Intro

Einführung

Marketer:innen müssen hohe Standards erfüllen.  

Wir müssen KI nutzen, um maximale Produktivität zu erreichen, dabei jedoch die menschliche Note beibehalten. Wir müssen verschiedene globale Zielgruppen dort ansprechen, dort wo sie sich aufhalten, und gleichzeitig unsere Markenbotschaft über alle Marketinginitiativen hinweg einheitlich gestalten. Und wir müssen all dies im Tempo von Social Media machen. 

Wenn wir verstehen, wie sich das digitale Marketing weiterentwickelt und welche Faktoren die Verbraucherpräferenzen beeinflussen, können wir Marketern helfen, diese Erwartungen besser zu erfüllen und sogar zu übertreffen. Hier kommt unser jährlicher Digital Marketing Trends Report ins Spiel. 

Wir haben sieben wichtige Trends identifiziert, von denen wir glauben, dass sie 2025 einen signifikanten Einfluss haben werden, sowie einige Beispiele von Marken, die diese Trends bereits einsetzen. Diese können Sie als Inspiration und Grundlage nutzen, wenn Sie diese Trends umsetzen möchten. 

Das sind die Trends, auf die wir näher eingehen werden: 

  1. Unerwartete Kooperationen schlagen online Wellen 
  2. Marken zeigen viel Kreativität bei Veranstaltungen 
  3. Communities bieten spannende Marketingmöglichkeiten 
  4. Verbraucher gehen achtsamer mit Technologie um 
  5. Marketer:innen möchten KI nutzen, ohne die Authentizität zu beeinträchtigen 
  6. Probleme bei der Suche führen dazu, dass Verbraucher alternative Wegen zur Informationsbeschaffung erkunden. 
  7. Empfehlungen von Mitmenschen florieren 

Wir verarbeiten täglich über 500 Millionen Online-Unterhaltungen bei Brandwatch. Unsere Lösungen verwandeln die Daten in aussagekräftige und umsetzbare Erkenntnisse, die für einige der größten Unternehmen der Welt als Entscheidungsgrundlage dienen. 

Wir haben eine Mischung aus qualitativem und quantitativem Research verwendet, um diese Liste zu erstellen. Zunächst haben wir ein paar kreative Sessions mit internen Experten abgehalten, die täglich mit Social Data und Trends arbeiten. Dann haben wir über 700 Marketer:innen aus einer Reihe von Branchen zu Trends befragt, die sie für 2025 erwarten. Außerdem haben wir unsere eigenen Tools verwendet, um Trends in Social Data zu untersuchen. 

Es ist also eine Mischung aus menschlicher und maschineller Intelligenz, die uns geholfen hat, diese Liste zusammenzustellen, und wir hoffen, dass sie Ihnen für die Erstellung Ihrer Marketingstrategie für 2025 hilft. 

Lassen Sie uns auf die Trends eingehen. 

Trend 1

Unerwartete Kooperationen schlagen online Wellen 

Markenkooperationen nehmen zu – und unerwartete Partnerschaften wecken die Begeisterung der Verbraucher. Laut unserer Umfrage gehen 36 % der Marketer:innen davon aus, dass überraschende Markenkooperationen 2025 ein einflussreicher Trend sein werden.  

Das liegt daran, dass Marketer:innen viele Vorteile sehen, wenn mit Kooperationen experimentiert wird, bei denen beide Seiten einen Nutzen daraus ziehen. Diese Allianzen dienen dazu, Markenbeziehungen zu stärken, die Markenbekanntheit zu steigern und positive Online-Interaktion zu fördern. Außerdem sorgen unerwartete oder unkonventionelle Kooperationen für große Begeisterung. 

Wir haben Brandwatch Consumer Research genutzt, um herauszufinden, wie Verbraucher auf Markenkooperationen reagieren. Bei fast 9 Millionen Erwähnungen in den Unterhaltungen sind fast 75 % der nach Stimmung kategorisierten Erwähnungen positiv.  

Und wir sehen einen wachsenden Erfolg von Marken, die sich diese Exklusivität zu Nutzen machen. Marketer:innen profitieren davon, Produkte in limitierter Auflage zu erstellen oder FOMO zu nutzen (dazu später mehr). Und wenn Sie dies mit einer ungewöhnlichen Markenkooperation verbinden, können Sie die Wirkung Ihrer Kampagne verstärken. 

