[Neue Studie] - Reisen, Freizeit, Tourismus: Verbrauchertrends im Gastgewerbe

Wie verändert sich das Gespräch über Gastgewerbe und Reisen im Laufe der Zeit?
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Food & Beverage Report 2023

Was können wir aus Millionen von Online-Gesprächen über die neuesten Essens- und Getränketrends lernen?

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REPORTFood & Beverage Report 2023
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Wir haben mehr als 165 Millionen globale Online-Gespräche analysiert, um aktuelle kulinarische Trends, Ess- und Trinkgewohnheiten der Verbraucher:innen, Restauranterlebnisse und Erkenntnisse über Lebensmittellieferungen zu untersuchen.

Die letzten Jahre hatten große Auswirkungen auf die Essgewohnheiten und den Lebensmitteleinkauf der Verbraucher. Während der Pandemie experimentierten Verbraucher:innen in der Küche, und Lebensmittellieferungen wurden beliebt. Welche Trends bleiben bestehen und welche neuen Trendentwicklungen gibt es bei Essen und Trinken? 

In diesem Report behandeln wir Folgendes:

Wie reden wir online über Essen? 

Online-Gespräche rund um Lebensmittel nehmen ab

Im Vergleich zum letzten Jahr reden die Menschen online seltener über Essen. Vom 1. Juni 2022 bis zum 31. Mai 2023 sind die Erwähnungen im Vergleich zu den letzten 12 Monaten um 16 % zurückgegangen. Vor allem positive Erwähnungen sind um unglaubliche 45 % zurückgegangen. Angesichts der Inflation und rekordhohen Lebensmittelpreise mag es jedoch nicht verwunderlich sein, dass Lebensmittel für mehr Verbraucher:innen zu einer Last werden. 

Abscheu sticht als Emotion in Online-Gesprächen über Essen am stärksten hervor, gefolgt von Freude und dann Wut. Abscheu ist auch die einzige Emotion, die zugenommen hat; vom 1. Juni 2022 bis zum 31. Mai 2023 gab es 3 % mehr Erwähnungen als in den letzten 12 Monaten.

Was verursacht ein Gefühl von Abscheu im Zusammenhang mit Lebensmittelgesprächen online? Einige Verbraucher beschweren sich, dass sie bestimmte Lebensmittel aufgrund von Allergien oder Krankheiten nicht essen können oder dass sie bestimmte Lebensmittel aus ihrer Ernährung gestrichen haben, um ihre Essgewohnheiten zu verbessern. Geschmack ist ein weiterer wichtiger Faktor. Verbraucher:innen zeigen Abscheu vor Lebensmitteln, die sie nicht mögen, oder sie teilen schlechte Erfahrungen mit bestimmten Produkten.

Andererseits freuen sich Verbraucher:innen über positive Erfahrungen und teilen diese online. Einige der beliebtesten positiv besetzten Aktivitäten sind Essen in Restaurants, gemeinsame Mahlzeiten mit Familie und Freunden oder Gespräche über das Essen auf Reisen. Das am häufigsten positiv besprochene Essen ist Brunch. Gespräche rund um den Brunch haben die meisten positiven Erwähnungen.

Meistgenutzte Lebensmittel-Emojis  

Emoticons sind eine der bequemsten Möglichkeiten, um unsere Emotionen online auszudrücken. Seit Januar 2023 gibt es 3.363 Emoji, von denen 130 einen Bezug zu Lebensmitteln haben. 

Welches Lebensmittel-Emoji ist das beliebteste in Online-Gesprächen über Ernährung und Essen?

Top 10 Lebensmittel-Emojis:

  1. 🌱 (oft in Posts über vegane und gesunde Lebensmittel erwähnt)
  2. 🍕 (in Gesprächen über Pizzabestellungen und Pizzaessen, insbesondere in Italien)
  3. 🍔 (vorrangig in Posts über das Essen in Restaurants)
  4. 🥗 (oft in Gesprächen rund um das Mittagessen hinzugefügt)
  5. ☕ (dieses Emoji ist auf Twitter sehr beliebt)
  6. 🍓 (Obst-Emojis werden häufig in Posts über gesunde Lebensmittel und Lifestyles verwendet)
  7. 🍌 (ein weiteres gesundes Lifestyle-Emoji)
  8. 🍎 (und noch eines)
  9. 🎂 (beliebt bei Glückwünschen zum Geburtstag, wird aber auch für Hochzeitstorten verwendet)
  10. 🍰 (vorrangig in Posts über Süßspeisen und Frühstück)

Das Top Food-Emoji in positiven Gesprächen ist die Geburtstagstorte als Glückwunsch zum Geburtstag, aber auch für die eigene Geburtstagsfeier. Ein Blick auf die Generationen zeigt Unterschiede auf: Während das Top Food-Emoji von Babyboomern eine Tasse Kaffee ist, ist es für Generation X ein Steak und bei den Millennials und der Generation Z ein Stück Pizza. 

Top Food-Emojis in verschiedenen Sprachen und Standorten:

  • USA: 🍕
  • UK: 🍕
  • APAC-Region: 🍰
  • Französisch: 🌱
  • Deutsch: 🌱
  • Spanisch: 🍕

Instagram-Beitrag mit 🌱 Emoji

Tweet mit 🍕 Emoji

Instagram-Beitrag mit 🍔 Emoji

Top Hashtags 

Hashtags sind ein weiteres wichtiges Online-Kommunikationsmittel. Sie bieten einen schnellen Einblick in den Beitrag und erleichtern es Social-Media-Nutzern, die dem Account nicht folgen, aber an dem Thema interessiert sind, den Beitrag zu finden.

Bei den Hashtags, die in Unterhaltungen über Lebensmittel verwendet werden, steht #vegan ganz oben. Die Top 10 beinhalten Hashtags, die einen gesunden und veganen Lifestyle fördern. Interessanterweise ist der zweitbeliebteste Hashtag Reisen, ein Hashtag, der nicht direkt mit Essen zu tun hat. Es ist auch der Hashtag, dessen Nutzung im analysierten Zeitraum am meisten zunahm. Das sind pandemiebedingte Auswirkungen, da Verbraucher:innen 2021 selbstverständlich nicht viel reisen konnten. Dies hat sich 2022 geändert, und wir konnten viel mehr Social Media Posts zu Essen und Reisen beobachten.

Es überrascht nicht, dass Instagram die Top-Plattform für den Hashtag #travel ist. Wenn wir die Untersuchung fortsetzen, erkennen wir, dass in #travel-Posts der Hashtag #pizza am häufigsten verwendet wird. Dies zeigt, dass das beliebteste Essen für Reisende aus Käse besteht und mit „za“ endet. Posts mit dem Hashtag #travel sind hauptsächlich auf Instagram zu finden. Wenn man sich die am meisten genannten Reiseziele ansieht, sind dies Italien, Kanada, Griechenland und die Karibikinseln.

