Consumer Research, damit sie verstehen, warum bestimmte Anzeigen besser funktionieren als andere.

Trend Nr. 5: Marken bekämpfen die Social-Media-Müdigkeit

Marken kämpfen gegen die Social-Media-Müdigkeit an, indem sie eine gesunde Beziehung zur digitalen Welt promoten und fördern.

Während der Pandemie im Jahr 2020 stieg die Nutzung sozialer Medien sprunghaft an, da die Menschen nach Möglichkeiten suchten, ihre Freizeit zu füllen und sich mit anderen zu vernetzen. Seitdem die Sperren gelockert wurden, hat sich jedoch eine interessante Veränderung ergeben. Einem Bericht von Global Web Index zufolge haben seit 2020 12 % mehr Menschen angegeben, dass sie soziale Medien weniger nutzen als früher.

Interessanterweise macht sich die Generation Z im Vergleich zu den anderen Generationen die meisten Sorgen um die Zeit, die sie mit sozialen Medien verbringt. Es ist auch wahrscheinlicher, dass sie die sozialen Medien weniger nutzen als früher. Im Jahr 2023 werden wahrscheinlich noch mehr Menschen die sozialen Medien meiden oder ihre Nutzung aktiv monitoren.

Wir haben Brandwatch Consumer Research genutzt, um tiefer in die Online-Konversation einzutauchen, in denen Menschen überlegen, die sozialen Medien künftig zu meiden. Zwischen Januar und Oktober 2022 wurden interessanterweise 53 % der nach Emotionen kategorisierten Erwähnungen über den Wunsch, die sozialen Medien zu verlassen, als traurig eingestuft. Wut war mit einem Anteil von 27 % die zweithäufigste Emotion der nach dem Sentiment kategorisierten Mentions.

Viele Nutzer:innen sozialer Medien geben „Langeweile“ als den wichtigsten Grund dafür an, soziale Plattformen nicht zu löschen. Es scheint, dass viele Menschen nicht mehr so viel Nutzen aus den sozialen Medien ziehen oder eine zunehmende Ermüdung durch die lange Nutzung dieser Plattformen verspüren.

Die Marken beginnen, diese Social-Media-Ermüdung in ihre digitalen Strategien einzubeziehen, indem sie ihrem Publikum Möglichkeiten bieten, auf ihren Plattformen eine Pause einzulegen. Hier sind einige Marken, die dies gut machen.

Early Movers

Boohoo kooperiert mit The Brain Coach zur Förderung mentaler Gesundheit

Um ein schlechtes Körperbild zu bekämpfen, hat sich der Modehändler Boohoo im Vorfeld der Mental Health Awareness Week mit der klinischen Neuropsychologin Nawal zusammengetan. Dies geschah, nachdem der Einzelhändler festgestellt hatte, dass 70 % seiner Kund:innen ihren Körper nicht mögen, was durch die Nutzung sozialer Medien noch verstärkt wird. Dies ist Teil einer breit angelegten Kampagne, mit der Boohoo seinen Kund:innen ein besseres Gefühl vermitteln und das digitale Drama und die unbeabsichtigten Schattenseiten der sozialen Medien bekämpfen will.

Lush führt die globale Anti-Social-Media-Politik ein

Die Kosmetikmarke Lush hat sich von vier der größten Social-Plattformen verabschiedet – Facebook, Instagram, TikTok und Snapchat. Stattdessen ermutigt das Unternehmen sein Publikum, seine Zeit anderswo zu verbringen, um mehr aus ihrer Zeit in den sozialen Netzwerken zu machen. So baut das Unternehmen seine YouTube-Präsenz aus, nutzt Twitter für die Kundenbetreuung, arbeitet an wertschöpfenden E-Mail-Newslettern und bietet Inspirationen auf Pinterest.

Trend Nr. 6: Communities sind auf dem Vormarsch

Die Menschen wollen dazugehören und sich verbinden, was den Marken die Möglichkeit gibt, die Beziehung zu ihren Kund:innen zu vertiefen.

Intelligente Marken haben genau dort eine starke Präsenz, wo ihre Kund:innen sind. Jahrelang reichte es aus, in den größten sozialen Netzwerken präsent zu sein, die eigene Social-Media-Präsenz zu implementieren und die Algorithmen zu verstehen. Aber es findet ein Wandel statt, der unserer Meinung nach im Jahr 2023 deutlicher sichtbar werden wird. 