Markenbeispiele

Die Hautpflegemarke Cerave geht eine Partnerschaft mit Michael Cera ein 

Im Jahr 2024 entstand eine ungewöhnliche Kooperation zwischen der Hautpflegemarke Cerave und dem Schauspieler Michael Cera. Ceraves lustige Kampagne wurde zum Erfolg, weil sie Wortspiele nutzte, um ihren Markennamen zu auszusprechen. Ein YouTube-Video, das die Werbung ergänzte, wurde über 850.000 Mal aufgerufen, und in den Kommentaren finden sich viele lustige Antworten und Unterstützung für die Kampagne. 

e.l.f. Cosmetics und Liquid Death kollaborieren für „Corpse Paint“ 

e.l.f. und Liquid Death haben gemeinsam an einer limitierten Auflage einer Make-up-Box in Sargform gearbeitet, die es Käufern ermöglichte, den KISS-Look zu kreieren. Die Box wurde mit einer witzigen Anzeige beworben, in der ein Gothic-Rockstar zwei Teenagern zeigt, wie sie ihre Augen, Lippen und ihr Gesicht schminken können, um äußerlich so dunkel auszusehen wie sie sich innerlich fühlen. Die Partnerschaft war ein Riesenerfolg – die Box war in nur 45 Minuten ausverkauft. 

Tipps für Marketer:innen

1

Nutzen Sie Influencer und Prominente. Eine Zusammenarbeit muss nicht zwischen Marken stattfinden. Versuchen Sie, eine unkonventionelle Persönlichkeit in Ihre nächste Kampagne einzubeziehen. 

2

Nutzen Sie Dringlichkeit und FOMO. Um zusätzlichen Hype für Ihre Produkte zu generieren, probieren Sie limitierte Artikel aus oder nutzen Sie FOMO, um Ihre Kunden noch mehr für Ihre neuen Produkte zu begeistern. 

3

Achten Sie auf den richtigen Anteil an Zielgruppenüberschneidungen. Die besten Kooperationen sind die, bei denen sich die Zielgruppen ähneln, aber jede einzelne Partnermarke auch in der Lage ist, eine neue Gruppe von Verbrauchern zu erreichen. 

Trend 2

Marken zeigen viel Kreativität bei Veranstaltungen

Persönliche Erlebnisse schaffen 2025 einen neuen Präzedenzfall. Um die Zielgruppe wirklich zu begeistern, überschreiten Marken ihre Grenzen und schaffen Erlebnisse, die immersiv, einprägsam und (vor allem) mitteilungswürdig sind.  

Laut unserer Umfrage sind über 60 % der Marketer:innen davon überzeugt, dass Live-Erlebnisse – insbesondere solche, die viel Kreativität versprühen – 2025 ein einflussreicher Trend sein werden. 

 Diese Veranstaltungen gibt es in vielen verschiedenen Formen, wie kreative Pop-up-Shops oder exklusive Workout-Kurse. Sie verstärken das Gefühl von Vergänglichkeit, Dringlichkeit und Begeisterung – Faktoren, die den Erfolg in Social Media unterstützen können. Diese ästhetisch ansprechenden, interaktiven Aktivitäten sollen nutzergenerierte Inhalte (UGC) fördern – denn wer kann schon widerstehen, ein Foto von einer Selfie-Booth mit 360°-Drehung zu teilen?  

Die Zunahme dieser Events bedeutet auch, dass sich Marken auf die Lokalisierung von Inhalten konzentrieren müssen, um mit Nischenzielgruppen in Kontakt zu treten – zum Beispiel durch die Übersetzung von Social-Media-Posts für verschiedene Märkte. 

Dieses Jahr haben lokalisierte Inhalte und Events bereits über 5,24 Millionen Online-Erwähnungen erhalten, wobei 67 % der Erwähnungen positiv gestimmt waren. 

Auf Präsenzveranstaltungen können Marken sinnvoll mit ihren Kunden interagieren, wodurch diese sich wertgeschätzt fühlen. Für Marken, die eine noch stärkere und direktere Beziehung zu ihren Kunden aufbauen möchten, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Inhalte für verschiedene Märkte relavant sind. Dies sieht je nach Branche und Kundenpräferenzen unterschiedlich aus.  