Instagram-Beitrag über Reisen in Italien und Pizzaessen

Welche Lebensmittel werden am meisten fotografiert?

Apropos Instagram: Visuals sind ein wesentlicher Bestandteil von Lebensmittelgesprächen. Wer schaut sich nicht gerne ein leckeres Essen an? Mithilfe unseres Bildanalyse-Tools Image Insights haben wir die in Online-Lebensmittelgesprächen geposteten Bilder analysiert, um das am häufigsten fotografierte Essen zu finden. 

Zubereitete Gerichte, Fleisch, Gemüse, Süßspeisen und Backwaren sind die am meisten fotografierten Lebensmittel. Bilder von zubereiteten Gerichten beinhalten meistens Gemüse, Obst oder Salat. Fleischgerichte haben meistens frittierte Beilagen.

Beitrag mit einem Bild eines zubereiteten Gerichts:

Beitrag mit einem Bild von Fleisch:

Beitrag mit einem Bild von Gemüse:

Top Food-Trends  

Genau wie alle anderen Trends, sind auch Food-Trends im Kommen und Gehen, und Social Media beeinflusst zunehmend, welche Trends viral gehen und von den Verbrauchern aufgegriffen und ausprobiert werden. TikTok spielt bei dieser Trendentwicklung eine größere Rolle als noch vor wenigen Jahren. 

Food-Trends, die auf TikTok viral gehen, verbreiten sich rasant auf andere soziale Medien. So eroberte beispielsweise der berühmte Trend der gebackenen Feta-Pasta Social Media 2021 im Sturm. Auf TikTok wurden gebackene Feta-Pasta-Videos über 213 Millionen Mal angesehen. Videos auf YouTube wurden millionenfach angesehen, und laut BuzzSumo wurden seit 2021 fast 1.550 Artikel über gebackene Feta-Pasta mit insgesamt fast 1,08 Millionen Engagements veröffentlicht. Zahlreiche Food-Trends vom Cloud Bread über Charcuterie Boards bis hin zu Pasta-Chips gingen auf TikTok viral, und das wird sich erwartungsgemäß in den kommenden Monaten und Jahren fortsetzen.

Welche Lebensmittel sind beliebt? Wir haben uns die Social-Media-Gespräche angesehen.

Bowls sind immer noch beliebt

Ästhetik spielt immer noch eine wichtige Rolle dabei, ob wir ein Gericht lecker finden. Daher ist es nicht überraschend, dass Bowls auf der Liste der Food-Trends ganz oben stehen. Bei Bowls dreht sich alles um Ästhetik. Bowls bezeichnen keine bestimmte Art von Zutaten, sondern die Präsentation der Zutaten in einer Schale. Sie können zum Frühstück, Mittagessen oder Abendessen serviert werden. Sie können süß oder herzhaft sein. Es gibt Smoothie Bowls, Haferflocken-Bowls, Poke Bowls, Burrito Bowls oder Buddha Bowls. Die Optionen sind unbegrenzt, weshalb Bowls ein Food-Trend sind, der keine Anzeichen von Abschwächung zeigt.

Bowls sind als Abendessen am beliebtesten, gefolgt vom Frühstück. Smoothie Bowls, Poke Bowls und Reis-Bowls sind die am häufigsten genannten Arten von Bowls in Online-Gesprächen.

Regionale Unterschiede in Online-Gesprächen über Food-Trends 

Eine sprachen- und standortübergreifende Untersuchung zeigt einige interessante Unterschiede in der Art und Weise, wie Menschen über verschiedene Food-Trends sprechen:

Während Bowls in den USA, im Vereinigten Königreich und den französischsprachigen Ländern der Top-Food-Trend in den Online-Gesprächen der Verbraucher:innen sind, stehen in den deutschsprachigen und APAC-Ländern Vorspeisen an erster Stelle. Ramen ist in spanischsprachigen Ländern ein Favorit, und Verbraucher:innen im Vereinigten Königreich sprechen mehr über Porridge als in anderen Ländern, was es zum am zweithäufigsten diskutierten Food-Trend in ihren Gesprächen macht.

Die unsterbliche Liebe für Charcuterie Boards

Vorspeisen sind nach Bowls der am zweithäufigsten besprochene Food-Trend. Vorspeisen und Hors d'oeuvres sind beliebte Optionen in Restaurants und auf Partys. Vorspeisen sind in der Lebensmittelwelt nichts Neues, aber warum sind Vorspeisen in den Food-Gesprächen der Verbraucher:innen heutzutage so beliebt?

Die wichtigsten Vorspeisen, die in Online-Gesprächen erwähnt werden, sind Vorspeisen mit Hühnchen, Brot oder Käse. Käseplatten und Käseteller gehören zu den beliebtesten Optionen. Charcuterie bzw. Aufschnittteller kamen 2022 stark an und sind auch 2023 immer noch ein großer Trend.

TikTok-Videos mit dem Hashtag #charcuterieboard wurden zum Zeitpunkt dieses Textes 1,6 Milliarden Mal angesehen und fast 400.000 Menschen haben im letzten Jahr online darüber gesprochen. Das Subreddit auf Reddit hat über 38.000 Mitglieder, die ihre Ideen zu Charcuterie Boards teilen.

Laut Online-Gesprächen sind dies die beliebtesten Lebensmittel für Charcuterie Boards: 

  • Käse – 98.000 Erwähnungen
  • Gemüse – 40.000 Erwähnungen
  • Fleisch – 22.000 Erwähnungen
  • Obst – 20.000 Erwähnungen
  • Süßspeisen – 11.000 Erwähnungen

Während Online-Gespräche über Käseplatten im vergangenen Jahr zurückgegangen sind, sind die Erwähnungen von Butter Boards um über 180 % und von Dessert Boards um 136 % gestiegen. Butter Boards bestehen aus unterschiedlichen Butterarten, die oft mit Knoblauch oder Kräutern aromatisiert und mit Brot oder Crackern serviert werden. Schokolade ist für Dessert Boards am beliebtesten. Von mit Schokolade überzogenem Obst über Kekse bis hin zu Pralinen – für Naschkatzen steht viel zur Auswahl.

Instagram-Beiträge über Käseplatten:

Tweet über Butter Boards:

Instagram-Beitrag über Dessert Boards:

Verbraucher sind bei ihrer Food-Präsentation gerne kreativ. Wie wir beim Bowl-Trend oben gesehen haben, sind Charcuterie Boards eine visuell beeindruckende Weise, Essen zu servieren. Und die Verbraucher scheinen immer noch sehr beeindruckt zu sein. Und das, obwohl ein Tweet darauf hinweist, dass der Charcuterie-Hype zu weit gegangen ist, wenn die Leute das Wort Charcuterie für Essen verwenden, das nicht zu Charcuterie gehört, wie Desserts oder Gemüse.