Ein Grund, warum Verbrauch:innen Zeit im Internet verbringen, ist die Verbindung mit Menschen oder Marken, die sie lieben. In den großen sozialen Netzwerken wird es immer schwieriger, aus dem „Rauschen“ herauszufinden. 2022 gab es einen gewissen Hype um neue Apps wie BeReal oder Gas, was darauf hindeutet, dass die Menschen nach etwas Neuem hungern. Mit dem Aufstieg des Web3 werden wir in den nächsten Jahren auch mehr dezentralisierte Netzwerke sehen. 

Ein jüngeres Publikum möchte mehr Kontrolle über die Seiten haben, auf denen es sich bewegt. Sie wollen mehr Privatsphäre, und die Einführung authentischer Apps wie BeReal und Gas zeigt, dass sich die Menschen nach Orten sehnen, an denen sie ihr wahres Ich zeigen können. Communities und Nischenplattformen können diese Erfahrung liefern und bieten Marken die Möglichkeit, näher an ihre Kund:innen heranzukommen. Laut einer Studie von Hubspot und LoyaltyLion sagen 47 % der Verbrauch:innen, dass sie einer Marke treu bleiben würden, wenn sie Teil einer Gemeinschaft mit Gleichgesinnten wären.

Ein Blick auf die Online-Gespräche rund um Communities und Nischenplattformen zeigt, dass zwischen dem 1. Januar und dem 15. November 2022 die Zahl der Personen, die über das Thema sprechen, im Vergleich zum Vorjahr um 6 % gestiegen ist. 

Der Wunsch nach engeren Online-Verbindungen hat zum Aufstieg von Community-Plattformen wie Reddit und Discord beigetragen. Discord zum Beispiel begann als Plattform für Gamer, um im Spiel zu kommunizieren. Inzwischen hat es sich zu einem Ort entwickelt, an dem Communities gedeihen. Im September 2021 meldete Discord 150 Millionen monatlich aktive Nutzer:innen weltweit, ein Anstieg um 50 Prozent im Vergleich zum Juni 2020. Reddit wächst auch unter jungen Menschen. Eine Umfrage aus dem Jahr 2021 ergab, dass 36 Prozent der Internetnutzer:innen im Alter von 18 bis 29 Jahren Reddit nutzen. Die Reichweite der sozialen Plattform nimmt jedoch mit dem Alter stark ab.

Marken könnten davon profitieren, dieses Bedürfnis nach Gemeinschaft anzuzapfen und sich auf Plattformen zu engagieren, die Wert auf Konnektivität legen. Sie könnten zum Beispiel einen Discord-Server einrichten, auf dem Ihre Kund:innen miteinander chatten können, oder einen Mehrwert in Subreddits bieten, in denen potenzielle Kund:innen ihre Zeit verbringen.

Early Movers

Lego und der Wert von Crowdsourcing 

An dieser Stelle müssen wir unbedingt einen der Pioniere in diesem Bereich erwähnen, der nach wie vor den Wert des Zusammenbringens leidenschaftlicher Menschen erkennt. Lego Ideas ist eine ko-kreative Community. Seit dem Start im Jahr 2008 haben über 1,8 Millionen Mitglieder mehr als 36.000 Ideen eingereicht. Einige dieser Ideen hat Lego auf den Markt gebracht, wie das berühmte Friends Central Perk Café Lego Set.

Sephora vernetzt Beauty-Fans

Die Kosmetikmarke Sephora hat eine eigene Community für Make-up-Fans aufgebaut. Die Marke macht die Community über verschiedene Kanäle leicht zugänglich. Sie ist Teil des Einkaufserlebnisses und ein wertvoller und sicherer Ort für die Beauty-Welt, um über ihre Interessen zu sprechen.

Paramount und RECUR schaffen digitale Räume für Fans

Im Jahr 2022 haben Paramount und sein langjähriger Partner RECUR eine Reihe digitaler NFT-Sammlungen auf paramount.xyz gestartet, die Fan-Favoriten von Star Trek bis Top Gun enthalten. In einer Pressemitteilung erklärte der CEO von RECUR, Zach Bruch, dass diese digitalen Sammlerstücke den Fans eine Community bieten, an der sie über Jahre hinweg teilhaben können. Die Sammlungen wurden jedoch von einigen eingefleischten Fans kritisiert, die meinten, NFTs und ihre Lieblingsfilme würden nicht zusammenpassen. 