„Wir sehen immer mehr Unternehmen und Verbraucher, die daran interessiert sind, individuelle, interaktive Erlebnisse zu schaffen, die von der Marke selbst stammen und nicht von den großen Legacy-Plattformen.“

Quinten Saathoff, Mitgründer und CEO, Caspian Group, INC 

Markenbeispiele

Béis ist immer am Puls von Social Media 

Die Marke Béis organisierte ein Wochenende lang ein Event zum Thema Autowäsche in Los Angeles und sorgte damit für viel Aufmerksamkeit. Kunden konnten zwei ihrer Béis-Artikel kostenlos reinigen lassen, und es gab eine spezielle Anleitung, wie sie die Pflege zu Hause fortsetzen sollten. Die Kampagne kam bei den Kunden richtig gut an, und Béis bot auch eine Auswahl an Produkten und Bundle-Angebote zum Kauf an, darunter Koffer und Accessoires sowie Merchandise von Partnermarken.

OUAI zeigt Ihnen den Weg 

Die Beauty-Marke OUAI veranstaltete im Sommer ein kostenloses Beach-Club-Event im Zentrum von London, um die Markteinführung ihrer St Barts-Kollektion zu promoten. Dieses Event hatte eine Reihe von Attraktionen zu bieten, von der Haarberatung bis hin zu kostenlosen Getränken. Diese Aktion war Teil einer Serie mit mehreren Standorten, darunter Städte wie Miami und NYC. 

Tipps für Marketer:innen

1

Sorgen Sie für Exklusivität. Treue Kunden finden es toll, limitierte Produkte zu erwerben oder an exklusiven Events teilzunehmen. Zu diesen Events sollten Sie wichtige Influencer einladen und Sie sollten in Erwägung ziehen, die Anzahl der Teilnehmer zu begrenzen oder eine lustige Schnitzeljagd zu organisieren, bei der sich Ihre Kunden eine Ticket für die Veranstaltung sichern können. Wenn Sie ein gesundes Gleichgewicht aus Verfügbarkeit und Seltenheit finden, können Sie die Spannung steigern. 

2

Arbeiten Sie mit lokalen Influencern zusammen. Überlegen Sie sich, ob es Sinn macht, bei Ihren Events mit lokalen Influencern zusammenzuarbeiten – und stellen Sie sicher, dass Sie ihnen frühzeitig Zugang gewähren. Wenn Sie sie für Preview-Events gewinnen, können Sie die Vorfreude der Teilnehmer steigern und Ihre Reichweite auf ein breiteres Publikum ausweiten. 

3

Kreieren Sie Setups, die mitteilungswürdig sind. Ästhetik ist wichtig, also stellen Sie sicher, dass Ihre Räumlichkeiten ansprechend gestaltet sind, um Fans zu ermutigen, Fotos zu machen (und zu teilen), um maximale UGC zu erzielen. 

Trend 3

Communities bieten spannende Marketingmöglichkeiten 

Von der Teilnahme an lokalen Laufclubs oder Pickleball-Ligen bis hin zu intimen Vorträgen in lokalen Bars: Menschen suchen nach Communities, in der sie die Möglichkeit haben, sich zu vernetzen, Freunde zu finden, zu lernen und sogar zu daten.  

Eine schnelle Suche in Brandwatch Consumer Research hat ergeben, dass die Erwähnungen von Laufclubs zwischen dem 1. April und dem 1. September 2024 im Vergleich zum vorherigen Halbjahreszeitraum um 52 % gestiegen sind. Auch die Erwähnungen von Social Clubs stiegen um 10 % auf 153.000 an, wobei 14 % mehr Autoren an diesen Gesprächen teilnahmen. 

Authentische Empfehlungen von Mitgliedern sind ebenfalls sehr wichtig (siehe unseren Trend über Empfehlungen von Mitmenschen). Menschen vertrauen Mitmenschen, was wiederum das Vertrauen in die Marken stärkt, die bei ihnen hoch im Kurs stehen. 

Für Marken bieten Communities eine große Chance, sowohl mit bestehenden Communities zusammenzuarbeiten als auch ihre eigenen Communities zu gründen, die über eine standardmäßige Social-Media-Fangemeinde hinausgehen. In unserer Umfrage gaben 44 % der Marketer:innen an, dass Kreative und Marken, die 2025 eigene Communities die über Social Media hinausgehen aufbauen, ein einflussreicher Trend sein werden. 