Pilze, die Alleskönner

Pilze sind ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung, was sich auch aus Online-Gesprächen ablesen lässt, in denen Verbraucher über Pilze als Teil veganer Gerichte oder in Kombination mit Hühnchen, Kartoffeln oder Reis sprechen. Austernpilze sind ein beliebter Fleischersatz, und Enoki-Pilze sind auf TikTok beliebt, insbesondere in Mukbang-Videos (Menschen, die große Mengen essen) oder ASMR-Videos, die den Klang von Kauen, Hacken und dem Zerbröseln von Pilzen zeigen.

Ein weiterer Trend, der in letzter Zeit in den Vordergrund gerückt ist, ist Pilzkaffee. Verbraucher wechseln von normalem Kaffee zu Pilzkaffee, um etwas Neues auszuprobieren oder den gesundheitlichen Nutzen zu genießen. Laut Google Trends stieg das Suchinteresse nach Pilzkaffee Ende 2022 und erreichte im März 2023 ein Fünf-Jahres-Hoch.

TikTok-Videos über Pilzkaffee wurden 37 Millionen Mal angesehen (Stand Juni 2023). Die Anzahl der Menschen, die online über Pilzkaffee sprechen, stieg vom 1. Juni 2022 bis zum 31. Mai 2023 um 35 %, wobei die Erwähnungen im Vergleich zu den letzten 12 Monaten um 44 % gestiegen sind.

Da 52 % der stimmungsbedingten Erwähnungen positiv und 48 % negativ ausfallen, haben wir hier ein polarisierendes Thema. In positiven Gesprächen sagen Verbraucher, dass sie Pilzkaffee aus gesundheitlichen Gründen trinken oder ihren Koffeinkonsum reduzieren und dennoch einen Energieschub erleben möchten. Nicht allen Verbrauchern schmeckt der Pilzkaffee, was in negativen Gesprächen auch häufig angesprochen wird. Andere sagen, dass Pilzkaffee nichts mit Kaffee zu tun hat und dass der Name irreführend ist.

Wie wir später bei den neuesten Getränketrends sehen werden, experimentieren Verbraucher gerne und probieren neue Dinge aus. Pilzkaffee ist eine Alternative für diejenigen, die ihren Kaffeekonsum reduzieren möchten, entweder weil sie weniger koffeinabhängig sein möchten oder weil sie nach dem Trinken von normalem Kaffee Magenprobleme haben. Es ist schwer zu sagen, ob dieser Trend anhalten oder schnell verblassen wird, aber aktuell ist er noch ein beliebtes Thema.

Fermentieren, fermentieren, fermentieren

Ähnlich wie Bowls ist Gärung ein Food-Trend, den es seit einigen Jahren gibt. Während der Pandemie experimentierten Verbraucher mit Sauerteig (der natürlich auch gärt), und seitdem schwören Liebhaber eines gesunden Lifestyles auf Kefir und Kombucha. Online-Gespräche rund um die Fermentation oder Gärung sehen das Wiederaufleben alteingesessener fermentierter Lebensmittel wie Sauerkraut und Kimchi sowie völlig neuer Gerichte. Letztes Jahr beispielsweise wurde eingelegter Knoblauch zum Renner mit #pickledgarlic TikTok-Videos, die über 309 Millionen Mal angesehen wurden.

In Online-Gesprächen über Fermentation sind „saure Gurken“, „Kimchi“ und „Sauerteig“ die drei am meisten besprochenen Themen. Ein neuer Trend, der in letzter Zeit in den Vordergrund gerückt ist, ist Gochujang, eine koreanische Chilipaste aus fermentierten Sojabohnen. Die Popularität von K-Pop und koreanischen Filmen und TV-Shows hat auch die Popularität der koreanischen Küche befeuert, und Gerichte wie Bibimbap (gemischter Reis mit Gemüse) oder Tteokbokki (würzige Reiskuchen) verbreiten sich außerhalb Koreas.

Laut Google Trends erreichte das Suchinteresse nach Gochujang im April 2023 ein Fünf-Jahres-Hoch, und die US-Verkäufe von Reiskuchen, die in Tteokbokki verwendet werden, stiegen im vergangenen Jahr um 450 %. Bereits seit Anfang dieses Jahres ist die Anzahl der Menschen, die online über Gochujang sprechen, um 18 % gestiegen. Freude steht als Emotion in diesen Gesprächen an erster Stelle. Gängige Ausdrücke, die in freudigen Erwähnungen von Gochujang verwendet werden, sind „köstlich“, „fantastisch“ oder „lieben“. Verbraucher haben Spaß, traditionelle koreanische Gerichte auszuprobieren oder die Chilipaste bei der Zubereitung von Speisen anderer Küchen einzusetzen.

Laut Online-Gesprächen genießen sie es am meisten, Gochujang in Reis, Hühnchen, Knoblauch, Kimchi, Sesamöl und Tofu einzurühren. Gochujang in Pasta- oder BBQ-Sauce oder zum Würzen von Suppen sind einige beliebte Beispiele dafür, wie Verbraucher das dickflüssige, klebrige Gewürz in ihre Küche integrieren. Es gibt sogar ein Rezept für Gochujang-Karamellplätzchen, das viral gegangen ist.

Verbraucher lieben es, in der Küche zu experimentieren, und Gochujang ermöglicht es ihnen, ihren Gerichten einen Kick und eine geschmacksintensive Note zu verleihen. Wir werden wahrscheinlich in Zukunft noch mehr Experimente wie diese sehen.

Top Getränketrends

Was trendet in der Getränkewelt ? In Online-Gesprächen über alkoholfreie Getränke ist Kaffee bei weitem das am meisten besprochene Getränk. Tee und Saft stehen an zweiter und dritter Stelle.

Kaffee ist gemeinsam mit heißer Schokolade auch das Getränk, das am meisten mit Freude besprochen wird. In diesen freudigen Gesprächen verbinden Verbraucher einen guten Morgen und einen angenehmen Start in den Tag mit einer Tasse Kaffee.

Generationsunterschiede beim Kaffeetrinken 

Kaffee ist nicht bei allen Generationen gleichermaßen beliebt. Während die Kaffee-Unterhaltung den höchsten Prozentsatz an Erwähnungen bei Babyboomern und der Generation X aufweist, verzeichnet sie bei der Generation Z auch den niedrigsten Prozentsatz an Erwähnungen aller analysierten Getränke. In einer YouGov-Umfrage gaben 46 % der britischen Verbraucher:innen der Generation Z an, dass sie zu Hause oder auf der Arbeit nie Kaffee trinken, verglichen mit 31 % der Generation X und 24 % der Babyboomer.