„Communities sind wichtige Räume für Marken und haben die Kraft, loyale Fürsprecher:innen zu schaffen. Aber das geschieht nicht über Nacht. Marken müssen in ihre Communities investieren oder riskieren, hinter die Konkurrenz zurückzufallen, die das Bedürfnis ihrer Kund:innen und Interessent:innen nach vertrauenswürdigem Peer-Content und sozialer Bestätigung genau erkannt hat."
— - Ian Ferguson, Brandwatch Community Plattform Manager

Trend Nr. 7: Augmented Reality als bevorzugtes Shopping-Erlebnis

Die Verbraucher:innen erwarten vom Marketing, dass die digitalen Erlebnisse nahtlos mit physischen Geschäften verbunden werden.

Die Pandemie hat den Augmented-Reality-Technologien einen erheblichen Schub gegeben. Mit den großen Playern der Tech-Industrie – wie Apple, Google oder Snapchat – werden wir 2023 viele Innovationen erleben.

Der AR- und VR-Markt hat 2021 einen Umsatz von 28 Milliarden Dollar erzielt und wird bis 2030 voraussichtlich auf mehr als 450 Milliarden Dollar anwachsen. Mit der AR-Technologie können Marken Barrieren im digitalen Kundenerlebnis beseitigen, physische Geschäfte mit Online-Shops verbinden und jüngere Verbraucher:innen erreichen.

Vor allem im Einzelhandel werden virtuelle Anprobefunktionen immer beliebter. Die Verbraucher:innen können Kosmetika, Kleidung oder Möbel virtuell anprobieren, bevor sie kaufen. Laut Brandwatch Consumer Research liegt das Volumen der Online-Gespräche über „virtuelle Anproben“ weiterhin auf hohem Niveau. Tatsächlich stiegen die Erwähnungen zwischen Januar und November 2022 um 8 % im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres.

„Experience“ (Erlebnis) ist das meistgenannte Schlüsselwort in Online-Gesprächen zum Thema „virtuelle Anprobe“. Neue Technologien können das digitale Einkaufserlebnis verbessern, und die Verbraucher:innen sind davon begeistert. Und es geht nicht nur ums Einkaufen: Die AR-Technologie könnte in den nächsten zehn Jahren auch die Gesundheitsbranche revolutionieren.

Werfen wir einen Blick auf einige Marken, die sich bei der Nutzung von AR-Technologie für ihre Marketinginitiativen auszeichnen.

Early Movers

The Home Depot steigert die Umsätze mit AR

Dieser Baumarkt bietet den Verbraucher:innen die Möglichkeit, Möbel oder Dekorationen über seine mobile App virtuell in ihre Wohnung zu stellen. Mithilfe von AR können die Menschen sehen, ob bestimmte Artikel zu Größe und Stil ihrer Räume passen, bevor sie das Produkt kaufen. Und es funktioniert. The Home Depot verzeichnete zwei- bis dreimal höhere Umsätze bei Kund:innen, die die AR-Technologie nutzen, im Vergleich zu jenen, die sie nicht nutzen.

Pull & Bear führt Kollektion mit AR-Spiel ein

Inditex, der Moderiese hinter Pull & Bear, hat im Mai 2021 sein erstes AR-basiertes Spiel auf den Markt gebracht. Die Menschen können das Spiel über Facebook oder Instagram spielen und sich auf eine virtuelle Reise begeben. Mit Gamification kann die Marke ein jüngeres Publikum auf spielerische und unterhaltsame Weise erreichen.

Nike erreicht jüngere Zielgruppen mit Shopping Lenses

332 Millionen Snapchat-Nutzer:innen setzen sich täglich mit Augmented Reality auseinander. Snapchat ist ein hervorragendes Netzwerk für Marken, um mit der AR-Technologie zu experimentieren und so ein jüngeres Publikum zu erreichen. Snapchat-Nutzer:innen können Nike-Schuhe über die App virtuell anprobieren und sehen, wie sie an ihnen aussehen würden. Dies kann dazu beitragen, Kaufbarrieren zu beseitigen und Rückgaben zu reduzieren. 

Trend #8: Metaversen als neues Level der Gamification

Mit Metaversen können Unternehmen ein jüngeres Publikum erreichen und Gamification in ihre Marketingstrategien integrieren.

Die Idee der Metaversen hat im Jahr 2022 einen großen Hype erfahren, der sowohl positive Reaktionen als auch berechtigte Kritik hervorgerufen hat. Auch wenn Metaversen noch nicht zum Mainstream gehören, finden immer mehr Verbraucher:innen Gefallen an der Idee, dass Metaversen auf dem Vormarsch sind.