Das bedeutet nicht nur, dass man sich auch im wírklichen Leben trifft. Dies könnte geschlossene Online-Gruppen oder exklusive Mailinglisten beinhalten. All dies kann Marken und Community-Buildern helfen, algorithmische Beschränkungen zu umgehen, die verhindern könnten, dass ihre Kommunikation in den sozialen Feeds eines Followers angezeigt wird. 

Podcast-Communities sind ein gutes Beispiel dafür. Sie können nicht nur den Podcast selbst abonnieren, sondern auch der (manchmal kostenpflichtigen) Community beitreten, um auf exklusive Newsletter, Merch, Clips und frühen Zugang zu Live-Shows zuzugreifen. 

Markenbeispiele

Red Bull ermutigt Menschen, Teil der Action zu werden 
Red Bull ist ein großartiges Beispiel für eine Marke, die sich erfolgreich in eine aktive Community (oder eine Gruppe von Communities) integriert hat, da sie in der Welt des Extremsports allgegenwärtig geworden ist. Red Bull ist auf Veranstaltungen äußerst präsent und teilt auf seinen eigenen Social-Media-Accounts motivierende Geschichten und nutzergenerierte Inhalte, sodass die florierende Social-Media-Community der Follower immer wieder interessiert und inspiriert wird. 

Dating-App Bumble bringt seine Mitglieder offline zusammen  
Diese Online-Dating-App hat ihre Dienste um Bumble im realen Leben erweitert und bietet persönliche Treffen und exklusive Celebrity-Events an. So bot das Pop-up der Marke in Paris den Abonnenten, die in der Region leben, eine Möglichkeit, sich kennenzulernen, und sie haben sich mit einer lokalen Kaffeemarke zusammengetan, um dies zu realisieren.  

Tipps für Marketer:innen

1

Machen Sie sich mit den Communities vertraut, mit denen Ihre Marke verbunden ist. Finden Sie heraus, worüber Ihre Follower außerhalb Ihrer Marke sprechen. Dies kann Ihnen helfen, Interessengebiete und weitere potenzielle Communities zu identifizieren, die Sie miteinbeziehen könnten. 

2

Versuchen Sie es mit einer Kooperation. Vernetzen Sie sich mit Creators und lokalen Community-Gruppen, um Ihre Aktivitäten zu steigern. Vielleicht ist das die Partnerschaft mit einer trendigen Kaffeemarke oder die Gewinnung lokaler Influencer. 

3

Das Erlebnis sollte einprägsam sein. In Communities geht es darum, sich mit anderen zusammenzuschließen und wertgeschätzt zu werden. Marken, die coole und exklusive Erlebnisse oder Produkte bieten, werden am meisten davon profitieren. 

Trend 4

Verbraucher gehen achtsamer mit Technologie um

Wussten Sie, dass jede Minute 66.000 Instagram-Posts und 16.000 TikTok-Videos geteilt werden? Das ist ziemlich viel. Deshalb ist es kaum verwunderlich, dass sich die Menschen nach einem achtsameren Umgang mit Social-Media sehnen. 

In unserer Umfrage gaben 39 % der Marketer:innen an, dass es 2025 eine Verschiebung hin zu einer achtsameren Nutzung von Social Media geben wird und dass die Menschen wieder mehr „analog“ leben werden. Immer mehr Menschen sind gerne offline – dabei kann es sich um digitales Detox oder um das vollständige Abschalten handeln.  

Die Zahl der Autore, die online über Doomscrolling sprechen, ist vom 1. Oktober 2023 bis zum 30. September 2024 im Vergleich zu den vorherigen zwölf Monaten um über 50 % gestiegen. Die Menschen sind sich dieser negativen Angewohnheit bewusster und suchen Rat bei anderen, wie sie achtsamer sein können. 

Eine neue Lösung für eine achtsamere Telefonnutzung ist das „Dumb-Phone“. Dieser Begriff beschreibt Mobiltelefone, die nur grundlegende Funktionen wie Anrufe und SMS anbieten – und vor allem haben sie keinen Internetzugang. Die Online-Unterhaltungen über „Dumb-Phones“ stiegen vom 1. Oktober 2023 bis zum 30. September 2024 im Vergleich zu den vorherigen zwölf Monaten um 43 %. Und die Generation Z beteiligte sich häufiger an diesen Gesprächen als jede andere Generation. 