Babyboomer besprechen, dass sie ihren Kaffee schwarz oder mit Zucker oder Milch trinken. Die Generation Z bevorzugt Eiskaffee und spricht eher über den Besuch von Cafés. Sie sprechen auch viel negativer über das Thema als Babyboomer. Von den stimmungsbedingten Kaffee-Erwähnungen der Generation Z sind 50 % negativ, während nur 31 % der Kaffee-Gespräche der Babyboomer negativ sind. Personen der Generation Z sprechen eher darüber, dass sie Kaffee nicht mögen oder Schlafprobleme haben und deshalb nur morgens Kaffee trinken können.

Die Popularität von Energy Drinks

Energy Drinks gibt es schon eine ganze Weile. Dennoch stieg die Anzahl der Menschen, die online über Energy Drinks sprechen, vom 1. Juni 2022 bis zum 31. Mai 2022 im Vergleich zu den letzten 12 Monaten um 18 %. Das Suchinteresse nach Energy Drinks erreichte im Juli 2022 ein Fünf-Jahres-Hoch. Nach einem Rückgang ist das Interesse seit Anfang 2023 wieder gestiegen.

Die Generation Z interessiert sich besonders für Energy Drinks. Nach Bubble Tea haben Energy Drinks bei der Generation Z den höchsten Prozentsatz an Erwähnungen aller analysierten alkoholfreien Getränke. 51 % der Erwähnungen von Bubble Tea stammen aus der Generation Z, gefolgt von 43 % von Energy Drinks. 

In dem Zusammenhang sollte beachtet werden, dass Gespräche über Energy Drinks meist einen negativen Ton anschlagen. Tatsächlich sind etwa 44 % aller Diskussionen rund um Energy Drinks negativ. Darüber hinaus stechen Energy Drinks im Vergleich zu anderen analysierten Getränken mit dem höchsten Prozentsatz an wütenden Erwähnungen hervor, was 21 % der emotional kategorisierten Diskussionen ausmacht, die Wut zum Ausdruck bringen. Dies wirft die Frage auf: Welche Faktoren tragen zu dieser Frustration bei?

Um besser zu verstehen, was Verbraucher an Energy Drinks mögen oder nicht mögen, haben wir Verbraucherbewertungen beliebter Energy Drinks mithilfe von Brandwatch Reviews analysiert.

Verbraucher loben Energy Drinks, wenn ihre Erwartungen erfüllt oder übertroffen werden. Andere positive Themen sind Geschmack und Preis. Interessanterweise sind Bewertungen, die „Dosen“ erwähnen, über 50 % negativ. Verbraucher, die Dosen in ihren Bewertungen erwähnen, beschweren sich über schlechte Verpackung und während des Transports beschädigte Dosen. Andere sagen, dass der Karton Dosen, den sie bestellt haben, den Preis nicht wert war. Negative Erfahrungen mit dem Versand und beschädigten Produkten können Verbraucher:innen zu anderen Marken führen und andere Verbraucher:innen vom Kauf abhalten.

Der aromatisierte Wasser-Hype

Für eine gesunde Lebensweise ist es wichtig, viel Wasser zu trinken. Das ist nichts Neues, aber klares Wasser kann schnell langweilig werden. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es einen neuen TikTok-Trend gibt: Wasser des Tages. 

Videos mit dem Hashtag #WaterTok teilen „Wasserrezepte“ für aromatisiertes, kalorienfreies Wasser, um die Wasseraufnahme zu steigern. Die Leute mischen Pulver und Sirup in großen Krügen, um Getränke wie „Geburtstagstorte“ oder „Meerjungfrauenwasser“ zu kreieren, und diese Videos wurden fast 380 Millionen Mal angesehen. Das Suchinteresse nach Wasser und Aromen erreichte Mitte April 2023 laut Google Trends ein Fünf-Jahres-Hoch. 

Offensichtlich dreht es sich bei der Online-Unterhaltung zum Thema Wasser nicht nur um Meerjungfrauen-Drinks mit Zitronengeschmack und hydrierende Elektrolytmischungen. Da 53 % aller emotional kategorisierten Erwähnungen rund um Wasser mit Abscheu zu tun haben, verzeichnen Gespräche über Wasser den höchsten Prozentsatz an Abscheuerwähnungen aller analysierten alkoholfreien Getränke. Diese Emotion beruht auf einer Reihe von Dingen. Einige Menschen beschweren sich darüber, dass sie keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Andere erwähnen Wasser in Gesprächen über Krankheiten, insbesondere, da sie mehr Wasser trinken müssen oder anderen empfehlen, dies zu tun. Eine andere Gruppe sagt aus, dass es ihnen schwerfällt, genug Wasser zu trinken, weil sie es entweder vergessen oder den Geschmack von klarem Wasser nicht mögen.

Die Aromatisierung erleichtert es Menschen, die oft nicht genug Wasser trinken, und macht es auch geschmacklich interessanter, ohne zu kohlensäurehaltigen gezuckerten Getränken zu wechseln. Und Verbraucher zeigen Interesse. Online-Diskussionen über aromatisiertes Wasser sind in den letzten 12 Monaten um 20 % gestiegen. Verbraucher:innen teilen ihre Ideen, wie sie ihrer täglichen Wasseraufnahme durch Zugabe von Saft, Obst oder Sirup Geschmack verleihen können. Laut Online-Gesprächen sind die beliebtesten Aromen Zitrone, Erdbeere, Orange und Kokosnuss.

Während der Watertok-Trend Verbraucher:innen dazu bringt, über den gesundheitlichen Nutzen von Siruppaketen und den Missbrauch von aromatisiertem Wasser zu sprechen, muss der Trend, Wasser zu aromatisieren, nicht über künstliche Zutaten erfolgen, wie ein Twitter-Nutzer betont:

Die nüchtern-neugierige Bewegung 

Jüngere Generationen trinken aus verschiedenen Gründen weniger Alkohol, einschließlich aufgrund gesundheitlicher Bedenken, um Geld zu sparen, und aufgrund einer veränderten Wahrnehmung, dass keinen Alkohol benötigt wird, um Spaß auf einer Party zu haben. Laut Nielsen UK sanken die Alkoholverkäufe im Vereinigten Königreich 2022 im Vergleich zu 2021 um 9 %, und der Umsatz aus alkoholfreien oder alkoholarmen Getränken stieg um 3 %.

Besonders in den westlichen Ländern entscheidet sich ein beachtlicher Teil der Generation Z, nüchtern zu bleiben, und der Trend zeigt bisher keine Anzeichen, dass er nachlässt. Immer mehr Prominente erweitern ihre Getränkemarken um alkoholfreie Alternativen wie Energy Drinks und Mocktails.