Zwischen dem 1. Januar und dem 15. November 2022 wurde das Thema Metaversen in über 19,2 Millionen Online-Gesprächen erwähnt. Laut BuzzSumo wurden mehr als 265.000 Artikel veröffentlicht, die über 13 Millionen Beiträge enthielten.

2022 war ein Jahr der Premieren. Es gab die erste Metaverse-Modenschau, ganz zu schweigen vom ersten Finanzdienstleister, der in diesen Bereich vorstieß. Aber was wird das Jahr 2023 für Marken bereithalten? Werden Metaversen nun zum Mainstream? 

Das wird wahrscheinlich nicht passieren, aber Metaversen werden im Jahr 2023 ein großes Thema im digitalen Marketing sein. Wir werden mehr Kampagnen und Kollaborationen sehen, Marken, die ihre eigenen Räume schaffen, und Unternehmen, die nach Möglichkeiten suchen, ihren Erfolg zu messen.

Laut einer Studie von McKinsey & Co. könnten Metaversen bis 2030 5 Billionen Dollar wert sein. Außerdem wird prognostiziert, dass im Jahr 2026 25 % der Menschen mindestens eine Stunde pro Tag in einem Metaversum verbringen werden. Für Marken bieten Metaversen die Chance, neue Erfahrungen für Verbraucher:innen zu schaffen. 

Vor allem um jüngere Menschen zu erreichen, sind Metaversen ein wertvoller Kanal für Unternehmen. Gen Z und die nachfolgende Generation Alpha verbringen mehr Zeit auf Metaversen-Plattformen wie Fortnite oder Roblox als andere Generationen. Gamification ist eines der wichtigsten Marketinginstrumente, um mit ihnen in Kontakt zu treten. 

Early Movers

Gucci und sein virtueller Garten

Im Mai 2021 eröffnete die Luxusmarke Gucci einen Garten in Roblox. Die Leute konnten den Garten für eine begrenzte Zeit besuchen und digitale Kleidung für ihre Avatare kaufen. Nutzer:innen, die den Garten besuchten, bekamen einen Avatar mit einem einzigartigen Muster, das von ihren Interaktionen in den Räumen abhing. Die Kleidung, die sie bekamen, wurde durch die Erfahrungen, die sie im Garten machten, beeinflusst. 

Das Projekt war ein großer Erfolg. Eine virtuelle Gucci-Tasche wurde später zu einem höheren Preis weiterverkauft als die physische Version. 

Crocs feiert mit virtuellem Konzert 

Ein weiteres Beispiel aus der Roblox-Welt. Crocs lud die K-Pop-Band Aespa ein, ein Konzert in der Crocs World zu spielen, um das 20-jährige Bestehen des Unternehmens zu feiern. Der Ankündigungstweet erhielt über 22.000 Likes und ist einer der Beiträge mit dem höchsten Engagement in Online-Gesprächen über Metaversen im Jahr 2022. Die Veranstaltung führte zu mehr als 10.000 Erwähnungen in sozialen Netzwerken von fast 6.500 Einzelautor:innen.

Epic und Lego bauen Welt für Kinder

Epic Games, das Unternehmen hinter dem beliebten Online-Spiel Fortnite, und die Spielzeugmarke Lego haben sich zusammengetan, um ein familienfreundliches Metaversum zu schaffen. Die Kollaboration ist zwar noch in der Entwicklung, aber das Projekt befasst sich mit einem wichtigen Thema: Wie kann man Kinder in Metaversen schützen, ohne sie von der Erfahrung auszuschließen?

Trend Nr. 9: Marken experimentieren weiterhin mit neuen Technologien

Marken entwickeln sich bei der Nutzung neuer Technologien weiter und erkennen diese als Chance, Schlagzeilen zu machen und auf neue Weise mit Kund:innen in Kontakt zu treten.

Von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen bis hin zu NFTs und Blockchain-Technologie – in den letzten Jahren sind eine Reihe spannender Technologien entstanden, die Marken neue Möglichkeiten für interessante Marketing-Aktivierungen bieten. Im Jahr 2023 erwarten wir, dass mehr Marken aufkommende Technologien nutzen und die Grenzen ihrer Möglichkeiten ausloten. Doch wie bei allen Experimenten gilt: Muss man sich eines gewissen Risikos bewusst sein.