Das ist kein völlig neuer Trend, da die Ästhetik der 90er Jahre und des Jahres 2000 in der letzten Zeit die Unterhaltung, Mode und Technologie beeinflusst hat. Aber jetzt gehen die Verbraucher noch einen Schritt weiter und verfolgen einen achtsameren Umgang mit Technologie – sozusagen ein Gegenmittel gegen das „chronische Online-sein“.  

Im Jahr 2025 werden Verbraucher und Marken weiter damit experimentieren, achtsamer mit Social Media und Technologie umzugehen, wie sie ältere Technologien nutzen können, um einen Hauch von Nostalgie und Unterhaltung zu erleben, wie sie die digitale mit der realen Welt verbinden können. 

Markenbeispiele

HMD setzt auf digitales Detox  

HMD hat sich mit Barbie zusammengetan, um Verbrauchern zu helfen, offline zu gehen. Die Marken haben ein rosa Flip-Phone im Retro-Stil herausgebracht – ohne Zugang zu Social Media – um Verbrauchern dabei zu helfen, ihre Bildschirmzeit zu reduzieren. HMD promotet das Klapptelefon als eine Möglichkeit für Menschen, ein besseres Leben zu führen und Urlaub von ihren Smartphones zu machen. Außerdem hat es viele Accessoires und Gadgets, die Barbie-Fans lieben werden. 

Die New York Public Library veranstaltet eine Party  

Zusammen mit der Reading Rhythms Community veranstaltet die New York Public Library regelmäßig Lesepartys. Dafür trifft man sich, um mit Freunden oder Fremden zu lesen und in entspannter Atmosphäse bei netter Musik über das Gelesene zu sprechen. Dies bietet den Menschen einen Ort, an dem sie sich mit anderen austauschen können, und ermutigt gleichzeitig die Menschen dazu, regelmäßig die Bibliothek zu besuchen. 

Tamagotchi eröffnet seinen ersten Store in Großbritannien 

Tamagotchi hat ein unerwartetes Comeback erlebt. Dieses virtuelle Haustier der 90er Jahre, das vor Jahrzehnten der letzte Schrei war, ist so beliebt geworden, dass in Großbritannien ein Store eröffnet wurde. Das Wiederaufleben dieses beliebten Spielzeugs und seine minimale Technologie beweisen, dass die Verbraucher 2025 zu mehr Nostalgie tendieren. 

Tipps für Marketer:innen

1

Bieten Sie Ihrer Community mehr Offline-Erlebnisse. Bauen Sie eine bessere Beziehung zu Ihrer Community auf, indem Sie ihnen Offline-Erlebnisse und -Events anbieten. Verbraucher sehnen sich nach Beziehungen im echten Leben – nicht nur zu anderen, sondern auch zu Marken.  

2

Setzen Sie auf Lo-Fi-Inhalte. Die Verbraucher sind überreizt. Es wird Zeit, dass Marken Lo-Fi-Inhalte anbieten, die entspannend, unterhaltsam oder lehrreich sind und die man genießen kann, ohne auf einen Bildschirm zu starren. 

3

Nutzen Sie die Nostalgie. Sie können vom Nostalgie-Trend profitieren, indem Sie Inhalte produzieren, die uns an die Vergangenheit erinnern, sei es durch die Verwendung von 90er-Jahre-Musik in Ihren Inhalten oder die Erstellung von Fotos und Videos mit einer Polaroid-ähnlichen Optik. 

Trend 5

Marketer:innen möchten KI nutzen, ohne die Authentizität zu beeinträchtigen 

KI ist kein Trend mehr – sie ist ein Werkzeug, mit dem sich Marketer auseinandersetzen müssen. Doch die Balance zwischen KI und Authentizität ist entscheidend, um eine gute Verbindung zu Ihren Kunden herzustellen. 

71 % der Marketer:innen sind davon überzeugt, dass die Herausforderungen bei der Nutzung von KI, ohne dabei den „menschlichen Touch“ zu verlieren, 2025 ein einflussreicher Trend sein werden. Es ist ein Thema, das immer wieder aufkommt und viele Marketer:innen versuchen herauszufinden, wie KI-beeinflusstes Marketing die Markenauthentizität ergänzen kann – anstatt ihr zu widersprechen. 