Die Anzahl der Menschen, die online über Mocktails sprechen, stieg vom 1. Juni 2022 bis zum 31. Mai 2022 im Vergleich zu den letzten 12 Monaten um 14 %.

Der beliebteste Tag für den Konsum von Mocktails ist Freitag. Im Durchschnitt finden Online-Gespräche über Mocktails an diesem Wochentag am häufigsten statt. 

Laut Online-Gesprächen sind dies die drei beliebtesten Mocktail-Versionen:

  • Mojitos, mit 3.600 Erwähnungen
  • Margaritas, mit 2.500 Erwähnungen
  • Martinis, mit 1.600 Erwähnungen 

Insgesamt sind die Gespräche überwiegend positiv. Von den stimmungsbedingten Erwähnungen sind 74 % positiv. In diesen Gesprächen erzählen Verbraucher:innen davon, in Restaurants oder auf Partys als Teil ihrer veganen Ernährung Mocktails zu trinken. Sie loben den Geschmack und sind erfreut, dass es bei Veranstaltungen und Restaurants eine größere alkoholfreie Auswahl gibt.

In den negativen Gesprächen kritisieren Verbraucher:innen die begrenzten Möglichkeiten von alkoholfreien Cocktails oder zeigen sich unzufrieden mit dem Geschmack. Andere Verbraucher:innen beschweren sich darüber, dass der Preis für Mocktails fast so hoch ist wie für normale Cocktails. Dies gibt den Getränkemarken die Möglichkeit, eine größere Vielfalt an Mocktails zu vernünftigen Preisen anzubieten, um auf Alkohol verzichtende Verbraucher anzuwerben.

Was die regionalen Unterschiede angeht, nahmen die Mocktail-Gespräche in allen analysierten Regionen mit Ausnahme vom Vereinigten Königreich und der APAC-Region zu. Dort gingen Online-Gespräche und die Anzahl der Menschen, die über das Thema sprachen, zurück. Allerdings sind die APAC-Region und das Vereinigte Königreich auch die Regionen, die am positivsten über Mocktails sprechen (83 % bzw. 82 % der Erwähnungen sind positiv). Im Vergleich dazu ist die Einstellung in Spanien und den USA gegenüber alkoholfreien Getränken am seltensten positiv (65 % und 69 % der Erwähnungen sind positiv).

Die Essenssituation im Jahr 2023

Generation Z und Millennials lieben Snacks

Das Abendessen ist die beliebteste Mahlzeit in Essensgesprächen. Nach dem Abendessen sind das Frühstück und das Mittagessen die zweit- bzw. drittbeliebtesten Mahlzeiten. Weltweit gibt es einige Unterschiede in Essensgesprächen. Während das Abendessen in Essensgesprächen insgesamt an der Spitze steht, sprechen deutschsprachige Menschen am meisten über das Frühstück, und spanischsprachige Menschen posten am meisten über das Mittagessen. 

Da die Online-Essensgespräche im Allgemeinen abgenommen haben, sind alle Essensgespräche weniger geworden. Mit einer Ausnahme: Dem Snack-Gespräch. Erwähnungen von Snacks bleiben auf demselben Niveau. Generation Z und Millennials sprechen häufiger über Snacks als Generation X und die Babyboomer.

Während der Pandemie nahm der Snack-Verzehr zu. Wahrscheinlich, weil es allen, die zu Hause bleiben mussten, langweilig wurde und sie Snacks schlecht widerstehen konnten. In einer Umfrage aus dem Jahr 2020 gaben 88 % der Verbraucher:innen an, mehr oder die gleiche Menge von Snacks wie vor der Pandemie zu essen. Wie hat sich der Snack-Verzehr entwickelt?

Verbraucher:innen sprechen weniger positiv über Snacks. Positive Erwähnungen von Snacks sind um 10 % zurückgegangen. Generation Z spricht nicht nur mehr über Snacks als Generation X und die Babyboomer, sie sprechen auch negativer über Snacks. 42 % aller stimmungsbedingten Erwähnungen von Generation Z rund um Snacks sind negativ. In negativen Gesprächen sprechen Verbraucher davon, weniger Snacks essen zu wollen, gesündere Snacks zu wählen und Heißhunger auf bestimmte Dinge zu haben.

Wenn Verbraucher positiv über Snacks sprechen, sagen sie, dass sie Snacks lieben und wie köstlich sie sind. Sie sagen, dass sie zu Hause oder auf der Arbeit Snacks essen, und die am häufigsten in Snackgesprächen genannten Lebensmittel sind Obst, Käse und vegane Optionen.

Millennials: Die Brunch-Generation

Millennials lieben den Brunch. Keine andere Generation spricht online so viel über Brunch wie die Millennials. Ganze 56 % der generationskategorisierten Erwähnungen rund um den Brunch stammen von Millennials. Nicht besonders überraschend, da Millennials die Generation sind, die den Brunch beliebt gemacht haben – und dessen sind sie sich bewusst.

Brunch ist auch die Mahlzeit, über die die Menschen am positivsten sprechen. 64 % der emotional kategorisierten Brunch-Erwähnungen drücken Glücksgefühle aus. Millennials gehen gerne zum Brunch, genießen uneingeschränkte Brunch-Specials oder laden Familie und Freunde zum Brunch bei sich ein. Nach einem großartigen Restauranterlebnis teilen sie voller Freude den exzellenten Service und das großartige Essen online. 

Beliebte Brunch-Speisen sind Hühnchen, Waffeln, Pfannkuchen, Eier, French Toast und verschiedene Käsesorten. In Bezug auf Getränke ist der Mimosa der beliebteste Brunch-Cocktail. Der Ort mit den meisten Brunch-Gesprächen ist New York.

Lebensmittellieferung weiterhin beliebt

Lebensmittellieferungen boomten 2020, als sich viele Verbraucher:innen aufgrund der Pandemie an Lieferdienste wandten. Besonders im März und April, als in vielen Ländern die ersten COVID-19-Einschränkungen eingeführt wurden, haben die Menschen online ihre Lebensmittel nach Hause geklickt. Seitdem haben die Geschäfte wieder geöffnet und das Einkaufserlebnis hat sich normalisiert, aber nicht alle Verbraucher:innen verzichten auf den Komfort, sich ihre Lebensmittel bis zur Haustür liefern zu lassen.

Laut Kantar wurden im März 2022 12,6 % des britischen Lebensmittelumsatzes online verkauft – 4,6 % mehr als im Jahr 2019. Insbesondere Verbraucher:innen über 65 Jahre kaufen weiterhin online ein, wobei sie im März 2022 18 % ausmachten, gegenüber 9 % vor drei Jahren. Online-Lebensmitteleinkäufe werden also bleiben. Während die Anzahl der Menschen, die vom 1. Juni 2022 bis zum 31. Mai 2023 über Online-Lebensmittellieferungen sprechen, leicht zurückgegangen ist (um 4 % gegenüber den letzten 12 Monaten), liegt sie immer noch auf einem höheren Niveau als vor der Pandemie.