Nehmen wir zum Beispiel NFTs. In den letzten Jahren gab es einen Boom an Interesse und vielversprechende Wachstumsprognosen, während Marken in diesem Bereich echte Kreativität bewiesen haben (siehe den Abschnitt „Early Movers“). Wie Sie aus dieser Themenwolke ersehen können, die positive Erwähnungen rund um NFTs im Jahr 2022 zeigt, gibt es eine Menge Begeisterung für die Community, die Künstler:innen und die Sammlungen.

Betrachtet man jedoch die Suchanfragen zu NFTs, so scheint das Interesse der Verbraucher:innen an diesem Thema bereits seinen Höhepunkt erreicht zu haben und die Anfragen sind rückläufig.

Und obwohl es in den sozialen Netzwerken einen großen Hype gibt, konzentriert sich diese Konversation auf die Community und wird von denjenigen vorangetrieben, die aktiv mit NFTs handeln und sie sammeln – eine Gruppe, die von Natur aus ein Loblied auf diesen Trend singt.

Experimente helfen, die Branche voranzubringen, aber Marketer sollten immer vorsichtig sein, bevor sie sich auf teure neue Projekte stürzen, besonders wenn die Budgets knapp bemessen sind.

Early Movers

Reddit und die Sammler-Avatare 

Apropos Communities: Reddit (das größte Community-Netzwerk) hat sammelbare NFT-Avatare eingeführt. Die von unabhängigen Künstler:innen und Reddit-Mitarbeiter:innen erstellten einzigartigen Avatare wurden schnell verkauft, und einige Avatare landeten später auf dem NFT-Marktplatz OpenSea in der Top-10-Liste der beliebtesten NFTs.

Heineken möchte virtuell anstoßen

Im April 2022 stellte Heineken sein neues virtuelles Heineken Silver vor: „Unser virtuelles Bier wird nur aus den frischesten Pixeln hergestellt: kein Malz, kein Hopfen, keine Hefe, kein Wasser und auch kein Bier.“ Heineken nimmt die digitale Welt auf die Schippe und fordert die Nutzer:innen auf, es im Metaversum „auszuprobieren“, will aber damit sagen, dass manche Dinge – wie Bier – besser in der realen Welt zu genießen sind. 

Hugo Boss stellt Engagementrekorde auf

Hugo Boss nutzte NFTs als Teil seiner Fashion-Week-Kampagne im Oktober 2021. Neben der Zusammenarbeit mit Influencer:innen startete das Modeunternehmen auch eine TikTok-Challenge und bot einzigartige NFT-Jacken als Preise an. Die Kampagne war ein großer Erfolg. Über 1,3 Millionen Videos wurden von TikTok-Nutzer:innen erstellt, und die Marke erreichte in vier Tagen vier Milliarden Impressionen – die größte Social-Media-Reichweite in der Geschichte der Fashion Week.

Trend Nr. 10: Multiformat-Inhalte

Marketer müssen ihr Inhaltsangebot diversifizieren, um den Bedürfnissen der Verbraucher gerecht zu werden.

Die Verbraucher:innen wollen maßgeschneiderte Erlebnisse. Bemerkenswerte Inhalte. Personalisierung, die wie angegossen passt. Und sie möchten möglichst alles gestern. Darüber hinaus wollen sie auch Blogbeiträge, Webinare, Infografiken, Podcasts, Videos, Quizze, White Papers, Fallstudien, eBooks, Artikel, Checklisten, Newsletter ... die Liste geht weiter. 

Klingt das übertrieben in Ihren Ohren? Wir fürchten, das bedeutet, dass Sie bereits im Rückstand sind. 

Jahr für Jahr (und ja, auch wir bei Brandwatch gehörten dazu) versuchen Marken vorherzusagen, welche Content-Formate sich durchsetzen werden – von kurzlebigen vertikalen Videos bis hin zu Plauder-Podcasts. Aber die Wahrheit ist, dass kein einziges Format für lange Zeit dominieren wird.

Seit die Pandemie der Fünftagewoche im Büro den Garaus gemacht hat, ist die Nachfrage nach Inhalten aller Art nur noch gestiegen, so dass die Marken keine andere Wahl haben, als den Verbraucher:innen ein breiteres Spektrum an Erlebnissen zu bieten, das einer größeren Bandbreite von Lebensstilen gerecht wird. 

Es ist verlockend zu denken, dass es auf den Wert Ihrer Inhalte ankommt, aber das Format, das Sie verwenden, um diesen Wert zu demonstrieren, wird bestimmen, inwieweit Ihr Publikum im Jahr 2023 aktiv wird. 