Wir gehen davon aus, dass dies ein Thema ist, worüber die Marketer:innen auch 2025 sprechen werden.  Diejenigen, die mit ihrer KI-Implementierung zurückbleiben, werden experimentieren müssen, und Innovatoren werden weiterhin vorantreiben, was mit der Technologie möglich ist. 

Einige sagen voraus, dass es eine Gegenreaktion auf KI-generierte Inhalte oder Interaktionen geben wird, was sicherlich in einigen Bereichen der Fall sein wird. Dies könnte sich in einem schlechten Kundenservice mit schlecht vorbereiteten KI-basierten Chatbots niederschlagen, in der Wut über den vermeintlichen Ersatz von Kreativen durch KI und in dem Drang zu menschlicheren Interaktionen. 

Es stellt sich die Frage für Marketer:innen aller Branchen: Wie holen Sie das Beste aus beiden Welten heraus? Wie nutzen Sie die Fülle und Effizienz, die KI bieten kann, während Sie gleichzeitig Ihre Interaktionen sympathisch und authentisch gestalten?  Aus den Gesprächen über KI und Marketing sowie aus den anderen Trends in diesem Bericht wird deutlich, dass Authentizität, Verbundenheit und Vertrauen nicht verhandelbar sind. 

Markenbeispiele

eToro bringt sich mit einer KI-generierten Werbung ins Gespräch  

Die Handels- und Investitionsplattform eToro trieb das KI-generierte Marketing auf die Spitze und veröffentlichte 2024 eine komplett KI-generierte Werbung. eToro sagte, dass die Verwendung von KI „uns die Freiheit gab, zu träumen, zu iterieren und während des Bearbeitungsprozesses weitere Elemente hinzuzufügen.“ Die Werbung war ein mutiger Schritt – trotz der Transparenz im Hinblick auf die KI-generierte Natur ist sie möglicherweise etwas zu weit von der Authentizität entfernt. 

Escherman hat untersucht, inwiefern KI die Kreativität mit einer menschlichen Note fördern kann 

Die KI-gesteuerte digitale Kommunikationsberatung Escherman veranstaltete kürzlich ein Webinar mit Brandwatch. Dabei ging es um die KI-Fähigkeiten, die Marketer:innen entwickeln müssen. Während einige Marketer:innen ihren Ärger über den Einsatz von KI im kreativen Prozess äußern, sprach Escherman über die Vorteile von KI für die Kreativität und darüber, wie intelligente Prompts Marketer:innen dabei helfen können, kreativer zu sein.  

Tipps für Marketer:innen

1

Bei der Nutzung von KI geht es nicht darum, das KI die Kontrolle übernimmt. Überlegen Sie genau, welche Aufgaben und Prozesse die KI für Sie erledigen soll. Wenn Kreativität etwas ist, was Sie gern machen und gut können, sollten Sie das nicht an eine Maschine abgeben. 

2

Berücksichtigen Sie Ihre Kunden. Wenn Sie KI eine Aufgabe übernehmen lassen, stellen Sie sicher, dass Sie ihr den Kontext geben, den sie benötigt, um eine gute Erfahrung für die Zielgruppe zu schaffen, die das Ergebnis sieht. In der Informatik würde man sagen: „Die Qualität der Ausgabe wird von der Qualität der Eingabe bestimmt.“

3

Hören Sie auf Ihre Zielgruppe. Wenn Sie wegen Ihrer KI kritisiert werden (sei es im Marketing, im Kundenservice oder anderswo), sollten Sie diesen Aspekt verbessern, bevor er das Markenvertrauen gefährdet.

Trend 6

Veränderungen bei Suchanbietern treiben Verbraucher zu alternativen Informationswegen

2024 wurde Social Media zu einer beliebten Suchmaschine. Durch KI wird das Suchverhalten der Verbraucher jetzt noch komplexer. 

Generative KI verändert die Art und Weise, wie Verbraucher mit der Suche interagieren. KI-gestützte Tools wie SGE (Search Generative Experience) können jetzt schnell und übersichtlich Übersichten über Suchthemen erstellen, ohne dass die Nutzer auf einzelne Webseiten klicken müssen. 