In Online-Gesprächen sprechen Verbraucher:innen darüber, Lebensmittel online zu bestellen, weil sie nicht das Gefühl haben, dass sie genug Zeit zum Einkaufen haben. Arbeit bestimmt einen Großteil der Gespräche, und sie sagen, dass Lieferdienste ihr Leben erleichtern. Aber Geld ist eines der Hauptthemen in den negativen Gesprächen. Höhere Preise und höhere Liefergebühren bewirken bei vielen Verbrauchern ein Umdenken, und preissensible Verbraucher überdenken ihre Einkaufsgewohnheiten.

In den Gesprächen über Lebensmittellieferungen sprechen Verbraucher:innen am meisten über Service, Preis und Produkte. Eine Aufschlüsselung der Verbrauchergespräche nach Regionen zeigt, dass französischsprachige Verbraucher:innen und jene im Vereinigten Königreich und in den USA eher über Qualität sprechen als in anderen analysierten Regionen. Deutschsprachige Verbraucher:innen sprechen eher über Nachhaltigkeit, ein Thema, das nach Preis und Produkten an dritter Stelle steht.

Service und Nachhaltigkeit gehören beide zu den am negativsten diskutierten Themen, gefolgt von Produkten und Lieferzeit. Verspätete Lieferungen sind für Kunden oftmals nicht akzeptabel. Wenn der Service generell schlecht ist oder wenn die Leute Probleme haben Hilfe vom Kundenservice zu erhalten, gehen sie online und sprechen über ihre schlechten Erfahrungen. Zustellunternehmen müssen hervorragende Kundenerlebnisse gewährleisten, um ihre Kunden in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit zu halten.

Wenn Marken es richtig machen, sind Verbraucher:innen bestrebt, Marken zu loben und die Qualität von Produkten und Dienstleistungen hervorzuheben. Während für einige Verbraucher:innen die begrenzte Produktvielfalt im Vergleich zu großen Geschäften ein Nachteil sein kann, ziehen andere es vor, nicht von einer zu großen Auswahl überwältigt zu werden.

Verbraucher-Insights zu Restaurantgewohnheiten 

Positive Restauranterlebnisse nehmen ab

Restaurants hatten während der Pandemie und der Lockdowns große Schwierigkeiten, und nachdem die Einschränkungen aufgehoben wurden, kehrten die Verbraucher:innen nur zögerlich zurück. Jetzt stehen Restaurants aufgrund explodierender Energiepreise und steigender Inflation erneut vor einigen großen Herausforderungen. Während Kund:innen ihre Ausgaben drosseln und überdenken, sehen immer mehr Verbraucher:innen ein Essen im Restaurant als unnötigen Luxus an. In einer Umfrage der National Restaurant Association erwarten nur 16 % der US-Restaurantbesitzer:innen im Jahr 2023 höhere Gewinne und 50 % sagen, dass sie weniger Geld als 2022 verdienen werden.

 Online-Gespräche über Restaurants und Essengehen gingen vom 1. Juni 2022 bis zum 31. Mai 2023 im Vergleich zu den letzten 12 Monaten um 33 % zurück. Mit Blick auf die Stimmung gingen positive Erwähnungen noch stärker zurück. Im selben Zeitraum gingen die positiven Erwähnungen um fast 50 % zurück. Zu Beginn der Pandemie hat sich die Kluft zwischen negativen und positiven Erwähnungen vergrößert, und obwohl sie sich 2022 wieder verkleinert hat, weist sie im Vergleich zu 2019 immer noch eine größere Spaltung auf.

Höhere Preise spielen eine wichtige Rolle in negativen Gesprächen. Verbraucher sagen, dass Essengehen zu teuer ist oder dass sie für ihr Geld bessere Speisen und besseren Service erwarten. Zeit war ein weiteres Thema in negativen Gesprächen. Zu lange auf ihre Bestellung zu warten, macht Verbraucher:innen unzufrieden. In diesen Erwähnungen sprachen sie auch darüber, dass sie zum ersten Mal ein neues Restaurant ausprobieren oder nach langer Zeit erstmals wieder essen gehen und wie enttäuschend diese Erfahrung war. 

Restaurants, die es schaffen, die hohen Erwartungen ihrer Gäste zu erfüllen, können sich jedoch darauf freuen, dass Kund:innen online über ihre positiven Erfahrungen sprechen. Leckeres Essen wird am häufigsten zitiert, gefolgt von gutem Service, bester Lage und einer schönen Atmosphäre. Da Verbraucher:innen preissensibler geworden sind, erwarten sie für die höheren Preise, die sie zahlen, ein gewisses Qualitätsniveau. Restaurantmarken müssen sicherstellen, dass sie qualitativ hochwertige Speisen und exzellenten Service bieten, um die Kund:innen zufriedenzustellen.

Der Aufstieg von Solo-Dining

Solo-Dining ist auf dem Vormarsch. Allein essen gehen – ob geschäftlich oder privat – ist etwas, was Verbrauchern immer häufiger leichtfällt. Dieser Trend wird auch von der koreanischen Kultur beeinflusst. Immer mehr Menschen in Korea leben alleine und entdecken das Single-Leben für sich. Der Trend heißt Honjok und umfasst Aktivitäten, die normalerweise in Begleitung anderer gemacht werden, wie zum Beispiel in ein Restaurant zu gehen. Die koreanische Kultur ist in letzter Zeit in westlichen Ländern sehr beliebt geworden, so dass es kein Wunder ist, dass bestimmte Lifestyle-Trends auch immer beliebter werden.

Vom 1. Juni 2022 bis zum 31. Mai 2023 stieg die Anzahl der Menschen, die online über allein essen und Solo-Dining sprachen, im Vergleich zu den letzten 12 Monaten um 7 % und die Anzahl der Online-Erwähnungen stieg um 9 %. Mit Blick auf die verschiedenen Regionen zeichnen sich einige Unterschiede ab: Während die Zahl der deutsch- und französischsprachigen Menschen, die über allein essen sprechen, zugenommen hat, sprechen in den APAC-Ländern weniger Menschen über das Thema.

In positiven Gesprächen sprechen Menschen über ihre positiven Erfahrungen, alleine in einem Restaurant zu essen und über die Vorteile des Ausgehens alleine, wie z. B. kein Zwang, Gespräche zu führen und die Freiheit, dann zu gehen, wenn sie es wollen.