Text ist eine Möglichkeit (ob in Kurz- oder Langform, Blogposts oder eBooks). Audio verleiht Ihnen Nachdruck - und inspiriert anders als es Fett- oder Kursivschrift es jemals könnten. Video bietet visuelle Elemente, um Ihre Botschaft zu verstärken. Schließlich gibt es noch die interaktive und immersive Virtual-Reality-Erfahrung von Metaversen, über die wir oben gesprochen haben.

Mit einem prognostizierten Wachstum von 487,24 Mrd. USD von 2022 bis 2026 kann man mit Sicherheit sagen, dass die Nachfrage wächst und dass verschiedene Inhaltsformate in den letzten Jahren an Popularität gewonnen haben. 

Schauen Sie sich zum Beispiel Podcasts an:

Die Beliebtheit von Podcasts bei den Verbraucher:innen hat dazu geführt, dass sich auch die Tech-Giganten zunehmend für Podcasts interessieren. Kürzlich hat YouTube einen ziemlich bedeutenden Schritt gemacht und eine eigene Podcast-Homepage eingerichtet

Ja, Audio-Inhalte haben Konjunktur. Aber einige Marken gehen sogar über das hinaus, was wir lesen, sehen und hören können, und setzen auf weitere Sinne wie Geschmack, Gefühl und Geruch. Während das Internet den Geruch von warmer Suppe, frischer Wäsche oder Tannenbäumen noch nicht vermitteln kann, gehen 6/10 davon aus, dass wir bis 2030 in der Lage sein werden, natürliche Gerüche digital zu erleben. 

Der Punkt ist: Die Verbraucher:innen sind eher bereit, ihre Zeit und ihr hart verdientes Geld für Produkte auszugeben, die perfekt auf ihren Geschmack, ihre Wünsche und Anforderungen abgestimmt sind. Sie wollen, dass für sie Geschichten und Erlebnisse entwickelt werden, die nicht nur die von ihnen gewünschten Informationen enthalten, sondern auch in der Form verfasst sind, die sie am liebsten konsumieren. Infolgedessen müssen Marken im Jahr 2023 und darüber hinaus ihre Content-Strategien ausbauen und die Inhalte – sowie die Art der Inhalte – identifizieren, die ihre Verbraucher:innen wünschen. 

Early Movers

Die @WashingtonPost ist ein TikTok-Hit

Da es sich um eine Tageszeitung handelt, wird es Sie nicht überraschen, dass die Washington Post mehrere Inhaltsformate perfekt einsetzt. Was Sie aber vielleicht überraschen wird, ist, dass die Zeitung lustige kleine Sketche auf TikTok in ihren Inhaltskatalog aufgenommen hat, um über aktuelle News zu berichten. 

Chipotle versucht es mit Duftmarketing

Das breit gefächerte Inhaltsportfolio von Chipotle reicht von Mitarbeiter-Vlogs bis zu TikToks, von Fan-Inhalten bis zu Bitcoin-Gamification. Und während wir bereits festgestellt haben, dass das Internet weiterhin keine Gerüche vermitteln kann, nutzen einige Unternehmen die Sprache der Düfte für Offline-Kampagnen. So verwandelte Chipotle im August 2022 eine Online-Konversation in ein echtes Produkt, als sie eine nach Limonade duftende Kerze auf den Markt brachten. Diese war von Fans inspiriert, die „versehentlich“ ihre Wasserbecher mit Limonade gefüllt hatten. Die lustigen Sojakerzen in limitierter Auflage sorgten für viel Wirbel und waren fast sofort ausverkauft. 

Ein paar abschließende Worte

Die digitale Marketinglandschaft verändert sich ständig. Von NFTs bis hin zu Social-Media-Ermüdung – Marketer müssen flexibel sein, um die sich verändernden Kundenbedürfnisse zu erfüllen. Wenn sich die Verbraucher:innen an neue Technologien gewöhnen oder ihre Zeit online auf neue Art und Weise verbringen, ist es für Marken wichtig, ihre Zielgruppen dort abzuholen, wo sie sich gerade befinden. 

Es ist unmöglich, jeden einzelnen neuen Trend auszuprobieren, aber es ist durchaus möglich, neue Wege zu beschreiten, um Ihr Publikum zu erreichen. Versuchen Sie, einen oder zwei dieser Trends in Ihre digitale Strategie einzubauen, um bei Ihren Kund:innen neu zu punkten.

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