„Im Vergleich zur herkömmlichen Suchmaschinenoptimierung wird sich der Wandel hin zur generativen Suchmaschinenoptimierung vollziehen.“

– Yong Yau Goh, Chief Marketing Officer der AWHL Group

Diese Art der Suche kann sehr bequem sein, aber sie kann auch zu ungenauen oder irrelevanten Ergebnissen führen, sodass die Verbraucher dazu gezwungen sind mehr Zeit für die Suche aufzuwendenund andere Wege finden müssen, um Antworten zu erhalten.  

Tatsächlich werden TikTok und Reddit zusammen mit ChatGPT zunehmend mit der Suche in Online-Unterhaltungen in Verbindung gebracht.

In unserem jüngsten Bericht über Gesundheit und Wohlbefinden haben wir hervorgehoben, dass Verbraucher zunehmend KI-Tools wie ChatGPT nutzen, um nach Informationen zu suchen, die bei der Selbstdiagnose und Selbstbehandlung helfen. Die Gespräche über diese Themen stiegen zwischen dem 1. August 2023 und dem 31. Juli 2024 im Vergleich zu den vorherigen zwölf Monaten um 50 % an.  

Und in unserer Umfrage stimmen 40 % der Marketer:innen zu, dass die Online-Suche 2025 zu Problemen führen wird, da die Verbraucher nach neuen Informationsquellen suchen werden.  All dies deutet letztlich auf ein Umdenken in Bezug auf die Suchoptimierung hin. 

Die Optimierung für KI-generierte Suchergebnisse ist Teil dieses Umdenkens. Marken sollten auch das Bedürfnis der Verbraucher nach Authentizität und Vertrauenswürdigkeit berücksichtigen, die Peer-to-Peer-Empfehlungen bieten (siehe Trend 7 für weitere Informationen).  

Markenbeispiele

Die besten Monitorempfehlungen von Dell 

Auf der Suche nach dem „Besten 1440p-Monitor unter 500 USD“ bei Google haben wir einen Beitrag im Subreddit r/buildapc gefunden, der der Community genau diese Frage stellte. Der Top-Kommentar (mit 70 Upvotes und einer Reihe unterstützender Kommentare) empfiehlt einige spezifische Monitore von Dell. Dies ist ein großartiges Beispiel für eine spezifische Frage eines Verbrauchers, der echte und durchdachte Antworten von einer vertrauenswürdigen Community erhält und eine große Auswahl an Empfehlungen für Dell generiert.  

Tipps für Marketer:innen

Tipps für Marketer:innen

1

Optimieren und nutzen Sie Social Media für die Suche. Da Plattformen wie TikTok zu Suchzentren werden, müssen Marken sicherstellen, dass ihre Inhalte auf diesen Plattformen sichtbar sind. Um die Sichtbarkeit zu verbessern, können Marken beliebte Keywords und Hashtags verwenden und Social Media und plattformspezifische Trends nutzen.

2

Experimentieren Sie mit verschiedenen Inhaltstypen, Tools und Plattformen. Das Suchverhalten der Verbraucher ändert sich schnell und Marken müssen 2025 flexibel bleiben. Versuchen Sie, mit verschiedenen Inhaltsformaten, neuen Social-Media-Plattformen und relevanten Tools zu experimentieren.

3

Achten Sie besonders darauf, wo Ihre Verbraucher nach Informationen suchen. Es ist immer eine gute Idee, Online-Quellen auf Fragen zu überwachen, die Verbraucher über Ihre Marke oder Branche stellen. Viele wenden sich an Nischenforen oder an Mitmenschen, um Antworten zu erhalten, insbesondere wenn sie keine Antworten auf traditionelle Weise finden können.

Trend 7

Empfehlungen von Mitmenschen florieren 

Angesichts der Probleme bei der Suche und des Misstrauens, das offensichtlich von KI generierte Inhalte hervorrufen können, wenden sich Verbraucher an vertrauenswürdige Quellen – insbesondere wenn sie nach Ratschlägen zu Produkten und Dienstleistungen suchen. 

Unsere Umfrage zeigt, dass 45 % der Marketer:innen 2025 davon ausgehen, dass Verbraucher 2025 häufig nach Empfehlungen von anderen Mitmenschen suchen werden und sich dies zu einem Trend entwickeln wird. Wie sieht das dann aus? 

Erstens werden wir sehen, dass mehr Marken User Generated Content (UGC) und Employee Generated Content (EGC) nutzen. Soziale Profile sehen vielleicht nicht so aufpoliert aus, aber sie werden sich mit „Social Proof“ füllen, der die Vorzüge der Produkte, Dienstleistungen und Karrieremöglichkeiten der Marke anspricht. 