Andere haben eine weniger positive Erfahrung gemacht, was zu den negativen Gesprächen beiträgt, in denen sie thematisieren, wie unangenehm es ist und wie unwohl sie sich fühlen, alleine in einem Restaurant zu essen, oder dass sie sich unsicher sind, wo sie sitzen sollen, wenn das Restaurant keine Bar hat. Tatsächlich stiegen die negativen Erwähnungen von Solo-Dining um 24 %, was darauf hindeutet, dass die Erfahrung von Solo-Dining nicht den Erwartungen entspricht.

Restaurantmarken können es Verbraucher:innen angenehmer machen, indem sie Tische für eine Person anbieten, um das Solo-Dining-Erlebnis zu verbessern. Wenn man bedenkt, dass Verbraucher:innen beim Essengehen zunehmend besorgt auf den Geldbeutel schauen, sollte ihr Erlebnis zumindest hervorragend sein.

Takeout bleibt beliebt

Trotz der Auswirkungen der steigenden Lebenshaltungskosten auf das Budget vieler Menschen werden Essen-to-go-Bestellungen immer noch mehr besprochen als vor der Pandemie. Nach dem enormen Zuwachs 2020 bleiben Online-Gespräche 2023 weiter auf einem höheren Niveau als 2019.

Warum bestellen Verbraucher:innen gerne Take-Out? Ein Grund, den sie nennen, ist der Zeitmangel zum Kochen. „Zeit“ und „Arbeit“ sind einige der am häufigsten genannten Wörter in diesen Gesprächen und werden oft negativ erwähnt. Wenn Verbraucher:innen positiv über die Bestellung von Take-out sprechen, sagen sie, dass sie sich nach einem langen Arbeitstag darauf freuen, sich mit köstlichem Essen zu verwöhnen. In freudigen Gesprächen loben Verbraucher:innen die Bequemlichkeit der Bestellung von Take-out und die hohe Qualität der Bestellung.

Generation Z spricht viel seltener positiv über die Bestellung von Take-out als andere Generationen. Sie haben den höchsten Prozentsatz negativer Erwähnungen und den niedrigsten Prozentsatz freudiger Erwähnungen. „Geld“ ist eines der am häufigsten genannten Themen in negativen Gesprächen der Generation Z. Diese spricht negativer über den Preis der Speisen zum Mitnehmen als andere Generationen. In einer Deloitte-Umfrage gab mehr als die Hälfte der Generation Z und Millennials an, dass von ihrem monatlichen Gehalt nichts übrig bleibt. Da die Krise der steigenden Lebenshaltungskosten anhält, müssen Verbraucher:innen mit ihrem Budget vorsichtiger umgehen, was möglicherweise bedeutet, dass sie weniger Take-out bestellen.

Es gibt einige kleine Unterschiede, wie Verbraucher:innen in verschiedenen Regionen über Take-out sprechen. Insgesamt sind Preis, Service und Qualität die Top-Themen in Gesprächen über Take-out. Französisch- und spanischsprachige Verbraucher:innen sprechen eher über Produkte, wobei die Qualität an vierter Stelle liegt. Deutschsprachige Verbraucher:innen sprechen weniger häufig über Qualität, dafür weitaus häufiger über Produkte und bequeme Bestellung.

Pflanzenbasierte Ernährung ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Besonders während der Pandemie scheint es, als ob Verbraucher:innen während des Lockdowns offener für Experimente mit neuen Lebensmitteln waren. Aber der pflanzliche Ernährungs-Hype lässt nach.

Online-Gespräche über pflanzliche Lebensmittel sind vom 1. Juni 2022 bis zum 31. Mai 2023 im Vergleich zu den letzten 12 Monaten insgesamt um 7 % gesunken.

Das heißt jedoch nicht, dass das Interesse an pflanzlichen Produkten nachgelassen hat. Ganz im Gegenteil: Je mehr Produkte auf den Markt kommen, desto normaler ist es, pflanzliche Produkte in Lebensmittelgeschäften zu sehen. Insgesamt sind Online-Gespräche über pflanzliche Lebensmittel eher positiv als negativ. 62 % aller stimmungsbedingten Erwähnungen sind positiv, während 38 % negativ sind.

Auch wenn es widersprüchlich klingen mag, ist Fleisch das am meisten diskutierte Lebensmittel in Gesprächen über pflanzliche Ernährung, gefolgt von Pizza und Schokolade. Gespräche über pflanzliches Fleisch gingen um 27 % zurück, und Gespräche über pflanzliche Burger gingen um 57 % zurück. Pflanzenbasiertes Fleisch war auch das Produkt mit dem höchsten Prozentsatz negativer Erwähnungen aller analysierten Lebensmittel.

Die Themen, die Verbraucher in Gesprächen über pflanzlichen Fleischersatz am meisten beschäftigen, sind Geschmack, Ethik und Preis. Themen mit dem höchsten Prozentsatz negativer Erwähnungen wären der Geruch, die Konsistenz und der Preis. Geruch, Geschmack und Konsistenz sind wichtige Produktattribute, die einen großen Einfluss auf das Esserlebnis haben. Wenn ein pflanzliches Produkt in einem dieser Bereiche Mängel aufweist, kaufen Verbraucher:innen das Produkt nicht wieder und wechseln zu einer anderen Marke.

Andererseits gibt es mehr Interesse an veganer Schokolade. Online-Gespräche sind um 64 % gestiegen. Das ergibt Sinn, da der globale vegane Schokoladenmarkt von 575 Millionen US-Dollar im Jahr 2022 voraussichtlich auf 1,2 Milliarden US-Dollar im Jahr 2028 steigen wird. In Gesprächen zu veganer Schokolade erwähnen Verbraucher:innen Schokoladentafeln, die sie in Kuchen, zum Frühstück oder als Teil eines gesunden Lifestyles verwenden.

Regionale Unterschiede in Verbrauchergesprächen über pflanzliche Lebensmittel 

Pflanzliche Verbraucherpräferenzen variieren von Region zu Region. Wir haben Online-Gespräche über pflanzliche Lebensmittel nach Ort und Sprache aufgeschlüsselt.

Hier sind einige interessante Insights für globale Lebensmittelunternehmen:

  • Online-Erwähnungen pflanzlicher Ernährung gingen in allen Regionen zurück, mit Ausnahme von deutsch- und spanischsprachigen Gesprächen, wo die Anzahl der Gespräche stieg
  • Deutschsprachige Verbraucher sprechen am positivsten über pflanzliche Lebensmittel, während britische Verbraucher hingegen am wenigsten positiv darüber sprechen
  • Fleisch ist in allen analysierten Regionen das Hauptnahrungsmittel, mit Ausnahme französisch- und spanischsprachiger Verbraucher:innen. Das Top-Essen in französischen Gesprächen sind Backwaren. In spanischen Gesprächen ist es Schokolade.
  • Französisch- und deutschsprachige Verbraucher:innen sprechen mehr über Ethik als Personen anderer analysierter Sprachregionen.
  • Während spanischsprachige und US-amerikanische Verbraucher:innen mehr über Geschmack sprechen, sprechen britische und APAC-Verbraucher:innen mehr über den Preis.

Verbraucher:innen bevorzugen proteinreiche Produkte

Proteinreiche Produkte sind in den letzten Jahren sehr beliebt geworden und zeigen 2023 keine Anzeichen, dass ihre Beliebtheit nachlässt. Das Suchinteresse nach „hohem Proteingehalt“ erreichte Anfang 2023 ein Fünf-Jahres-Hoch und ist seither hoch geblieben. Die Anzahl der Menschen, die online über hohen Protein- oder Eiweißgehalt sprechen, stieg vom 1. Juni 2022 bis zum 31. Mai 2023 im Vergleich zu den letzten zwölf Monaten um 32 %

Snacks, Schokolade und Getränke sind die am häufigsten genannten proteinreichen Produkte. Millennials sprechen eher über eine proteinreiche Ernährung als andere Generationen. 52 % aller generationskategorisierten Erwähnungen rund um „proteinreich“ stammen von Millennials. 

Was die Stimmung angeht, liegen positive und negative Erwähnungen auf ähnlichem Niveau, wobei 52 % positiv und 48 % negativ sind. Die am häufigsten ausgedrückte Emotion ist Abscheu, gefolgt von Freude. Während Abscheu und freudige Erwähnungen bisher auf ähnlichem Niveau waren, hat sich interessanterweise die Kluft ab 2021 vergrößert, wobei Erwähnungen der Abscheu freudige Erwähnungen übertreffen.

Was sind die Gesprächsthemen, bei denen Abscheu zum Ausdruck kommt? Verbraucher:innen beschweren sich, dass sie zwar mehr proteinreiche Lebensmittel essen möchten, aber den Geruch bestimmter Produkte nicht ertragen. Ein weiteres negatives Thema ist der Preis. Proteinreiche Lebensmittel kosten oft mehr als andere Lebensmittel, ganz gleich, ob es sich dabei um Eier oder um proteinreiches Shake-Pulver handelt. Angesichts der Inflation und höherer Preise ist der Preis ein Problem in Gesprächen bei Verbrauchern, die Schwierigkeiten haben, das nötige Kleingeld für eine proteinreiche Ernährung bereitzuhalten.

Top Food Influencer auf Instagram und TikTok

Influencer Marketing ist ein wichtiges Instrument in der Marketing-Toolbox, und Lebensmittel sind eine Branche, in der es keinen Mangel an Influencern und Content-Creatoren gibt. Mithilfe von Brandwatch Influence haben wir nach Influencern mit mindestens 100.000 Followern auf Instagram oder TikTok mit Erwähnungen von „Essen“, „Foodblogger“ oder „Rezepten“ in ihrer Bio-Beschreibung oder ihrem Kontonamen gesucht. 

Hier sind die Top 10 Food-Influencer auf Instagram und TikTok, geordnet nach durchschnittlichen Engagements:

Top 10 Food Influencer auf Instagram

  1. Betul Tunc
  2. Indian Bawarchi
  3. Makahl
  4. Shailja Tripathi
  5. Bread by Elise
  6. Idris Doosi
  7. Michelle Lu
  8. Jalal
  9. Iram
  10. Ereka Vetrini

Von einfachen Kochtipps bis hin zur Kuchendekorierung, von ausgefallenen Bubble-Teas bis hin zum Brotbacken – Top Influencer Accounts posten eine Vielzahl von Inhalten. 

Betul Tunc, die ganz oben auf unserer Instagram-Liste steht, ist beispielsweise eine Bäckerin und Food-Fotografin mit türkischen Wurzeln, die ihre Lieblingsrezepte aus der ganzen Welt in ihrem Account teilt. Ihr Markenzeichen sind ästhetisch ansprechende Kochvideos, die von entspannender Musik im Hintergrund begleitet werden. Ihr Inhalt deckt eine Vielzahl von Küchen ab, und sie teilt alle Informationen über ihre Rezepte in ihren Instagram-Posts unten in den Kommentaren auf Englisch und Türkisch. Diese Faktoren könnten Gründe dafür sein, warum ihre Instagram-Seite so erfolgreich ist.

Wenn man sich Lookcatchu ansieht, das Konto an der Spitze unserer Top TikTok Food Influencer, ist ihre Strategie offensichtlich eine andere. Lookcatchu konzentriert sich auf das Teilen von TikTok-Videos über die neuesten Food-Trends: Ob es Eis-Roll-ups, Enoki-Pilze, Gochujang-Knoblauchbrot oder Sushi-Waffeln sind, wenn du diesem Konto folgst, bekommst du die neuesten viralen Food-Trends serviert. Sie begrenzt ihre Videos auch auf eine handliche Größe, da die meisten ihrer Videos nur knapp 15 Sekunden dauern.

@lookcatchu

Fruit Roll-Up Ice Cream (recipe in bio)

♬ masquerade - siouxxie sixxsta

Im Durchschnitt ist das Publikum der analysierten Food-Accounts zu 64 % weiblich und zu 31 % männlich. Mehr als die Hälfte des Publikums ist 24 Jahre oder jünger, 33 % sind zwischen 25 und 34 Jahre alt. Das Publikum auf TikTok ist jünger als auf Instagram, wo über 60 % jünger als 24 sind. Follower kommen hauptsächlich aus den USA, Großbritannien und Indien. Der Blick auf die anderen Interessen von Instagram-Followern zeigt, dass sie neben Essen auch an Beziehungen, Mode und Fotografie interessiert sind.

Mit Influencer-Marketing-Tools wie Influence kannst du potenzielle Influencer analysieren und ein besseres Verständnis der jeweiligen Zielgruppe gewinnen. Durch die Nutzung dieser Tools kannst du fundiertere Entscheidungen bezüglich Influencer Marketing treffen, zuverlässige Ziele setzen und letztlich einen besseren ROI für deine Marke erzielen.

Abschließende Gedanken 

Trends in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie entstehen bisweilen schnell und verbreiten sich wie ein Lauffeuer über Social-Media-Plattformen wie Instagram und TikTok. Diesen Trends immer einen Schritt voraus zu sein und sich auf sich ändernde Verbraucherpräferenzen einzustellen, ist für Marken entscheidend, um ihre Kund:innen zu binden. Durch die Nutzung von demografischen Insights gewinnen Marken ein tieferes Verständnis der Unterschiede von Verbraucherpräferenzen und -verhalten bei demographischen Gruppen wie Standort oder Generation. Dieses Wissen ermöglicht es Marken, ihre Zielgruppen proaktiv anzusprechen und sicherzustellen, dass sie in einem sich ständig weiterentwickelnden Markt wie diesem relevant bleiben.

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