Zweitens werden die Marken versuchen, in bestehende Communities aufgenommen zu werden und Räume zu schaffen, in denen Fürsprecher (bezahlte oder anderweitig) glänzen können. 

Drittens werden wir Deinfluencing weiterhin als einen allgemeinen Trend in den sozialen Medien sehen. Viele Verbraucher, insbesondere die Generation Z, lehnen aggressives Marketing ab. Sie wenden sich dem bewussten Konsum zu, wie zum Beispiel der Suche nach günstigeren Alternativen oder sie handeln nach dem Motto „Weniger kaufen, besser kaufen“ – und halten andere von unnötigen Käufen ab.

Dieser Trend ist besonders auf TikTok weit verbreitet, wo Verbraucher über erschwingliche „Duplikate“ diskutieren, um ihrem Publikum zu helfen, Alternativen zu teuren oder ausverkauften Artikeln zu finden.  

Markenbeispiele

Peloton nutzt EGC und Markenbotschafter 

Peloton hat ein Peloton Ambassador-Programm gestartet, das Botschafter mit einem Publikum auswählt, das möglicherweise noch nicht auf der Peloton-Plattform ist. Auf diese Weise kann Peloton über „Peer-to-Peer“-Inhalte auf verschiedene Personengruppen zugreifen, die mit der Marke möglicherweise noch nicht vertraut sind. 

Pizza Hut verwendet UGC mit einem lokalen Pop-up-Erlebnis 

Pizza Hut hat ein privates Pizza Hut Restaurant für eine Person eröffnet, in dem glückliche Pizza-Liebhaber ihre eigene individuelle kleine Pizza in der Privatsphäre ihres eigenen Mini-Pizza Hut essen konnten – eine verkleinerte Version des Restaurants mit einem Stand, einem Tisch und einem Fenster. Dieses einzigartige VIP-Erlebnis soll ein Gefühl der Exklusivität schaffen, und Verbraucher, die dies ausprobieren konnten, haben das Erlebnis mit Fotos und Videos auf Social Media geteilt – wodurch die Marke mit positivem UGC überhäuft wurde.  

Tipps für Marketer:innen

Tipps für Marketer:innen

1

Ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter, Content-Ersteller zu werden. Mitarbeiter, die echte positive Erfahrungen und Momente hinter den Kulissen teilen, können dazu beitragen, das Arbeitgeberprofil Ihrer Marke zu verbessern.

2

Steigern Sie UGC durch die Schaffung einzigartiger und mitteilungswürdiger Erlebnisse. Unabhängig von Ihrer Branche können Sie einzigartige, exklusive und unvergessliche Erlebnisse für Ihre Zielgruppe schaffen, die sie mit anderen in den sozialen Medien teilen möchten, um Ihnen dabei zu helfen, eine organische Interaktion zu entwickeln. 

3

Halten Sie Ausschau nach „Duplikaten“. Wenn Ihr Produkt kopiert wird, müssen Sie einen besseren Weg finden, um die Verbraucher davon zu überzeugen, dass Ihre Version wirklich die beste Wahl ist.

Conclusion

Worauf sollten Marketer:innen 2025 achten?

Das Beste an den diesjährigen digitalen Marketingtrends ist, dass sie gut zusammen funktionieren.  

Die Probleme bei der Suche führen beispielsweise dazu, dass Verbraucher zu Peer-to-Peer-Inhalten tendieren, was wiederum die Marken dazu veranlasst, mutigere und besser teilbare Erlebnisse für Verbraucher zu schaffen. 

Außerdem suchen Verbraucher nach Gemeinschaft und achten mehr auf die Nutzung von Technik. Dies schafft die Grundlage für Marken, um sich auf lokaler Ebene zu engagieren oder sich auf andere innovative Weise zu vernetzen. 

Die Quintessenz

Drei letzte Tipps: 

1

Machen Sie es Verbrauchern leicht, sich für Ihre Marke zu begeistern

2

Setzen Sie auf Aktivitäten, ob es sich um ein Event handelt oder nicht 

3

Lernen Sie Ihre Verbraucher kennen: Wenn Sie sich nicht mit ihren Fragen, Wünschen, Problemen und Interessen auseinandersetzen, ist es an der Zeit, dass Sie damit anfangen.